Alle Jahre wieder ist die nordschleswigsche Polizei in der Großkommune Hadersleben im Einsatz, um öffentliche Gelder einzutreiben.

In Hadersleben bereiten sich Polizeikommissar Dennis Holst und sein Team zurzeit auf diesen Einsatz vor.

Holst betont, dass Bürgerinnen und Bürgern, die der Aufforderung zur Vorladung des Vollstreckungsgerichts (Fogedretten) nicht nachgekommen sind, rechtliche Konsequenzen drohen.

Kommissar mahnt: Die Zeit wird knapp

„Wer Schulden hat und zu einem Gerichtstermin nicht erschienen ist, den schreiben wir zur Fahndung aus. Das wiederum bedeutet, dass wir Betroffene festnehmen und vors Gericht bringen.“

Säumigen bleibe somit nicht mehr viel Zeit, ihre Schulden zu begleichen, warnt Holst.

Sie sollten gegebenenfalls eine Vereinbarung mit dem Vollstreckungsgericht über Zahlungsmodalitäten treffen, empfiehlt er. Nur so lasse es sich vermeiden, zu Hause oder am Arbeitsplatz abgeholt zu werden und Stunden im Wartezimmer der Polizeistation zu verbringen.

„Wir möchten uns lieber mit anderen Dingen beschäftigen, als Schuldner festzunehmen“, sagt Holst.

Die Gerichtsbehörde in Hadersleben am Bispebroen 2b ist in dieser Woche Mittwoch und Donnerstag von 9 bis 11 Uhr geöffnet.

Hadersleben auf Rang 2 – Tondern ist Spitzenreiter

Laut einer Analyse des Finanzdienstleisters „Experian“ vom Juli 2023 nimmt die Kommune Hadersleben in Jütland in Bezug auf säumige Schuldnerinnen und Schuldner den zweiten Rang ein. In Hadersleben lag der Durchschnitt der Schuldensumme bei rund 68.000 Kronen pro Person.

Jütische Spitzenreiterkommune mit den meisten Säumigen ist die Kommune Tondern (Tønder). Sie hat diesbezüglich Hadersleben im Vorjahr den Rang abgelaufen.

Hadersleben und Tondern sind zudem die einzigen nordschleswigschen Kommunen, die auf der landesweiten Top-10-Liste mit den meisten Säumigen rangieren.

Die meisten Schuldnerinnen und Schuldner landesweit leben in der Kommune Lolland.