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Jeweils drei Monate Haft für Fahrraddiebe

Jeweils drei Monate Haft für Fahrraddiebe

Jeweils drei Monate Haft für Fahrraddiebe

Pattburg/Padborg
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Immer wieder stößt die Polizei bei Kontrollen auf Lieferwagen und Lkw, mit denen in Dänemark gestohlene Fahrräder „exportiert“ werden. Foto: Bundespolizei

Zwei Männer aus Polen waren im Mai mit 32 Rädern vor der Ausreise aus Dänemark der Polizei ins Netz gegangen. Nur bei 15 der Zweiräder konnte ein Diebstahl nachgewiesen werden.

Fast zwei Monate nachdem sie wegen des Verdachts des Fahrraddiebstahls festgenommen und in Untersuchungshaft genommen worden sind, hat ein Schöffengericht in Sonderburg zwei Männer im Alter von 24 und 28 Jahren zu je drei Monaten Gefängnis verurteilt.

Nach Verbüßung der Haft werden die polnischen Staatsbürger ausgewiesen. Sie dürfen Dänemark sechs Jahre nicht betreten.

Auf der Autobahn erwischt

Die beiden Männer waren am 23. Mai in den frühen Morgenstunden nach einer Kontrolle ihres Lastwagens durch die dänische Polizei auf der Autobahn bei Pattburg festgenommen worden. Im Lkw hatte die Patrouille der Ausländerkontrolleinheit West (UKA Vest) 32 Fahrräder entdeckt.

Markenfabrikate sichergestellt

Bei vielen der Räder handelte es sich um hochwertige Markenfabrikate. Nach Ermittlungen der Polizei hatten die Räder einen Wert von zusammen 200.000 Kronen. Nur in 15 Fällen konnte die Polizei klären, dass es sich um gestohlene Fahrräder handelte. Da die beiden Männer keine glaubwürdige Erklärung zur Herkunft der übrigen 17 Zweiräder geben konnten, sah es das Gericht als erwiesen an, dass es sich bei allen 32 Fahrrädern um Hehlerware handelte.

Zusammenarbeit über die Grenze

Während der Verhandlung in Sonderburg beteuerten die Angeklagten ihre Unschuld. Die UKA Vest arbeitet eng mit den deutschen Polizeibehörden zusammen, die bei Kontrollen von Lkw südlich der deutsch-dänischen Grenze in jüngster Zeit auch Lkw mit in Dänemark gestohlenen Fahrrädern aufgespürt haben.

Es scheint einen organisierten, schwunghaften Handel mit Fahrrädern zu geben, die nach Diebstählen in Dänemark „exportiert“ werden. Mitunter waren Fahrräder auf Ladeflächen hinter anderem Transportgut verborgen. Über die Rahmennummern der Fahrräder wird in vielen Fällen die Herkunft bzw. der Ort, an dem sie gestohlen worden sind, festgestellt.

Niedrige Aufklärungsrate

In Dänemark wird oft beklagt, dass nur in sehr geringem Umfang Fahrraddiebstähle aufgeklärt werden. Die Aufklärungsrate lag bei unter 2 Prozent. 

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