Kommunalwahl

Blaues Quartett zieht an einem Wahl-Strang

Blaues Quartett zieht an einem Wahl-Strang

Blaues Quartett zieht an einem Wahl-Strang

Tondern/Tønder
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Das Wahlbündnis wurde vor dem Rathaus eingegangen: Der Vorsitzende von Neue Bürgerliche, Jan Køpke Christensen, Birthe Frikke, Vorsitzende der Liberalen Allianz, Venstres Bürgermeisterkandidat Martin Iversen, Lene Baggesø Fruerboel, Vorsitzende der Dänischen Volkspartei und Kim Tygesen, Vorsitzender des Kommunalverbandes von Venstre (v. l.). Foto: Pressefoto

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Venstre und die Dänische Volkspartei weiten ihre erprobte wahltechnische Zusammenarbeit um die Liberale Allianz und Neue Bürgerliche aus. Bei der Kommunalwahl 2017 brachten die vier Parteien es auf mehr als 12.000 Stimmen.

Im Vorfeld der Kommunalwahl am Dienstag, 16. November, wird nun in der Kommune Tondern das zweite Wahlbündnis präsentiert. Venstre holt sich mit der Dänischen Volkspartei (DF), der Liberalen Allianz (LA) und den Neuen Bürgerlichen (NB) zwei Partner mehr mit ins Boot, als es vor vier Jahren der Fall war.

Damals machten Venstre und DF gemeinsame Sache. Die vier Parteien gehen eine technische Allianz ein, um bei der Mandatsverteilung im 31-köpfigen Kommunalrat alle Stimmen aufzufangen.

Wenn es nach dem Wahlvorgang an die Auszählung der Sitze geht, werden Wahlbündnispartner jeweils als eine Liste aufgefasst.

Unlängst hatten die Sozialistische Volkspartei (SF), die Einheitsliste, die Alternative, Radikale Venstre und Borgerlisten ihr Wahlbündnis lanciert.

Die vier blauen Parteien bezeichnen ihr Wahlbündnis als historisch.

 

Unser blaues Wahlbündnis bildet eine starke Alternative zu dem roten Wahlbündnis. Der Schulterschluss der blauen Parteien ist wichtig, obgleich jede Partei ihr eigenes Profil und ihre Steckenpferde hat.

Martin Iversen, Bürgermeisterkandidat

„Unser blaues Wahlbündnis bildet eine starke Alternative zu dem roten Wahlbündnis. Der Schulterschluss der blauen Parteien ist wichtig, obgleich jede Partei ihr eigenes Profil und ihre Steckenpferde hat“, sagt Venstres Bürgermeisterkandidat Martin Iversen, der seinen ersten Wahlkampf bestreiten wird.

Die Stimmenzahlen 2017

• Venstre: 9.458
• Dänische Volkspartei: 2.214
• Liberale Allianz: 589
• Neue Bürgerliche: 143

2017 gab es drei Wahlbündisse

2017, als 13 Parteien um die Gunst der Wählerinnen und Wähler buhlten, gab es drei Wahlbündnisse. Die Konservativen, Neue Bürgerliche, die Christdemokraten, Liberale Allianz und die Schleswigsche Partei hatten ein Bündnis geschlossen.

Die Radikale Venstre, die Volkssozialisten und die Einheitsliste waren ebenfalls eine Vereinbarung eingegangen. Venstre und Dänische Volkspartei waren Verbündete, während die Sozialdemokratie und Borgerlisten kein Wahlbündnis eingingen.

„Stimmenverlust minimieren"

Auch die Vorsitzende der dänischen Volkspartei, Lene Baggesø Fruerboel, begrüßt das große und breite Wahlbündnis.

Birthe Frikke, Vorsitzende der Liberalen Allianz hält das bürgerliche, technische Wahlbündnis für positiv.

„Der Zusammenhalt ist entscheidend, damit wir den Stimmenverlust minimieren“, erklärt Birthe Frikke in einer Pressemitteilung.

Sie kündigt an, dass die Partei nach dem Shutdown einen Spitzenkandidaten und bis zu fünf weitere Kandidaten wählen wird.

Stuhl kippte

Die Partei ist aus dem Stadtrat herausgeflogen, nachdem das Stadtratsmitglied der Liberalen Allianz, Claus Hansen, vor einigen Wochen die Pferde gewechselt hatte und nun der Venstre-Fraktion angehört.

Vor drei Monaten war der fraktionslose Jens Møller in die Venstre-Fraktion zurückgekehrt, nachdem Bürgermeister Henrik Frandsen im Oktober mit fünf weiteren Venstreleuten Tønder Listen ins Leben gerufen hatte.

Der Dänischen Volkspartei ist ebenfalls in der laufenden Legislaturperiode eines ihrer drei Mandate flöten gegangen, da Harry Sørensen Ende September 2020 aus der Partei austrat.

Seit Dezember 2020 mischt er bei den Konservativen mit.

 

„Aus unserer Sicht handelt es sich mit dem breiten bürgerlichen Wahlbündnis um einen vernünftigen Vorstoß. Wir halten eine breite Zusammenarbeit mit den bürgerlichen Parteien in der Kommune für wichtig“, sagt der Vorsitzende der Neuen Bürgerlichen in den Kommunen Tondern und Apenrade (Aabenraa), Jan Køpke Christensen.

Die Partei schickt Allan Svendsen, Röm (Rømø) ins Rennen.

Es gibt noch freie Partner

Von dem im Stadtrat vertretenen neun Parteien haben die Schleswigsche Partei (SP), die Konservativen, Tønder Listen und die Sozialdemokratie noch keine Wahlbündnisse angekündigt.

Vom Kommunalvorsitzenden der Schleswigschen Partei, Christian Andresen, ist zu erfahren, dass die SP mit kleineren Parteien Sondierungen zur wahltechnischen Zusammenarbeit geführt hat.

Die Sozialdemokratie trat 2013 und 2017 als Einzelkämpfer ohne Bündnispartner an. Tønder Listen gab es zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

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