Kultur und Freizeit

Freibäder: Sorge nicht nur um die Saison

Freibäder: Sorge nicht nur um die Saison

Freibäder: Sorge nicht nur um die Saison

Rapstedt/Bülderup
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Ob es trotz Corona-Pandemie eine Freibadsaison gibt, ist fraglich. Foto: Archivfoto Riggelsen

Kann die Freibadsaison in diesem Sommer stattfinden? Wie wird es im kommenden Jahr sein? Das fragen sich die Vorstände der Freibäder Rapstedt und Bülderup nicht nur wegen der Corona-Krise.

Die alljährliche Frosch-Rettungsaktion des Deutschen Kindergartens Rapstedt vor dem großen Saison-Reinemachen im örtlichen Freibad wird in diesem Jahr wohl nicht stattfinden. „Es ist unklar, ob es eine Badesaison gibt. Das Herrichten des Beckens ist daher ausgesetzt“, so Betty Jürgensen Muus, Erzieherin und Chef-Froschretterin des Rapstedter Kindergartens.

Die Corona-Krise hat so manche gewohnte Aktion zurückgestellt. Auch das Frösche-Retten fällt erst einmal weg.

Der Vorstand des Rapstedter Freibades hat Zweifel, ob die Saison wegen der Corona-Pandemie überhaupt losgehen kann. „Ich glaube nicht daran, dass wir öffnen können. Zumindest nicht zum normalen Saisonstart Anfang Juni“, so Jan Nissen vom Vorstand des Freibadvereins.

Neue Richtlinien

Ihm und seinen Vorstandskollegen bereitet aber nicht nur die Corona-Krise Kopfzerbrechen. Wegen neuer Regeln und Umweltauflagen müsste das Freibad dringend saniert werden.

„Der Betrieb lief bisher mit einer Sondererlaubnis. Wir haben damit geliebäugelt, die Sanierung im Herbst vorzunehmen. Noch haben wir aber nicht alles Geld zusammen“, erwähnt Jan Nissen.

Rund 1,5 Millionen Kronen wird die Anpassung des Freibades kosten. In erster Linie ist eine Optimierung der Filteranlage mit neuen Zu- und Abläufen erforderlich. „Wir haben mit der Wasserqualität bislang keine Probleme gehabt, die neuen Regeln schreiben so eine Anpassung aber vor“, sagt Nissen.

Die Froschrettung im Rapstedter Freibad ist wegen der Corona-Krise ins Wasser gefallen. Foto: Archivfoto Riggelsen

 

Man habe etwas mehr als eine Million Kronen zusammenbekommen. „Die Kommune steuert 650.000 Kronen bei. Den Rest müssen wir selbst auftreiben. Ob das bis zum Herbst gelingt, müssen wir abwarten. Wir werden mit den Maßnahmen erst loslegen, wenn wir die komplette Summe haben“, betont Jan Nissen.

Der Vorstand hofft, dass die kommunale Unterstützung auch dann gewährt wird, wenn die Sanierung auf das nächste Jahr verschoben werden muss.

Ich glaube nicht daran, dass wir öffnen können. Zumindest nicht zum normalen Saisonstart Anfang Juni.

Jan Nissen

 

In Rapstedt fährt man im Augenblick zweigleisig. Zum einen warte man ab, ob die Gesundheitsbehörde eine Badesaison trotz der Corona-Krise für vertretbar hält und grünes Licht gibt. Das Becken werde man dann kurzfristig vorbereiten, unter Umständen auch zu einem späteren Zeitpunkt. „Das Herrichten ist mit freiwilligen Helfern recht schnell zu meistern“, so Nissen. Zum anderen hat man die Sanierung im Blick, für die noch das restliche Kapital fehlt.

 

Dieselbe Ausgangslage in Bülderup

Ähnlich verhält es sich in Bülderup. Auch dort wird bezweifelt, ob die Freibadsaison wegen der Corona-Pandemie stattfinden wird, und auch dort ist eine umfangreiche Anpassung der Wasseraufbereitungsanlage erforderlich.

Mit dem Herrichten des Bades habe man noch nicht begonnen. „Wir werden heute Abend (Dienstag, red. Anm.) im Vorstand darüber sprechen, wie wir verfahren sollen“, so Christian Iwersen, Vorsitzender des Bülderuper Sportcenters mit angeschlossenem Freibad.

Wenn sich nicht bald grünes Licht durch die Behörden abzeichnet, dann werde man die Saison abhaken. „Denn bis alles vorbereitet und das Wasser aufgewärmt ist, dauert es gut und gern einen Monat“, so der Vorsitzende.

Spätestens Mitte Juni müsste die Saison ohne Bedenken losgehen können, sonst werde man sie ausfallen lassen.

In Bülderup steht eine noch umfangreichere Sanierung bevor. Rund 3,4 Millionen Kronen wird die geforderte Anpassung der Anlage kosten.

Fehlendes Kapital und noch ein Problem

Mit einem Sponsorenlauf konnte der Vorstand im vergangenen Jahr immerhin rund 300.000 Kronen sammeln, und die Kommune hat ebenfalls finanzielle Unterstützung in Aussicht gestellt. Von einer Sanierung ist man in Bülderup aber noch weit entfernt und ist ebenfalls auf eine vorläufige Sondererlaubnis angewiesen.

Mit einer Spendenaktion kamen im Bülderup immerhin rund 300.000 Kronen zusammen. Foto: Bürgerverein Bülderup und Umgebung

 

Als wenn es Sport- und Schwimmhallen in der Corona-Krise nicht schon schwer genug haben, hat sich für die Bülderuper Einrichtung mit eigener Trägerschaft noch ein weiteres Problem ergeben.

„Die Pächterin der Cafeteria hat aus persönlichen Gründen leider gekündigt. Wir hoffen, dass wir schnell eine Nachfolge finden können. Wer Interesse hat, darf sich sehr gern bei uns melden“, so Iwersen mit der Hoffnung, wenigstens hinter diese Angelegenheit einen Haken setzen zu können.  

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