Verkehr

In Tondern wird neue digitale Bahn-Signaltechnik montiert

Technik für neues Bahn-Signalsystem in Tondern

Technik für neues digitales Bahn-Signaltechnik in Tondern

Tondern/Tønder
Zuletzt aktualisiert um:
Vor einigen Wochen war ein Bauteam der Firma Strukton im Einsatz, um am Übergang Nordre Landevej in Tondern den Einsatz von ERTMS-Signaltechnik vorzubereiten. Foto: Volker Heesch

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Die staatliche Bahninfrastruktur „Banedanmark“ hat bereits Anlagen an Bahnübergängen errichtet. Die Inbetriebnahme auf der Strecke Tondern-Bramming erfolgt erst im Jahre 2026.

In den vergangenen Wochen sind Bauteams entlang der Bahnstrecke Niebüll-Tondern-Bramming im Einsatz gewesen, um technische Einrichtungen für die neue digitale Signal- und Sicherheitstechnik zu montieren.

Digital schnellere Züge

Bis 2030 soll die neue ERTMS-Technik (European Rail Traffic Management System) landesweit die alten Signale und Sicherheitsanlagen ablösen. ERTMS ist ein europaweit einheitliches System, das in Dänemark für pünktlicheren schnelleren Zugverkehr sorgen soll. Am Bahnübergang Nordre Landevej war das Unternehmen Strukton vor einigen Tagen im Einsatz. Inzwischen sind bereits die Anlagen zu sehen, die die Digitaltechnik aufnehmen werden.

Arriva-Züge fahren in Tondern Richtung Esbjerg und Niebüll. Die Triebwagen sind auf einigen Strecken bereits mit neuer digitaler Signaltechnik unterwegs. Foto: V. Heesch

 

Auch südlich von Tondern ist bereits gebaut worden. Allerdings hat sich die Einführung der viele Milliarden Kronen teuren Technik in Dänemark selbst um Jahre verspätet. Es sind aber inzwischen schon zahlreiche Strecken mit der neuen Technik ausgestattet worden – und funktionieren. Rund 300 Lokomotiven und Triebwagen müssen ebenfalls ERTMS-tauglich gemacht werden.

Technik grenzüberschreitend

In diesem Sommer ist es zwischen Vejle und Holstebro sowie zwischen Skanderborg und Herning so weit. Zahlreiche Arriva-Triebwagen, die auch in Tondern im Einsatz sind, fahren im Raum Struer schon mit ERTMS.  Im Bereich der deutsch-dänischen Bahnverbindung Niebüll-Tondern hatte sich die dort als Eigentümerin der Strecke bis zur Grenze und für den Betriebsablauf zwischen Tondern und Niebüll zuständige Norddeutsche Eisenbahngesellschaft Niebüll (NEG Niebüll) frühzeitig dafür eingesetzt, dass die Technik auf der gesamten Strecke gleichzeitig zur Verfügung steht.

 

Die Inbetriebnahme der neuen Sicherheitstechnik wird noch einige Jahre dauern. Foto: Volker Heesch

 

Vorteil der neuen Sicherheitstechnik ist, dass nicht nur Reisezeiten verkürzt werden können. Auch wird die Streckenkapazität erhöht, weil digital gesteuert mehr Züge gleichzeitig einen Abschnitt befahren können. Im Bereich der Bahn Tondern-Bramming ist seit Jahren ein höheres Tempo der Züge im Gespräch, denn bereits seit zehn Jahren sind neue Gleise im Betrieb. Allein die Signaltechnik, vor allem auch an den Bahnübergängen, ließ kein höheres Tempo zu. Auch müssten noch weitere Möglichkeiten geschaffen werden, dass sich auf der eingleisigen Strecke Züge an Ausweichstellen treffen können.

Auch elektrischer Betrieb in Sicht

Laut jüngster Übersicht von „Banedanmark“ für das Folketing über die Baufortschritte beim Signal-Erneuerungsprogramm wird die Bahn Tondern-Bramming erst 2026 mit ERTMS in Betrieb gehen. Bis dahin könnten allerdings auch neue elektrische Triebwagen mit Batterie auf der Strecke rollen, die höheres Tempo zulassen und die Vorteile der Bahn als klimafreundliches Verkehrsmittel noch erhöhen. Im Bereich des Tonderner Bahnhofs werden in einigen Jahren Fahrdrähte gespannt, von denen die Batteriezüge Strom bekommen. Zwischen Esbjerg und Bramming sind Oberleitungen vorhanden, die auch das Aufladen der Batterien während der Fahrt ermöglichen. 

 

Mehr lesen