Wirtschaft

Ecco bekommt auch bei „Salling“ die kalte Schulter

Ecco bekommt auch bei „Salling“ die kalte Schulter

Ecco bekommt auch bei „Salling“ die kalte Schulter

Bredebro
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Das Ecco-Center mit firmeneigenem Hotel Foto: PR-Foto

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In der vergangenen Woche wurde bekannt, dass sich der nordschleswigsche Schuhkonzern nicht mehr königlicher Hoflieferant nennen darf. Nun bekommt er auch wegen seiner Russlandgeschäfte die Rote Karte von einer der größten Kaufhauskette Dänemarks.

Mehrere seiner Abnehmer hat der Schuhproduzent Ecco mit Hauptsitz Bredebro in der Kommune Tondern schon verloren. Sie protestieren damit gegen die fortlaufenden Russlandgeschäfte, die das Unternehmen trotz des von Russland ausgehenden Ukraine-Krieges weiterführt.

Jetzt bekommt der Konzern eine weitere Abreibung. Diesmal hat die große Warenhauskette „Salling“ entschieden, auch die Ecco-Schuhe aus den Verkaufsregalen zu nehmen, schreibt „Jydske Vestkysten“. Zur Kette gehören auch „Føtex“, „Bilka“ und „Netto“. Auch die „Sport24“-Sportgeschäfte haben entsprechend entschieden und verkaufen keine Ecco-Produkte mehr.

 

 

Die Entscheidung, weiter nach Russland zu liefern, hat einen wahren Shitstorm ausgelöst. „Sallings“ Kommunikationschef Henrik Vinther Olesen erklärt gegenüber der Zeitung, dass Ecco seit Jahren zu den Lieferanten des Konzerns zähle. Sallings Entscheidung sei eine Antwort auf die Ecco-Entscheidung. Doch die Warenhauskette hat nicht erst jetzt auf die fortlaufenden Russlandgeschäfte Eccos reagiert. Nach Kriegsausbruch sei der Einkauf neuer Produkte bereit eingestellt worden. Dies gelte bis zu einem Kurswechsel des Schuhproduzenten. Sobald dieser erfolge, würde wieder Ecco-Schuhwerk in „Salling“ verkauft.

 

Ecco hat einen schweren Stand, da der Konzern seine Russland-Geschäfte nicht gestoppt hat. Foto: Brigitta Lassen

Man habe damals erklärt, dass ein jeder Kunde selbst entscheiden könne, ob er die Geschäfte mit Russland fortsetzen wolle. Salling wolle da nicht den Richter spielen, wolle aber darüber informiert werden.

Auch das Webportal „Miinto“, das Warenhaus „Magasin“, „Boozt“ und die Golfzubehörkette GolfExperten haben den Verkauf von Ecco-Produkten vorerst auf Eis gelegt.

Ecco begründet seine Haltung mit der Rücksichtnahme auf das Personal in Russland und der Angst vor der Übernahme der Geschäfte durch die Russen. Ecco betreibt 250 Geschäfte im Putin-Reich. Sie sollen einen jährlichen Umsatz von einer Milliarde Kronen machen. Der Gewinn soll laut Online-Magazine „Finans“ bei 103 Millionen Kronen liegen.

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