Königin in Deutschland
Tonderanerin beim Staatsbesuch: „Die Einladung kam eine Woche vorher“
Tonderanerin beim Staatsbesuch: „Die Einladung kam eine Woche vorher“
Staatsbesuch: „Die Einladung kam eine Woche vorher“
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Die Übersetzerin Marieke Heimburger ist froh, dass sie es einrichten konnte, nach Berlin zu fahren, um am Staatsbesuch der Königin in Deutschland teilzunehmen. Die Einladung kam recht spontan.
Als „Der Nordschleswiger“ die Tonderanerin Marieke Heimburger in Berlin erreicht, ist sie gerade beim Frühstück. Aufregende 24 Stunden liegen hinter hier. „Ich muss erst mal wieder zu mir kommen“, sagt sie lachend und fängt an von ihrer Teilnahme, beim Staatsbesuch der Königin in Berlin zu berichten.
Doch bevor sie von dem königlichen Besuch im Literaturhaus erzählt und der abendlichen Gala mit 400 Gästen, kommt die Frage auf, wie es überhaupt zu ihrer Teilnahme gekommen ist.
Die Einladung von der dänischen Botschaft in Berlin kam vor einer Woche sehr überraschend, wie Marieke Heimburger gesteht. Sie vermutet, dass die Einladung im Zusammenhang mit ihrem Vorsitz des Verbandes deutschsprachiger Übersetzerinnen und Übersetzer literarischer und wissenschaftlicher Werke zusammenhängt. „Was mich wirklich sehr freut, ist, dass den Übersetzerinnen und Übersetzern von dänischer Literatur ins Deutsche einige Wichtigkeit zugestanden wird“, so die Tonderanerin, die bereits am Donnerstagmittag an einem von vielen Programmpunkten der Königin teilnehmen durfte.
Königin Margrethe besuchte eine Ausstellung über den dänischen Schriftsteller Hermann Bang im Literaturhaus in Berlin. „Die Königin ist direkt an mir vorbeigegangen“, berichtet Heimburger. Nachdem die Regentin eine Gedenktafel für den Schriftsteller enthüllt hatte, ging es auch schon weiter im Programm, und die Königin machte sich bereit für ihren nächsten Termin.
„Alles war sehr streng getaktet“ – so die Tonderanerin. Der straffe Zeitplan zog sich auch durch den Rest des Tages. Für die Abschiedsgala im Deutschen Historischen Museum musste die Übersetzerin zwischen 17 und 17.15 Uhr eintreffen, obwohl das Dinner erst um 19 Uhr begann. „Je später die Gäste, desto wichtiger“, erklärt Marieke Heimburger.
Insgesamt sei sie nur eine von über 400 Gästen gewesen, aber sie habe sich trotzdem geehrt gefühlt, teilzunehmen. Von ihrem Platz aus konnte sie den Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier sehen, wie er sich mit der Königin unterhielt und lachte. „Ob die Königin auch gelacht hat, konnte ich allerdings nicht erkennen.“
Am Tisch saß Heimburger unter anderem mit einer Museumsleiterin, einem Honorarkonsul, einer Schauspielerin und einem Handballer – die Gespräche führten die Galagäste an ihrem Tisch auf Deutsch und Dänisch. Unterhielten sie sich zu angeregt und vergaßen darüber zu essen, erinnerte sie ein Mann in Gardeuniform, weiterzuessen, es gebe schließlich einen straffen Zeitplan.
Zwischen den Gängen gab es Aufführungen des königlichen Balletts, eines Knabenchores, einer Cellistin und von Holzbläsern. Das Essen sei fantastisch gewesen, zum Nachtisch gab es sogar „Flødeboller“ mit Schokolade und Marzipanboden, wie die Übersetzerin sie sonst nur aus Dänemark kenne.
Um 22 Uhr wurde die Königin aus dem Saal begleitet und die „aufregende und sehr besondere“ Veranstaltung endete pünktlich – wie im Zeitplan vorgesehen.