Infrastruktur

Hadersleben spart an seinen Straßen

Hadersleben spart an seinen Straßen

Hadersleben spart an seinen Straßen

Hadersleben/Haderslev
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Die Interessenvertretung „SMVdanmark“ hat 91 Kommunen mit Blick auf ihre Rahmenbedingungen für die Wirtschaft auf den Zahn gefühlt. Foto: Ute Levisen

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Hadersleben ist auch in diesem Jahr unter den kommunalen Spitzenreitern – zumindest, wenn es um Bauanträge geht. Die Wartezeit für Häuslebauer beträgt im Durchschnitt 12 Tage. In anderen Bereichen gibt es noch viel Luft nach oben. Vor allem auf den Straßen.

Häuslebauer brauchen in der Kommune Hadersleben nicht lange auf die Genehmigung ihrer Anträge zu warten. Zwölf Tage dauert die Bearbeitung im Schnitt. Der Landesdurchschnitt beträgt 60 Tage.

„Das haben wir vor allem unseren kompetenten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Verwaltung zu verdanken“, sagt der Vorsitzende des Ausschusses für Technik und Klima, Carsten Leth Schmidt von der Schleswigschen Partei (SP).

Hohe Priorität

Er macht keinen Hehl daraus, dass die Sachbearbeitung von Bauanträgen für Privathaushalte und Unternehmen in der Domstadtkommune erste Priorität genießt – zumal es sich um einen Service handelt, der von allen fleißig genutzt wird, da auch kleinere An- und Umbauten einer Genehmigung bedürfen.

Bei der Bearbeitungsdauer für Bauanträge erreicht die Kommune Bestnoten. Das Gegenteil ist bei Umweltanträgen der Fall. Foto: Ute Levisen

Lange Wartezeiten bei Umweltanträgen

Laut einer Analyse von „SMVdanmark“, des Verbandes, der die Interessen kleiner und mittelständischer Unternehmen vertritt, gehört die Kommune Hadersleben bei der Sachbearbeitung von Bauanträgen zu den fünf Kommunen des Landes, in denen es am schnellsten geht. Groß ist der Unterschied auf diesem Gebiet in den einzelnen Kommunen. Die längste Sachbearbeitungszeit liegt somit bei 153 Tagen.

Jede Menge Luft nach oben gibt es bei der Bearbeitung von Umweltanträgen: Auf diesem Gebiet erreicht die Kommune nicht einmal das Mittelfeld. 134 Tage dauert die Bearbeitung im Mittel. Der Landesdurchschnitt liegt bei 81 Tagen.

Sparübung bei der Infrastruktur

Auch bei der Instandhaltung kommunaler Infrastruktur sieht es nicht gut aus. Ein Blick auf die Zahlen verrät, warum das so ist: Hadersleben investiert gerade einmal ein Drittel dessen, was andere Kommunen für ihre Straßeninstandhaltung ausgeben: 28.321 Kronen pro Jahr und Kilometer (Durchschnitt: 94.337 Kronen).

Auf Platz 20 in der Gesamtwertung

Überdurchschnittlich hoch ist mit 53,8 Prozent im Gegenzug der Anteil junger Menschen ohne Berufsabschluss. Der Landesdurchschnitt liegt bei 51,7 Prozent.

Immerhin: Trotz Schwächen erreicht Hadersleben im Ranking Platz 20. Nur die Kommune Tondern (Tønder) schneidet mit Platz 9 im Vergleich zu den nordschleswigschen besser ab.

Bei der Instandhaltung kommunaler Infrastruktur gibt die Kommune Hadersleben ein Drittel dessen aus, was andere Kommunen im Durchschnitt investieren (Symbolfoto). Foto: Ute Levisen

„SMVdanmark“ fühlt Kommunen auf den Zahn

„SMVdanmark“ hat die Antworten von 2.456 teilnehmenden Firmen untersucht und dabei 26 Kriterien zugrunde gelegt. Diese Kriterien umfassen die Rahmenbedingungen für kleine und mittelständische Unternehmen in den einzelnen Kommunen. Von den 98 Kommunen des Landes haben 91 an der Befragung teilgenommen. Die detaillierten Ergebnisse des Wirtschaftsbarometers sind auf der Internetseite von „SMVdanmark“ einsehbar.

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Leitartikel

Gwyn Nissen
Gwyn Nissen Chefredakteur
„Die Geschichte der Minderheit will gelernt sein“