Kultur an der Westküste

Bahnhof-Kauf: Nach Scherrebek folgt Tondern

Bahnhof-Kauf: Nach Scherrebek folgt Tondern

Bahnhof-Kauf: Nach Scherrebek folgt Tondern

Tondern/Tønder
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Der Hauptbahnhof in Tondern wurde 1887 gebaut (Archivfoto). Foto: Brigitta Lassen

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Die Kommune hat den Dänischen Staatsbahnen ein weiteres Gebäude abgekauft. Dort wird Platz für das Tønder Festival und das Lokalhistorische Archiv geschaffen.

Die Vorarbeit wird belohnt: Unter anderem das Tønder Festival kann nach einer gründlichen Renovierung über den früheren Bahnhof in Tondern verfügen. Die Kommune Tondern hat den Dänischen Staatsbahnen (DSB) den einstigen Hauptbahnhof abgekauft, der seit Jahren leer steht. Damit besitzt die Kommune bereits zwei Bahnknotenpunkte, da sie vor einigen Wochen auch den ausrangierten Bahnhof in Scherrebek (Skærbæk) erworben hat.

Doch nicht nur das Musikfestival wird mit seinem Büro und dem Folkmusikarchiv, das zurzeit noch an der Osterstraße liegt, ins historische Gebäude einziehen. Dorthin wird auch das Lokalhistorische Archiv verlegt, das zurzeit noch in der Bibliothek an der Richtsensgade auf engstem Raum arbeiten muss.

„Das historische Gebäude ist einzigartig. Es hat Besseres verdient als zu verfallen. Daher haben wir es erworben, da wir spannende Möglichkeiten für das Gebäude sehen“, ist sich Bürgermeister Jørgen Popp Petersen, Schleswigsche Partei, sicher.

Jahrelanger Leerstand

Aufgrund des jahrelangen Leerstands sei man sich bewusst, dass eine durchgreifende und teure Renovierung bevorstehe. Daher sollen auch Zuschüsse bei Stiftungen beantragt werden. „Wir sind sicher, dass es Stiftungen geben wird, die es für spannend halten, dieses Projekt zu unterstützen.“ Zudem hätten mehrere Parteien ihren Willen erklärt, Gelder für dieses Vorhaben aufzutun, heißt es in einer Pressemitteilung der Kommune.

 

Das Gebäude ist einzigartig. Es hat Besseres verdient als zu verfallen.

Jørgen Popp Petersen, Bürgermeister

 

 

Nationaler und internationaler Treffpunkt

Geplant ist es, dort auch einen nationalen und internationalen Treffpunkt für die Musikrichtungen Folk und Roots zu schaffen, wo unter anderem auch die neue Hall of fame des Festivals Gäste aus dem In- und Ausland anlocken soll. Bislang ist dort der dänische Musiker Poul Dissing geehrt worden. Es ist die einzige Ehrengalerie ihrer Art in Dänemark.

Birgitte Thomsens zwei Arbeitsplätze kommen unter „einen Hut“. Sie leitet sowohl das lokalhistorische Archiv als auch das Musikarchiv (Archivfoto). Foto: Elise Rahbek

 

Die Neugestaltung wird die Kommune gemeinsam mit dem Festival und dem Lokalhistorischen Verein in Tondern durchführen. Laut Plan soll auch eine Bühne gebaut werden, die während des Festivals und zu anderen Anlässen als solche genutzt werden kann. Als Treffpunkt mit kleiner Bühne sollen hier  unter anderem Konzerte und Vorträge stattfinden. Außerdem dürfen Kultur- und Volksschulen die Räumlichkeiten nutzen, heißt es weiter.

 

Anträge an Stiftungen

Der Vorsitzende des Musikarchivs, Poul-Henrik Jensen, der auch zweiter Vorsitzender des Festivalfonds ist, freut sich, dass die Kommune das Bahngebäude gekauft hat. „Nun können wir den Prozess, Stiftungsgelder zu beantragen, vorantreiben, um das Gebäude renovieren zu können. Ich bin überzeugt, dass wir mit der Kommune ihren Bürgerinnen und Bürgern und Gästen ein neues, spannendes Kulturangebot machen können“, meint Jensen.

Das Festival hat sich schon lange für den Bahnhof interessiert. Im November stellten die Kommune und das Festival dem Kulturausschuss des Folketings die Pläne vor.

 

 

 

 

 

 

 

 

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