Ausstellung

Kunst, Kitsch und Kurioses aus der Zeit der „Genforening“

Kunst, Kitsch und Kurioses aus der Zeit der „Genforening“

Kunst, Kitsch und Kurioses aus der Zeit der „Genforening“

Uk/Uge
Zuletzt aktualisiert um:
Sammelsurium aus der Zeit der „Genforening" Foto: kjt

In der Kunstgalerie „Nexus“ in Uk werden Objekte aus der Zeit der dänischen Wiederangliederung Nordschleswigs von vor 100 Jahren ausgestellt. Die geschichtsträchtigen Gegenstände sind nicht nur zu bewundern. Man kann sie auch kaufen.

„An die Bewohner der an Dänemark grenzenden Gebiete Deutschlands, von denen der Versailler Vertrag vom 28. Juni 1919 handelt. Gemäß Artikel 109 (…) hat die internationale Kommission (…), um eine Volksabstimmung zwecks Festsetzung der neuen Grenze vorzunehmen, vom heutigen Tag ab die allgemeine Verwaltung (...) übernommen.“

So lautet der Text einer geschichtsträchtigen Bekanntmachung zur Abstimmung über den Verbleib Nordschleswigs vor 100 Jahren. Die „Proklamation“ hängt eingerahmt in einem Ausstellungsraum der Galerie „Nexus“ in Uk.

Anlässlich des 100. Geburtstags der dänischen Wiederangliederung („Genforening“) wird dort eine besondere und zugleich sonderbare Ausstellung präsentiert.

Kent Lauritsen in seiner Galerie in Uk Foto: kjt

Kurioses zum Sehen und Kaufen 

„Genforeningens Skattekammer“ (Die Schatzkammer der Wiedervereinigung) ist der Titel der Ausstellung, die am Sonnabend, 15. Februar, von 13 bis 16 Uhr eröffnet wird und eine Verkaufsausstellung ist. 

Laut dem Galeristen Kent Lauritsen gibt es „Kunst, Kitsch und Kurioses“ aus der Zeit der Grenzziehung vor 100 Jahren zu betrachten und bei Interesse auch zu kaufen.

Die verschiedenen Gegenstände – von Gemälden, Plakaten, Bekanntmachungen, Tellern, Löffeln bis hin zu alten Pfeifen – stammen vom Sammler Bryno Rasmussen aus Vejle. Sein Augenmerk galt seit eh und je all dem, was aus der Zeit der Wiederangliederung Nordschleswigs vor 100 Jahren stammt.

Foto: kjt

Schon immer im Hinterkopf gehabt

Kent Lauristen hatte Rasmussen vor Jahren über sein Wirken als Galerist und über seine Auktionsaktivitäten kennengelernt. „Wir haben immer schon darüber gesprochen, dass man im Jubiläumsjahr mit seiner Sammlung hier etwas machen sollte. Nun ist es eine Verkaufsausstellung geworden“, so Kent Lauristen bei einem Rundgang in den Ausstellungsräumen der ehemaligen Gastwirtschaft in der Uge Bygade in Uk.

„Bryno Rasmussen ist jetzt Mitte 80. Er ist dabei, sein Haus zu verkaufen und möchte sich auch von der Sammlung trennen“, erwähnt Kent Lauritsen.

Ein Kuchenteller aus der Zeit der „Genforening" Foto: kjt

Die vielen Objekte und deren historischer Kontext sind somit nicht nur zu bestaunen, sondern auch käuflich zu erwerben. 

Die Preise, auf die sich Lauritsen und Rasmussen gemeinsam festlegten, sind überschaubar. Vieles aus der Zeit der „Genforening“ ist für 100 Kronen oder weniger erhältlich. „Es sind keine hohen Auktionspreise“, betont Lauritsen.

Sonderstücke

Lediglich bei besonderen Löffeln und Brieföffnern aus Silber liegt der Preis im vierstelligen Bereich. „Das sind aber auch ganz spezielle Stücke“, verrät Kent Lauritsen und zeigt auf einen Brieföffner, der in einer Vitrine neben anderen Objekten aus Edelmetall ausgestellt ist.

Auch Silberlöffel und Brieföffner sind ausgestellt. Foto: kjt

Nahezu sämtliche Exponate werden zum Verkauf angeboten. Je früher man die Ausstellung besucht, desto größer wird die Auswahl an Gegenständen sein, die noch zu haben sind. Die Ausstellung läuft bis zum 22. März. 

Bis zum Ausstellungsende zu sehen

Ausstellungsinteressierte müssen nicht befürchten, dass sie vor leeren Wänden stehen, weil schon vieles verkauft wurde. „Nein, das wäre ja blöd. Alles kann natürlich bis zum Ausstellungsende betrachtet werden. Es könnte aber ein Schild dranhängen mit der Aufschrift ‚verkauft'“, so der Galerist mit einem Schmunzeln.

Kent Lauritsen mit einem alten Kartenspiel mit königlichen Motiven Foto: kjt

Geöffnet ist die Galerie in der Uge Bygade in Uk mittwochs, sonnabends und sonntags von 13 bis 16 Uhr. Man kann mit Kent Lauritsen auch einen anderen Besuchstermin vereinbaren. 

Parallel zur Verkaufsausstellung können Besucher auch eine kleine Kunstausstellung in Augenschein nehmen, die Kent Lauritsen gerade vorbereitet.

„Zu sehen sind Werke nordschleswigscher Künstler aus der Zeit 1900 bis 1930“, erzählt der Galerist und zeigt eine Originalzeichnung der bekannten Künstlerin Franciska Clausen aus Apenrade (1899-1986).

Auch ein Werk von der ebenso bekannten Flensburger Künstlerin Käte Lassen (1880-1956) hängt bereits an der Wand des Ausstellungsraumes. 

Kent Lauritsen vor einer Auswahl an Bildern Foto: kjt
Mehr lesen
Amelie Petry, Wencke Andresen

„Mojn Nordschleswig“

Jetzt im Podcast: Mit 18 nach Brüssel und die Trophäe aus Barcelona

Apenrade/Aabenraa Cornelius von Tiedemann begrüßt die Politik-Juniorinnen Amelie Petry und Wencke Andresen, die ihm von ihrer Reise nach Brüssel berichten – und Chefredakteur Gwyn Nissen, der aus Katalonien eine Überraschung mitgebracht hat. Walter Turnowsky befragt die Glaskugel nach dem Termin für die nächste Folketingswahl, und Helge Möller fordert Hannah Dobiaschowski in „Wer hat’s gesagt?“ heraus.

Leserbrief

Meinung
Allan Søgaard-Andersen
„Bekymret for det ekstreme højre“