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Bürgermeister von fünf Festival-Kommunen an einem Tisch

Bürgermeister von fünf Festival-Kommunen an einem Tisch

Bürgermeister von fünf Festival-Kommunen an einem Tisch

Tondern/Tønder
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Die Existenz der Festivals ist gefährdet. (Archiv) Foto: Karin Riggelsen

Das erste Treffen zeigte deutlich, dass die musikalischen Großveranstaltungen mit Unterstützung rechnen können. Die Durchführung eines Festivals 2021 hat oberste Priorität.

Die Musikfestivals sind durch die coronabedingten Absagen finanziell herausgefordert. Daher setzten sich die Bürgermeister von fünf Festival-Kommunen (Vejle, Ålborg, Roskilde, Skanderborg und Tondern) und die oberste Spitze der Festivals erstmals gemeinsam an einen Tisch. Gesprächsthema war die Zukunft der musikalischen Großveranstaltungen, die für ihre jeweiligen Städte/Kommunen von allergrößter Bedeutung sind.

Voraussetzung für die Teilnahme war, dass die Festivals von Vereinen getragen werden. Sie sind nicht auf Profit aus, sondern verteilen ihren Überschuss an andere musikalische und kulturelle Veranstaltungen und Amateurmusiker. So haben sie auch keine Möglichkeit gehabt, Geld für die Krisenzeit zu sparen.

Neues Netzwerk aufbauen

Vertreten waren außer dem Tønder Festival auch die Kollegen von Ringe, Roskilde, Skanderborg und Jelling. Für Tondern fuhren Bürgermeister Henrik Frandsen und die Geschäftsführerin, Kirstine Uhrbrand, nach Skanderborg, wo auch die Idee für diese Initiative entstanden ist, ein neues Netzwerk aufzubauen.

„Bei unserem ersten Treffen diskutierten wir, wie wir als Kommune unsere Festivals in ihrer jetzigen Situation unterstützen können und wie wir fünf zusammenarbeiten können“, erklärt Frandsen.

Wir wissen alle, dass unsere Festivals herausgefordert sind. Es ist nicht, weil sie mit einem Klingelbeutel vor den Rathäusern stehen und betteln. Aber wir wurden uns einig, dass wir Kommunen – wenn alle Stricke reißen – ihnen auch finanziell den Rücken stärken werden.

Henrik Frandsen, Bürgermeister

 

„Wir wissen alle, dass unsere Festivals herausgefordert sind. Es ist nicht, weil sie mit einem Klingelbeutel vor den Rathäusern stehen und betteln. Aber wir wurden uns einig, dass wir Kommunen – wenn alle Stricke reißen – ihnen auch finanziell den Rücken stärken werden. Die Festivals spielen eine unglaubliche Rolle für ihre jeweilige Stadt und Kommune. Sie sind auch ein Teil unseres Selbstverständnisses und unseres Images“, erklärt Henrik Frandsen.

Es gebe Unterschiede, auch größenmäßig, aber auch viele Gemeinsamkeiten, unterstreicht Tonderns Stadtoberhaupt.

Für die Festivals und Künstler/-innen ist 2020 ein schwieriges Jahr gewesen. (Archiv) Foto: Jane Rahbek Ohlsen

„In diesem Jahr haben die Festivals noch finanzielle Hilfspakete vom Staat bekommen. Man weiß aber weder, ob dies auch 2021 geschieht, noch wie es mit der Corona-Krise im kommenden Jahr aussehen wird“, gibt er zu bedenken.

Dennoch werde alles darangesetzt, dass 2021 wieder Festivals stattfinden, vielleicht wie in der Fußball-Superliga mit weniger Publikum. „Wenn zwei Jahre keine Festivals durchgeführt werden, wissen wir nicht, ob nach der Wiederaufnahme ausreichend Freiwillige zur Verfügung stehen, und ob die Festivals ein weiteres Jahr ohne Einnahmen verkraften können“, sagt Frandsen.

Festivals keine Konkurrenten

Die Festivals seien keine Konkurrenten. Sie würden geografisch gut verstreut in Dänemark liegen und böten unterschiedliche Musikrichtungen. Entsprechend sei das Publikum unterschiedlich.

Die Geschäftsführerin des Tønder Festivals, Kirstine Uhrbrand, bezeichnet die Zusammenarbeit als ein gutes Werkzeug für die von Vereinen getragenen Festivals, um Lösungen für ihre Herausforderungen zu finden. Sie sei froh, dass Tondern Bestandteil dieses neuen Netzwerkes geworden sei.

Ich bin mir sicher, dass wir uns über unsere Erfahrungen und unser Wissen gut austauschen können. Gleichzeitig ist es für uns wichtig, dass die gegenseitige kulturelle, soziale und finanzielle Bedeutung der Festivals zu der Gemeinschaft in den Mittelpunkt gestellt wird.

 

„Ich bin mir sicher, dass wir uns über unsere Erfahrungen und unser Wissen gut austauschen können. Gleichzeitig ist es uns wichtig, dass die gegenseitige kulturelle, soziale und finanzielle Bedeutung der Festivals zu der örtlichen Umgebung und Gemeinschaft in den Mittelpunkt gestellt wird“, unterstreicht Uhrbrand.

Die Teilnehmer einigten sich, dass man sich zweimal jährlich trifft und dass man gegenseitig die verschiedenen Festivals besucht.

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