Sozialdumping

Missstände im Fall Kurt Beier vom Papst verurteilt

Missstände im Fall Kurt Beier vom Papst verurteilt

Missstände im Fall Kurt Beier vom Papst verurteilt

Paul Sehstedt
Vatikan/Pattburg
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Foto: Frank Cilius/Ritzau Scanpix

Der Vatikan und der Internationale Transportarbeiter Verband ITF gehen gemeinsam gegen soziales Dumping vor. Das Lager in Pattburg ist ein abschreckendes Beispiel
.

Die menschenunwürdigen Zustände im Fahrerlager der Firma Kurt Beier A/S in Pattburg wurden bei einer Konferenz zwischen Vertreterm der Transportarbeiter und der Päpstlichen Akademie sowie Forschern und Arbeitgebern als Abschreckungsbeispiel vorgeführt.

Dies führte laut Jan Villadsen, Vorsitzender der Transportgruppe in der Gewerkschaft 3F, zu einer Verurteilung durch den Papst, der gemeinsam mit den internationalen Transportarbeitern das soziale Dumping bekämpfen will. Dies schreibt das Gewerkschaftsmagazin „Fagbladet 3F“.

Die Firma Kurt Beier A/S geriet im Dezember 2018 ins Rampenlicht der Medien, als „Fagbladet 3F“ enthüllte, wie philippinische Fahrer über eine polnische Mittelsfirma unter Ausnutzung von EU-Regeln zu Dumpinglöhnen für das dänische Fuhrunternehmen arbeiteten und in einem Fahrerlager auf dem Firmengelände in Pattburg unter kümmerlichen und unwürdigen Verhältnissen hausten.

3F präsentierte diese Tatsachen auf der Konferenz, und somit wurde der bisher größte Fall von Menschenhandel mit Hinblick auf Zwangsarbeit in Dänemark dem Vatikan bekannt gemacht.
In einer gemeinsamen Erklärung unterstreichen sowohl der Vatikan als auch die ITF, dass diese Form von Ausbeutung bearbeitet werden muss.

Dass Menschen im 21. Jahrhundert und trotz des Reichtums in der Welt dem Menschenhandel sowie Zwangsarbeit ausgesetzt werden, sei abscheulich und unannehmbar, lautet der Tenor des Aussagepapiers. Themen der Konferenz waren das soziale Dumping, der Menschenhandel, die Globalisierung, die Arbeitsbedingungen sowie die Konsequenzen neuer Technologien und wie diese Probleme zum Vorteil für die Angestellten in der Transportbranche gelöst werden können.

„Das Europa-Parlament hat keine Einigkeit über gemeinsame EU-Regeln gegen soziales Dumping finden können“, setzt Jan Villadsen gegenüber „Fagbladet 3F“ fort. „Das ist ein trauriges Symptom, dass die Politiker und Gemeinschaftsinstitutionen auf zunehmenden Gebieten aufgeben müssen. Daher gewinnen internationale Allianzen an Bedeutung. Wo die Politiker aufgeben, müssen andere Lösungen finden, um Abhilfe zu schaffen.“

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