Tierkrankheiten
Gefährliches Pferdevirus beunruhigt Züchter
Gefährliches Pferdevirus beunruhigt Züchter
Gefährliches Pferdevirus beunruhigt Züchter
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In Dänemark sind mehrere Pferde an einer Variante des Pferdeherpes gestorben. Die Krankheit brach vermutlich bei einem internationalen Turnier in Spanien aus, an dem auch Pferde aus Dänemark teilnahmen. Das Problem ist nicht neu, der Zuchtbetrieb „Bøgegården“ in Wollerup ist dennoch auf noch mehr Vorsicht bedacht.
Es ist kein Corona, für die Pferdebranche aber nicht minder dramatisch: Eine gefährliche Variante des Pferdeherpes hat in mehreren Ländern Gestüte erfasst.
Auch in Dänemark sind Betriebe betroffen. Etliche Pferde sind an den Folgen eines Ausbruchs verendet oder mussten eingeschläfert werden.
Als besonders gefährlich beim „Equinen Herpesvirus“ gelten die Varianten EHV-1 und EHV-5.
Über eine Infektion im Rachenraum können sich die Viren auf Organe ausbreiten, ins Blut gelangen und neurologische Schäden verursachen.
Keine Gefahr für Menschen
Für Menschen ist Pferdeherpes nicht gefährlich, sie können das Virus aber indirekt übertragen.
Der jüngste internationale Ausbruch des Pferdeherpes wird mit einem Turnier in Valencia im Februar in Verbindung gebracht.
In Dänemark hat es aber auch schon Ende vergangenen Jahres folgenschwere Infektionen gegeben.
Die Situation in Dänemark und auch in anderen europäischen Ländern verfolgt Jørgen Schmidt, Betreiber des Wolleruper Zuchtbetriebs „Bøgegården“, zurzeit mit Argusaugen, sind Pferde seines Betriebes doch nicht nur bei nationalen, sondern auch bei internationalen Turnieren regelmäßig in Aktion.
Vor allem Springpferde sind das Markenzeichen des Wolleruper Zuchtbetriebs.
„Bei dem Turnier in Valencia waren wir nicht dabei. Die Ereignisse machen einen aber von Neuem auf das Problem aufmerksam“, sagt der Pferdezüchter, dessen Betrieb über die Jahre unzählige prämierte Pferde hervorbrachte.
Das Virus ist quasi allgegenwärtig und schlummert in vielen Pferden.
Stress der Übeltäter
„Zum Ausbruch kommt es meistens dann, wenn viel Stress herrscht wie bei solch einem großen Turnier. Das Immunsystem der Pferde ist dann anfälliger“, erzählt Jørgen Schmidt.
Betriebe seien generell darauf bedacht, Krankheiten wie das Pferdeherpes fernzuhalten bzw. nicht zum Ausbruch kommen zu lassen.
„Wir werden wegen der aktuellen Vorfälle nun noch vorsichtiger sein, denn ein Ausbruch wäre für unseren Betrieb eine Katastrophe“, so Schmidt.
Besucher und Kunden werde man erst einmal nicht mehr an die Pferde heranlassen.
„Die Tiere werden nur noch in der Reithalle mit entsprechendem Abstand gezeigt“, erwähnt der Wolleruper.
„Wir werden wegen der aktuellen Vorfälle nun noch vorsichtiger sein, denn ein Ausbruch wäre für unseren Betrieb eine Katastrophe.
Jørgen Schmidt
Er drücke die Daumen, dass das Problem mit dem Herpesausbruch bald vorüber ist. An der Teilnahme an internationalen Turnieren ist erst einmal nicht zu denken.
„Der internationale Verband hat bis zum 11. April alle Veranstaltungen abgesagt. Am 15. April stehen für unser Toppferd Gladiola wieder Turniere im Ausland an. Man muss sehen, ob sich die Situation bis dahin entspannt hat“, so Schmidt.
Fieber messen sei eine wichtige Maßnahme, um eine Infektion ausschließen zu können. Das sei bei großen Turnieren bereits Standard, so der Wolleruper.
Besonders anfällig bei einer Infektion sind trächtige Stuten. Oft führt es zu Totgeburten.
„Man kann Pferde testen lassen und es gibt Impfungen“, skizziert der erfolgreiche Züchter Möglichkeiten, mit denen Pferdeherpes eingedämmt werden kann.
Mit einer Impfung seien die Pferde nicht automatisch immun, die Symptome bei einer Infektion seien in der Regel aber nicht so schlimm, ergänzt der Experte.
In Fachkreisen in Deutschland wird seit geraumer Zeit eine Impfpflicht eingefordert.