Nico Adriano Wendicke und Jesper Ehmsen legten Montag als neue Pächter vom Hostrups Hotel los. Im Hotel mit Blick auf den Mühlenteich und die Wiedau herrscht an diesem Tag an allen Ecken und Enden Geschäftigkeit. Es wird geputzt und die Telefone glühen. Bewilligungen müssen eingeholt und Absprachen getroffen werden.

Eine Woche, nachdem Marcel Rodrigues und Steffen Snitgaard nach 13 Monate als Pächter Hostrups Hotel verlassen haben, beginnen Nico Adriano Wendicke und Jesper Ehmsen als Pächter ein neues Kapitel.

„Prozedur wurde eingehalten"

Zum Abgang der Vorgänger betont Hotelbesitzer Lars Svensen dem „Nordschleswiger“ gegenüber, dass Marcel Rodrigues und Steffen Snitgaard nicht von einem Tag auf den anderen als Pächter der Stuhl vor die Tür gesetzt wurde.

„Wir haben die Kündigungs-Prozedur mit den betreffenden Fristen und Ankündigungen eingehalten. Es ging um vertraglich festgelegte Informationen, die uns nicht ausgehändigt wurden. Diese Vereinbarung ist seinerzeit von uns allen vieren unterzeichnet worden“, so Svensen.

Er ist froh, dass so schnell eine Lösung für das Hotel gefunden wurde. 

In der Gastronomie aufgewachsen

Nico Adriano Wendicke ist von Kindesbeinen in der Gastronomie, da sein Vater Paul, „Rudbøl Grænsekro“, in Ruttebüll (Rudbøl)  führt.

Seine Mutter Annette, die bislang in seinem Restaurant  „Steaken“ in der Fußgängerzone tätig war, wechselt nun auch an die Süderstraße. „Ich werde als Wirtin für die Frühstücksgäste zuständig sein und auch kochen“, sagt die gelernte Köchin.

„Ich bin seit jeher in der Branche und Jesper hat eine Ausbildung als Verkäufer. Wir sind der Auffassung, dass das eine gute Kombination ist“, erläutert Nico Wendicke, während sein Geschäftspartner mit einem der vielen Telefonate beschäftigt ist.

Die zwei 28-Jährigen kennen sich seit ihrer gemeinsamen Volksschulzeit in Hoyer (Højer).

Und warum übernehmen sie diese neue Aufgabe?

Eine Chance, die nicht alle Tage kommt

So eine Möglichkeit würde sich nicht jeden Tag bieten. „Dazu kann man nicht Nein sagen, wenn es das ist, wofür man brennt“, so Wendicke.

„Es gibt hier 25 Hotelzimmer und wir finden, es ist eine gute und lukrative Absprache. Im Restaurant werden wir klassisches dänisch-französisches Essen mit einem modernen Touch anbieten. Wir werden den Stil der Provence mit gutem Essen und guten Weinen einschlagen“, so der gelernte Koch Nico Wendicke, der auch an den Töpfen stehen wird.

„Wir wurden vor ein paar Tagen von Lars Svensen angerufen, ob wir an dieser Möglichkeit interessiert waren. Vor 13 Monaten waren wir auch in Kontakt, damals war ‚Steaken‘ aber noch ziemlich neu eröffnet“, so Wendicke.

Das im Mai vor zwei Jahren in der Fußgängerzone eröffnete Restaurant wird vom Mitarbeiter Lasse Monska weitergeführt. „Ich werde weiterhin ein Finger am Puls haben und Lasse betreibt das Lokal im Sinne von mir und ‚Steaken‘“, so der frischgebackene Hotelpächter.

Er ist nicht der einzige Hotelier mit dem Namen Wendicke in der Wiedaustadt, da sein Bruder Marcel seit Februar 2014 als Pächter an der Spitze von „Hotel Tønderhus“ steht.

Suche nach weiteren Kräften

Während Wendicke die Gastronomie unter seine Fittiche nimmt, wird Jesper Ehmsen, der bereits früher in dieser Branche tätig gewesen ist, im Restaurant und im Empfang tätig sein. Auch gilt es, 15 bis 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Teil- und Vollzeit zu finden.

Durch seinen bisherigen Arbeitsplatz in der Sporthochschule in Sonderburg (Sønderborg) ist Tempo kein Fremdwort für Jesper Ehmsen.

„Zurzeit ist hier allerhand los. Wir haben gestern Abend die Schlüssel übernommen und versucht, uns in alles herein zu versetzen“, sagt er.

Überblick erforderlich

„Ja, das ist ziemlich wahnsinnig, was gegenwärtig hier abläuft. Wir versuchen, die verschiedenen Fäden im Zusammenhang mit Gesellschaften und Buchungen zusammenzufassen“, so Wendicke.

„Wir wollen soweit möglich gerne allen entgegenkommen“, fügt Ehmsen hinzu.

Wendicke erwartet, dass der Betrieb des Restaurants ab kommender Woche voll läuft.

Für Geschenkgutscheine seien ihre Vorgänger Ansprechpartner.

Viele Hotelgäste

„Das Hotel ist derzeit zu 70 Prozent und ab morgen komplett belegt. Auch nächsten Monat sieht es mit 50 bis 100 Prozent gut aus“, so Ehmsen, der mit dem neuen Job auch erstmals den Sprung in die Selbstständigkeit unternimmt.