Wirtschaft
Bürgerlicher und Sozialdemokrat sitzen in einem Boot
Bürgerlicher und Sozialdemokrat sitzen in einem Boot
Bürgerlicher und Sozialdemokrat sitzen in einem Boot
![](/sites/default/files/styles/article_image_1200x450_/public/media/image/d55863e5abf92688f28992f9674591b9.jpeg?itok=I8p9jbn7)
Henrik Frandsen ist nicht nur Bürgermeister der Kommune Tondern. Er ist auch Vorsitzender des Vereins Danmarks Spisekammer, der das Austernfestival auf Röm durchführt. Es wird auf eine umweltschonende, kommerzielle Austernfischerei gesetzt.
Eine etwas andere politische Allianz im Kampf um die gleiche Sache zeigte sich am Montag im Hafen von Havneby auf Röm (Rømø). Dort nahm Tonderns Bürgermeister Henrik Frandsen (Tønder Listen) den sozialdemokratischen Sprecher für Lebensmittelfragen des Folketings, Anders Kronborg, in Empfang.
Beide Politiker setzen sich für einen kommerziellen und umweltschonenden Fang von Austern im Wattenmeer ein. Frandsen und Kronborg sehen wirtschaftliche Möglichkeiten, die in Massen in der Nordsee vorkommenden Muscheln zu fangen. Die Bestände werden immer größer. Die Invasion bedroht sogar die heimischen Miesmuscheln.
Interessiert an einem kommerziellen Fang der Austern ist die Firma Rømø Shellfisch in Havneby. Mit dem Unternehmen ziehen die Kommune und Danmarks Østersfestival, das 2019 erstmals auf Röm durchgeführt wurde, daher an einem Strang.
Absage von Naturbehörde
Der Fischereibetrieb hat zum wiederholten Mal eine Ausnahmebestätigung beantragt, um eine kommerzielle Jagd auf die Meeresfrüchte im Wattenmeer betreiben zu dürfen. Die Naturbehörde erteilte dem Antrag eine Absage mit der Begründung, dass keine Untersuchungsergebnisse vorliegen, welche Konsequenzen ein kommerzieller Muschelfang in einem Natura-2000-Gebiet hat.
Kommune, Kronberg und Rømø Shellfish wünschen sich daher eine diesbezügliche Untersuchung. „Ein manueller Muschelfang ist im Wattenmeer erlaubt. Davon reden wir aber nicht, wenn etwas nachhaltig und wirtschaftlich sein soll“, unterstreicht Henrik Frandsen.
Ungewöhnliche Allianz
Wie die ungewöhnliche Allianz mit Kronborg zustande kommt, erklärt Frandsen so: „Als ich im Frühjahr im Folketing war, lud ich die Folketingsabgeordneten aus Südjütland und die Sprecher des Fischereiausschusses ins Snapsting (Restaurant im Folketing) ein. Kronborg zeigte von Anfang großes Interesse für das Thema. Daher habe ich nur ihn nach Röm eingeladen, und er hat versichert, dass er weiter am Ball bleiben wird.“
![](/sites/default/files/styles/content/public/media/image/6a51b63449716392c11d0085720f8db9.png?itok=-5AapdY7)
Die zweite Ausgabe des Austernfestivals auf Röm musste in diesem Jahr coronabedingt abgesagt werden. Von dieser Initiative erhofft sich die Kommune bis ins Jahr 2028 rund 10.000 Besucher und 20 neue Arbeitsplätze innerhalb der Touristikbranche und Produktion. Ob es 2021 ein Austernfestival geben wird, sei schwer voraussehbar, meinte Frandsen.
„Wir wollen unter allen Umständen das Festival durchführen, da wir eine Absage zwei Jahre in Folge verhindern möchten. Der Hafen ist groß, und es gibt viele Gebäude, auf die wir das Festival verteilen können.“
![](/sites/default/files/styles/content/public/media/image/7a600f5cc612b3d203a9895d8c6b2c81.jpg?itok=rj757DAn)
Für die Durchführung des Festivals hat die staatliche Behörde für Wirtschaftsförderung 1,35 Millionen Kronen für drei Jahre zur Verfügung gestellt. Die Region Süddänemark (Syddanmark) steuert weitere 375.000 Kronen bei.