Denkmalschutz

Kommune registriert „historische“ Gebäudesubstanz bis Baujahr 1970

„Historische“ Gebäudesubstanz bis Baujahr 1970 im Blick

„Historische“ Gebäudesubstanz bis Baujahr 1970 im Blick

Hoyer/Højer
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Entlang der Norderstraße (Nørregade) in Hoyer stehen viele Gebäude, die mehr als 100 Jahre alt sind. Als interessantes historisches Erbe gelten aber auch Bauwerke, die wie die frühere Apotheke Hoyers nach dem Zweiten Weltkrieg erbaut wurden — auf einem Grundstück, auf dem zuvor ein alter reetgedeckter Stall abgerissen worden war. Foto: Volker Heesch

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Vom 1. Juli bis zum 30. September sind Mitarbeitende der Tonderner Verwaltung in Hoyer unterwegs. Die ermittelten Daten werden an die staatliche Schloss- und Kulturbehörde weitergeleitet.

In Hoyer sind die Bürger per Brief im digitalen Briefkasten über eine bevorstehende Registrierung erhaltenswerter Gebäude unterrichtet worden. Vom 1. Juli bis zum 30. September werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der kommunalen Verwaltung Tondern von öffentlichen Wegen aus die zuletzt 2020 vorgenommene Registrierung um alle Gebäude ergänzen, die im Zeitraum 1961 bis 1970 errichtet worden sind.

Viele Neubauten nach 1960 errichtet

Gerade in diesem Zeitraum waren in Hoyer viele neue Einfamilienhäuser gebaut worden, oft schlichte, preisgünstige  Konstruktionen mit einer Etage und Eternitdächern. Aber auch in dieser Zeit haben Architekten „klassische" Bauwerke entworfen, an denen nach Ansicht von Kulturexperten nicht einfach bei Renovierungen herumgepfuscht werden sollte. Bei der sogenannten SAVE-Registrierung werden die einzelnen Gebäude vom äußeren Erscheinungsbild aus bewertet. Kriterien seien dabei, so ist dem Schreiben zu entnehmen, die Architektur, das Umfeld, die Originalität und der Zustand des einzelnen Gebäudes.

Fotos werden aufgenommen

Es werden jeweils Fotos von den Gebäuden gemacht. Wenn eine Besichtigung ein Betreten des Privatgrundstücks erfordert, werden die Hauseigentümerinnen und -eigentümer zuvor unterrichtet und um Erlaubnis gebeten. Zuständig für das Vorhaben in der Kommune ist die Architektin Inge Smedegaard. 

Diese im Internet aufrufbare Karte zeigt, wo in Hoyer Gebäude liegen, die als wertvolle Denkmäler registriert sind. Aber auch Eigentümer der als im geringeren Umfang als erhaltenswert registrierten Gebäude müssen Auflagen bei Renovierungen einhalten. Foto: Slots- og Kulturstyrelsen

 

In Hoyer ist in den vergangenen Jahren der Einsatz zum Erhalt des historischen Ortsbildes im Rahmen des Projektes Tonderner Marsch deutlich intensiviert worden. Nachdem zuvor noch viele, auch historisch wertvolle Gebäude unter Zahlung von Abbruchprämien der Spitzhacke zum Opfer gefallen sind, steht der Erhalt des Bauerbes inzwischen höher auf der Tagesordnung.

Es werden nach Verabschiedung eines „bewahrenden Bebauungsplans“ im Ortskern die Eigentümer der dort noch vorhandenen erhaltenswerten Gebäude angehalten, beispielsweise nur noch Sprossenfenster bei Renovierungen einbauen zu lassen oder dem Haustyp entsprechendes Material für Dächer und Fassaden zu verwenden. Auf Karten der Schloss- und Kulturbehörde „Slots- og Kulturstyrelsen“ kann im Internet eingesehen werden, welche Gebäude im Heimatort oder der eigenen Straße unter Denkmalschutz stehen. https://www.kulturarv.dk/fbb/index.htm

 

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