Erste Hilfe

Kollunder Gruppe als Lebensretter des Jahres nominiert

Kollunder Gruppe als Lebensretter des Jahres nominiert

Kollunder Gruppe als Lebensretter des Jahres nominiert

Kollund
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Arne Andersen und seine Lebensretter vom Kollunder Ruderklub. Auf dem Foto fehlt Betty Schütt Dideriksen. Foto: Jan Sternkopf/JV

Senioren des Kollunder Ruderklubs eilten einem Vereinskameraden zu Hilfe und retteten durch ein schnelles Eingreifen sein Leben. Die Gruppe ist für den Titel „Herz-Helden“ („Hjerte-Helte“) nominiert, den der dänische Herzverein vergibt. Am Freitag fällt in Kopenhagen die Vorentscheidung.

An jenem gemeinsamen Trainingstag im Kollunder Ruderklub im Oktober 2019 fällt Arne Andersen plötzlich von seinem Trainingsgerät herunter. Die Kollegen der Seniorengruppe ahnen sofort, dass etwas Schlimmes passiert ist.

„Ich lief sofort zu ihm hin, schüttelte ihn, sprach ihn an und überprüfte die Atmung. Er zeigte keine Regung“ erinnert sich Betty Schütt Dideriksen. Zusammen mit den anderen der Trainingsgruppe leitete sie Erste-Hilfe-Maßnahmen ein.

Bei der Mund-zu-Mund-Beatmung und Herzmassage lösen sich die Klubkameraden ab. Es wird ein Notruf getätigt und der Defibrillator geholt, der am Klubhaus hängt. Das Gerät wird umgehend angewandt.

„Wir müssen zwei Stöße geben, ehe wir bemerken, dass Arne wieder da ist“, so Betty Schütt Dideriksen.

Wieder auf den Beinen

Arne Andersen wird ins Odenser Universitätskrankenhaus geflogen, wo er sofort operiert wird und drei Stents und einen Schrittmacher bekommt. Heute geht es ihm gut, und er kann wieder auf seiner Maschine trainieren.

Die Kollunder Rettungsgeschichte erzählt der dänische Herzverein in einer Mitteilung. Darin wird auch erwähnt, dass die Seniorengruppe als Retter des Jahres, als sogenannte „Herz-Helden“, nominiert sind.

Der Gruppe des Ruderklubs gehören an: Bent Brink, Betty Schütt Dideriksen, Grethe Hjorth Laursen und Christian Søberg aus Krusau/Kruså sowie Andreas Peter Festersen und Anna Marie Festersen aus Pattburg/Padborg.

Ich lief sofort zu ihm hin, schüttelte ihn, sprach ihn an und überprüfte die Atmung. Er zeigte keine Regung.

Betty Schütt Dideriksen

 

Zusammen mit 46 anderen Nominierten werden die Ruderklubkameraden bei einer Veranstaltung des Herzvereins am Freitag, 7. Februar, in Kopenhagen für ihren Einsatz gewürdigt. Dort wird auch bekannt gegeben, welche drei Retter bzw. Gruppen in die engere Wahl für den Titel „Årets Hjerteredder 2020“ kommen. Der endgültige Sieger wird bei einer Gala im Fernsehen (TV2 Charlie) am 21. März gekürt.

Schnelle Hilfe nach einem Herzversagen und der Einsatz eines Defillibrators können Leben retten. Foto: Hjerteforeningen

Schnelle Hilfe kann Leben retten

Laut Herzverein („Hjerteforening") erleiden jedes Jahr 5.400 Menschen in Dänemark einen Herzstillstand. Das sind 15 am Tag. Durchschnittlich überleben davon 2,4 Betroffene.

Die Herzattacken geschehen zu Hause, auf der Straße, im Park, in einem Geschäft oder im Sportverein. Wenn vor dem Eintreffen von Rettungskräften keine Erste Hilfe geleistet wird, überlebt nur jeder Neunte, so die Zahlen des Herzvereins.

Wenn Wiederbelebungsmaßnahmen von Anwesenden eingeleitet werden, überlebt jeder Sechste. Wird nach einem Herzversagen sowohl Herzmassage gegeben als auch ein Defibrillator eingesetzt, dann liegt die Überlebensrate bei 50 Prozent. 

Ein ganz wichtiger Faktor bei Erste-Hilfe-Maßnahmen ist die Zeit. Wenn nicht innerhalb von zehn Minuten nach einem Herzversagen reagiert wird, dann sterben die meisten betroffenen Personen oder erleiden bleibende Hirnschäden.

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