Natur und Umwelt

Wieder Ruhe nach Drama im Storchennest

Wieder Ruhe nach Drama im Storchennest

Wieder Ruhe nach Drama im Storchennest

Schmedagger/Smedager
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Ruhe nach dem Ansturm im Storchennest von Schmedagger Foto: storkene.dk/TV Syd

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Damit hatte kaum noch jemand gerechnet. Am Storchennest in Schmedagger tauchte ein zweites Paar auf und machte den jetzigen Bewohnern das Domizil streitig.

Fünf Eier wurden gelegt und die Brutzeit von Clyde und seiner neuen Gattin schien im Nest von Schmedagger ihren ruhigen Verlauf nehmen zu können.

Bonnie, das Weibchen aus dem Vorjahr, und Ureinwohnerin Annika, die viele Jahre in Schmedagger Familien gründete und nach dem Verschollen ihres Partners Tommy vergangenes Jahr verdrängt wurde, schienen Vergangenheit.

Am vergangenen Wochenende dann aber die große Überraschung.

Am Nest tauchte ein Weibchen in Begleitung eines Männchens auf und versuchte vehement, sich im Nest breitzumachen.

Angriff abgewehrt

Clyde und Partnerin konnten die gewaltsame Nestübernahme verhindern.

Da das Weibchen so zielgerichtet Ansprüche auf das Nest erhob und ganz offensichtlich mit der Umgebung vertraut war, geht der Storchenverein „storkene.dk“ davon aus, dass es sich beim Weibchen entweder um Bonnie oder Annika handelt.

 

Helle Aufregung herrschte bei den jetzigen Nestbwohnern in Schmedagger, als ein Storch die beiden attackierte. Der Angriff wurde erfolgreich abgewehrt. Foto: storkene.dk/TV Syd

„Das neu eingetroffene Weibchen ist gegenüber dem Hofbesitzer (Benny Appel, red. Anm.) sehr zutraulich und frisst die Fische, die ausgelegt werden. Das machen Störche so ohne Weiteres normalerweise nicht“, so Jess Frederiksen, Vorsitzender des Storchenvereins, zum Regionalsender TV Syd, der in Zusammenarbeit mit dem Verein eine Webkamera am Nest in Schmedagger angebracht hat.

Da weder Annika noch Bonnie einen Erkennungsring haben, sei nicht eindeutig festzustellen, wer von beiden nun zurückgekehrt ist, so Frederiksen.

Von weit her

Beim beringten Männchen handelt es sich um einen deutschen Storch, der in Afrika überwintert. Clyde ist vermutlich nur im Raum Spanien gewesen.

Der Streckenunterschied ist laut Frederiksen die Erklärung dafür, warum das zweite Storchpaar so viel später in Schmedagger eingetroffen ist.

Schlechtes Wetter von Afrika bis nach Dänemark war vermutlich die Ursache für die Verzögerung.

In und um Schmedagger sind in jüngster Zeit etliche neue Nester hinzugekommen. Wohnungsmangel für Störche gibt es im hiesigen Raum somit nicht.

Dass in Schmedagger dennoch um das Nest gekämpft wurde, sei laut Frederiksen ein weiteres Indiz dafür, das eine altbekannte Störchin wieder da ist.

Vielleicht Nachbarn

Im Nest von Schmedagger ist mittlerweile wieder Ruhe eingekehrt. Clyde und seine neue Partnerin widmen sich wieder der Nest- und Eierpflege.

Der Storchenverein geht davon aus, dass sich das fremde Paar eine andere Behausung suchen wird und dass es durchaus auch in der näheren Umgebung sein könnte.

Mit großen Streitigkeiten sei dann nicht mehr zu rechnen.

Gute Freunde werden die beiden Storchpaare aber wohl nicht mehr, pointiert der Vereinsvorsitzende.

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