Kommunalpolitik

Betreuung von Kleinkindern in Tondern in trockenen Tüchern

Betreuung von Kleinkindern in trockenen Tüchern

Betreuung von Kleinkindern in trockenen Tüchern

Tondern/Tønder
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Die Kommune Tondern tut sich schwer, neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Tagespflege zu finden (Symbolfoto). Foto: Karin Riggelsen

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Die Kommune kommt Wünschen von Eltern nach, die ihr Kind lieber in der Tagespflege abgeben wollen. Doch das Interesse, Tagesmutter zu werden, ist gering. Ein neues Haus soll bessere Arbeitsbedingungen bringen. Auch ein kommunaler Zuschuss für die Betreuung des eigenen Kindes zu Hause ist möglich.

Wer sein Kleinkind künftig zu Hause betreuen will, wird für den Arbeitsausfall finanziell „entschädigt". In Zukunft wird dies auch in der Kommune Tondern möglich sein – zunächst für zwei Jahre als Versuch.

Laut Gesetz können diese Zahlungen für Kinder im Alter von 24 Wochen bis zur Einschulung gewährt werden. Den Kommunen steht frei, Änderungen vorzunehmen. Auch die Zuschusshöhe kann variieren.

Zweijähriger Versuch

Die Kommune Tondern hat ihr eigenes Modell erarbeitet, das der Stadtrat einstimmig gutgeheißen hat. Einen kommunalen Zuschuss gibt es ab dem 1. Februar 2023 für Kinder ab der 26. Lebenswoche bis zum dritten Lebensjahr. Der Zuschuss je Kind beträgt 6.195 Kronen. Dies entspricht etwa den Ausgaben, die die Kommune für einen Platz in der kommunalen Tagespflege hat. Ab dem dritten Lebensjahr kann das Kind, das in dem Alter auch mehr Bedarf für soziale Kontakte mit Gleichaltrigen hat, in den Kindergarten, so die Empfehlung der Verwaltung.

Der Kommune ist es nicht gelungen, neue Tagesmütter oder -väter zu finden. Daher hofft sie jetzt, mit attraktiveren Arbeitsbedingungen neue Anwärterinnen und Anwärter zu gewinnen.

Zurzeit werden Eltern kleiner Kinder aus dem Stadtbereich an die Kleinkindergruppen in auswärtigen Kindergärten verwiesen. In Tondern gibt es keine Betreuungsmöglichkeit.

Eigenes Haus für Tagespflege

Mit einem eigenen Haus für die Tagespflege soll Abhilfe geschaffen werden. Am Skolevej 7, wo sich bislang Tagesmütter mit ihren Zöglingen zum gemeinsamen Spielen treffen, soll Platz für zehn Mädchen und Jungen geschaffen werden – betreut von drei Erwachsenen (inklusive einer Aushilfskraft). Sie müssen nicht mehr ihren eigenen Wohnraum für die Betreuung der Kinder zur Verfügung stellen und nicht für das Essen sorgen. Außerdem können sie sich mit Kolleginnen und Kollegen austauschen.

Das Haus soll ab 1. März den Betrieb aufnehmen. Für 380.000 Kronen wird es zunächst für die künftige Nutzung umgebaut.

Spielen im Pflegeheim

Für das gemeinsame Spielen von Kindern aus der Tagespflege soll jetzt Ersatz gefunden werden. Die stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses für Kinder und Schulen, Louise Thomsen Terp (Schleswigsche Partei), zog in diesem Zusammenhang in Erwägung, Pflegeheime zu nutzen. Denn Treffen zwischen jungen und alten Menschen seien etwas ganz Besonderes. Diesen Vorschlag könne sie dem für die Altenpflege zuständigen Gesundheitsausschuss vorlegen, denn diesem gehöre sie auch an.

 

 

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