Haus und Garten

Mit Luna, Molly und Harry Potter

Mit Luna, Molly und Harry Potter

Mit Luna, Molly und Harry Potter

Norburg/Nordborg
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In der Scheune werden Konzerte stattfinden. Foto: Karin Riggelsen

Mette Lauridsen ist im August von Sonderburgs brodelnder Stadtmitte zum ruhigen und besinnlichen Rugløkke bei Norburg gezogen.

Als Mette Lauridsen bei der Suche nach einem  neuen eigenen Eigenheim von Sonderburg in den  Norden Alsens  zum gemütlich, aber auch etwas abseits gelegenen  Rugløkke fuhr, dachte sie: Das hier ist wirklich zu weit weg.

Aber als sie in dem sehr geschmackvoll hergerichteten Wohnhaus von 1870 stand, war sie geliefert „Ich hab sofort gespürt, wie meine Schultern nach unten sackten. Ich kam ja eigentlich her, um Ruhe zu finden – und hier oben bekommt man ja generell mehr für sein Geld“, stellt sie  glücklich lächelnd fest.

Für  895.000 Kronen hat Mette Lauridsen sich 120 Quadratmeter perfekt hergerichtete Wohnfläche mit ganz vielen Details erworben. In mehreren Räumen gibt es in dem betagten Gebäude offene Giebel, die dem Bewohner viel Luft zum Atmen bescheren.

In Mette Lauridsens Schlafzimmer gibt es im Giebel einen Hems, einen offenen Schlafboden, wo ihre Gäste  übernachten können. Die Tochter hat sich im ersten Stock in dem einen Zimmer eingerichtet. Teile des Dachbodens sind noch ungenutzt. Der Sohn wohnt in Sonderburg.

Großer Kachelofen

Das Haus wird mit einem großen Kachelofen – einem sogenannten „masseovn“ – von der kombinierten Stube und Küche aus beheizt. In ganz Dänemark gibt es nur zehn dieser Öfen. Bei Mette gibt es deshalb keinen einzigen Heizkörper.

Im Kachelofen kann auch Essen zubereitet werden. „Der Ofen ist gut für Schmorgerichte und auch Milchreis“, so Mette Lauridsen, die sich auf ihre ersten Kochexperimente  mit dem  großen Ofen freut. Dabei hat sie in ihrer offenen Küche nicht nur einen modernen Herd, sondern gleich nebenan auch einen alten herkömmlichen häuslichen Herd, der wie zu Urgroßmutters Zeiten  mit Holz befeuert wird.

Das schöne Haus von 1870. Foto: Karin Riggelsen

Im August bezogen Mette, ihre Tochter und die beiden Yorkshire-Terrier Luna und Molly ihr neues Zuhause an der  Rugløkke, wo einst der Museumstechniker des Historiecenter Dybbøl Banke, Claus Pihl Christensen, lebte.

„Und er ist ja einfach megatüchtig. Dort drüben haben wir eine Wand weggerissen, um einen etwas größeren Raum zu bekommen. Aber wir haben  sonst nur  ein wenig gemalt. Alles war so wie jetzt“, stellt sie fest und zeigt hinüber zum Sofa. Sie verliebte sich Hals über Kopf in das Haus. Das gleiche taten ihre beiden kleinen Hündchen.

Das neben ihrem Schlafzimmer liegende  Badezimmer ist modern und  in neutralen und natürlichen Farben eingerichtet. „Alles war hier eigentlich ziemlich leer. Und ich kam dann mit meinem ganzen Krempel“, stellt die ausgebildete Dekorateurin fest.

Ihre Wohnung in Sonderburg war übrigens etwas größer – 138 Quadratmeter. „Aber hier ist alles irgendwie anders eingerichtet“, so Mette, die schon immer ihren ganz eigenen und sehr persönlichen Wohnstil hatte. „Ich mag es, wenn es ein wenig schief ist. Ich suche immer nach dem Rohen und bekomme ganz viele neue Ideen von Pinterest“, wie sie es selber ausdrückt.

Das Grundstück hat 2.000 Quadratmeter, auf denen auch ein feiner Park mit verschiedenen Bäumen gehört. Im kommenden Jahr kommen Ziegen hinzu. Foto: Karin Riggelsen

Mette Lauridsen ist ein glühender  Harry-Potter-Fan und ihr Zuhause ist voller Reiseandenken und Flohmarkt-Funde. Alles muss schon eine Geschichte haben.

Auf dem einen kleinen Regal über dem rustikalen Esstisch liegt  unter anderem ein Silberlöffel, der  sich an drei Bücher lehnt. Wie bei Harry Potter. Auch sein Zauberstab liegt ganz zufällig auf der einen Kommode. Mette weiß genau, wie man mit den richtigen Handgriffen sehr schöne dekorative Ecken und Hingucker kreiert.

Steht auf Vintage

Sie kauft selten etwas Neues, sondern steht immer auf Vintage. „Und jedes Mal, wenn ich sauber mache, dann passiert etwas. Hier hat nichts einen festen Platz“, erklärt sie. 

Auf dem hölzernen Esstisch liegt übrigens keine Decke. Wenn man etwas verschüttet, dann sind Ränder ein Andenken,  kein Störfaktor.  Bei ihr darf es  nie zu fein werden. „Alles muss benutzt werden können. Ich würde nie einen Arne Jacobsen kaufen“, meint Mette Lauridsen, die vor fünf Jahren die Leitung der Sonderburger Skaterhalle übernahm. Arne Jacobsen ist einer der weltbekannten dänischen Designer.

Apropos Skaterhalle: Auf dem 2.000 Quadratmeter großen Grundstück ihres Heims liegt im gemütlichen Gartenareal auch eine sehr schöne große Scheune, deren Dach und Boden isoliert sind.

Ein Blick in die gemütliche Stube. Foto: Karin Riggelsen

Dort sollen Konzerte zugunsten der jungen Skater abgehalten werden. Vier Hühner sorgen für frische Eier und im nächsten Jahr sollen auch einige Ziegen an die Rugløkke ziehen. Der Roboter-Rasenmäher sorgt für eine gepflegte Rasenfläche.  

Mette Lauridsens Hang zu Harry Potter hat auch ihre Urlaubspläne durchkreuzt. Sie liebt Schottland und ist allein im vergangenen Jahr ganze vier Male dorthin gereist. „Dort sind die Menschen offen, witzig und sie haben immer einen Schalk im Nacken.Dort gibt es so viel Geschichte“, erklärt sie.

Das Lieblingsgeschenk bei ihrem Einzug an der Rugløkke lieferte übrigens ein Bekannter.  Auf einen gespaltenen Zweig hatte er „Hogwarts“ gebrannt. In der Hogwarts Schule für Hexenkünste und Magier hat Harry Potter das Zaubern gelernt. Dieses Potter-Geschenk  hängt nun an der Scheune.

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Leitartikel

Anna-Lena Holm
Anna-Lena Holm Hauptredaktion
„Vertrauenskrise in den Medien“