Kommunalpolitik
„Die Besitzer müssen einem Abriss zustimmen“
„Die Besitzer müssen einem Abriss zustimmen“
„Die Besitzer müssen einem Abriss zustimmen“
Das Apenrader Stadtratsmitglied Kurt Andresen (SP) unterstreicht, dass die Kommune nur finanzielle Mittel im Rahmen des Programms gegen Ruinen anbieten kann. Den Politikern sind teilweise die Hände gebunden.
Aus dem Bereich Terkelsbüll gibt es Klagen von Bürgern über dort teilweise seit Jahren das Dorf verschandelnde Ruinen und baufällige Häuser, die dazu beitragen, potenzielle Zuzügler fernzuhalten oder Einwohner aus dem Dorf zu vertreiben. Das Stadtratsmitglied der Schleswigschen Partei (SP), Kurt Andresen, Nolde, kennt die Ruinen-Problematik im ländlichen Raum nur allzu gut. „Viele dieser Bruchbuden müssten so schnell wie möglich weg“, so Andresen, und er berichtet über Abriss- und Erneuerungsprogramme, die von den wechselnden Regierungen mal gekürzt, ein anderes Mal wieder erhöht worden sind.
Dorfbild verbessern
Der Kommunalpolitiker, der Mitglied des Ausschusses für Technik und Umwelt im Apenrader Stadtparlament ist, berichtet von verschiedenen Initiativen, die Dorfbilder zu verbessern. „Aber im Fall des Terkelsbüller Kaufmannsladens, der vor über einem Jahr nach langem Verfall niedergebrannt ist, kann die Kommune ohne Zustimmung des Eigentümers nichts unternehmen“, so Andresen.
Für Radweg auf Bahndamm
Er wünscht sich, dass das Dorf Terkelsbüll durch den Bau eines Radwegs auf dem Damm der inzwischen völlig maroden und zugewachsenen Bahnstrecke Tondern-Tingleff besser mit dem Nachbarort verbunden wird. Er kann nicht sagen, ob die zuletzt der Kommune Apenrade/Aabenraa zur Verfügung gestellten Abrissmittel bereits vergeben worden sind. Erst kürzlich wurde ein leer stehendes Haus im Nachbardorf Bredewatt/Bredevad „demontiert“, das noch gar nicht so verfallen war wie die „Prachtexemplare“ in Terkelsbüll.
Apenrade hat Abrissmittel erhalten
Laut Übersicht der staatlichen Verkehrs-, Bau- und Wohnungsbaubehörde waren der Kommune Apenrade im Staatshaushalt 2020 rund 3,2 Millionen Kronen aus der „Landsbyfornyelsespulje 2020“ zur Verfügung gestellt wurden. Knapp 110.000 Kronen stammten aus im Vorjahr nicht verbrauchten Mitteln. Bei den Aufräumaktionen muss sich neben dem Staat auch die Kommune jeweils finanziell engagieren.
„Überflüssige“ Bausubstanz
Entscheidend ist allerdings die Mitwirkung der Eigentümer. In vielen Dörfern oder auch in Einzellage stößt man im Raum Tingleff auf leer stehende Häuser im Verfall. Oft handelt es sich um ehemalige Bauernhöfe, bei denen Betriebsgebäude nicht mehr genutzt werden, nachdem die agrarische Nutzfläche an Nachbarhöfe verkauft worden ist, die sich vergrößert haben. „Mitunter sind die Häuser, die wie verlassen wirken, aber noch bewohnt“, so Kurt Andresen, und er erinnert daran, dass die öffentliche Hand auf Privatbesitz nur sehr begrenzt aktiv werden kann.