Kultur

Neues „Tinglevhus“ mit Kulturerbe-Büro?

Neues „Tinglevhus“ mit Kulturerbe-Büro?

Neues „Tinglevhus“ mit Kulturerbe-Büro?

Tingleff/Tinglev
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Ein Standort am Centerplatz ist unrealistisch, meint Poul Erik Thomsen. Foto: Kjeld Thomsen

Die Dachorganisation „Tinglev Forum“ bringt eine weitere Komponente für eine neue Begegnungsstätte ins Spiel.

Von der Idee, eine neue Begegnungs- und Übernachtungsstätte mit Küche am Centerplatz zu errichten, ist „Tinglev Forum“, Dachorganisation örtlicher Vereine und Institutionen, bekanntlich abgerückt. Für das neue „Tinglevhus“ hat man inzwischen das Grundstück gegenüber der Kirche im Visier, wo sich  ein Fitness-Center befindet,  oder auch das Grundstück in der Hauptstraße, wo es mit Hansens Gasthof einst eine Begegnungsstätte mit Übernachtungsmöglichkeiten gab.

Das Projekt am Centerplatz zu verwirklichen, ist finanziell unrealistisch, so Forumvorsitzender Poul Erik Thomsen im Onlineportal von  JydskeVestkysten. Da vor allem auch die Bereitschaftsschule von einem neuen Tinglevhus profitieren würde, halte man den Standort an der Kirche oder den in der Hauptstraße für vorteilhafter, so Thomsen. Rund eine Million Kronen  hofft „Tinglev Forum“ von Bürgern für das Projekt zu erhalten. Weitere Mittel sollen über Fonds zusammenkommen.

Kulturerbe-Sitz

Für die neue  Versammlungsstätte gibt es noch einen besonderen Ansatz. Man könnte darin ein UNESCO-Sekretariat für das deutsch-dänische Grenzland  als immaterielles Kulturerbe errichten. Die dänische Minderheit in Deutschland und die deutsche Minderheit in Nordschleswig hatten sich gemeinsam um dieses Prädikat bemüht, das von nationaler Seite auch zuerkannt wurde. Nun hofft man auf einen  internationalen UNESCO-Status.
Mit solch einem Kulturerbe-Sekretariat würde die  neue Begegnungsstätte in Tingleff noch funktionaler werden, als ohnehin schon angedacht.

BDN-Hauptvorsitzender Hinrich Jürgensen findet den Ansatz aus Tingleff lobenswert, auf das gute Miteinander von Mehrheit und Minderheit unter Einbeziehung des  UNESCO-Prädikats aufmerksam zu machen und das Grenzland zu vermarkten.

Im Minderheitenhaus

Sollte es überhaupt eine Art Büro geben, was zum gegenwärtigen Zeitpunkt gar nicht vorgesehen ist, „dann sehe  ich es bei aller Liebe  für Tingleff aber eher im Haus der Minderheiten angesiedelt“, so Jürgensen.
Er gehe allerdings nicht davon aus, dass es überhaupt ein Kulturerbe-Sekretariat geben wird. Der Status Kulturerbe ist zwar bedeutend, eine   damit verbundene Vermarktung des Grenzlandes sei vor allem aber  auch eine Sache der Kommunen,  so Jürgensen.

„In Tingleff könnte ich mir eher ein Multikulturhaus mit Bibliotheken und Vortragssälen gut vorstellen“, ergänzt der Hauptvorsitzende. In Tingleff wird seit geraumer Zeit über einen gemeinsamen Standort von  deutscher und dänischer Bibliothek nachgedacht.

Das  gute Miteinander von Mehrheit und Minderheit im neuen „Tinglevhus“ einfließen zu lassen und dabei den UNESCO-Status – ohne Sekretariat – aufzugreifen, böte sich an, meint Hinrich Jürgensen. Ob es finanziell und auch aus Platzgründen möglich sein wird, deutsche und dänische Bibliotheksräume in die neue Begegnungsstätte zu integrieren, sei aber fraglich.

 

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