Wirtschaft

Deutsche und dänische Unternehmen lernen voneinander

Deutsche und dänische Unternehmen lernen voneinander

Deutsche und dänische Unternehmen lernen voneinander

Seiersleff/Sejerslev
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Firmeninhaber Keld Nielsen fand interessierte Zuhörer. Foto: Fit4Jobs@Wadden (F4J

Mentale Grenzbarrieren sollen bei gegenseitigen Firmenbesuchen im Rahmen eines Interreg-Projekts abgebaut werden. Damit soll grenzüberschreitend Schwung in die wirtschaftliche Entwicklung in der Westküstenregion gebracht werden. Dabei geht es auch um einen Erfahrungsaustausch.

Nicht einmal Firmenchefs aus der Kommune Tondern waren sich darüber im Klaren, dass es in Seiersleff eine Fabrik gibt, die Kindermöbel von hoher Qualität für die ganze Welt produziert. Einen Einblick in den Betrieb M. Schack Engel A/S bekamen deutsche und dänische Unternehmen im Rahmen des Interreg-Programms Fit4Jobs@Wadden (F4J). Dieses Projekt dient nicht nur dem Kennenlernen, sondern soll der wirtschaftlichen Entwicklung an der Westküste einen Schub geben. Gleichzeitig sollen die Unternehmer von den Erfahrungen der Kollegen lernen.

 Auf dem Weltmarkt unterwegs

Der Direktor und Eigentümer der Möbelfabrik, Keld Nielsen, und der Verkaufs- und Marketingchef Michael Just konnten den Besuchern erzählen, dass sich die Firma durch einen professionellen Zugang in der Zusammenarbeit im Vorstand, durch Strategien, Personalabteilung, Marketing und Export zu einer Firma entwickelt hat, die den Weltmarkt bedient. Die Möbel werden primär über feste Agenten und Händler in 35 Ländern abgesetzt. Dazu zählen auch 34 deutsche Geschäfte. Die Online-Verkaufsstrategie mit den Abnehmern habe ein Weiteres getan.

Mit Mundschutz wurde die Möbelfabrik besucht. Foto: Fit4Jobs@Wadden (F4J

Beim Besuch konnten die Unternehmer ihre Erfahrungen zu Themen wie Suche nach qualifizierter Arbeitskraft, Digitalisierung und den Export nach Deutschland austauschen. Auch die Möbelfabrik hat Probleme, geeignete Mitarbeiter zu finden. Daher hat sie zwei Mitarbeiter für die digitale Vermarktung angestellt, die im Homeoffice arbeiten.

Eine Firma mit globaler Ausrichtung

„Eine äußerst interessante Firma mit globaler Ausrichtung. Die genau abgesteckte Strategie hat sich bezahlt gemacht“, meint Projektleiter Jan Diers. „Besonders die Produktion imponierte mir. Dort arbeiten frohe und lang gediente Mitarbeiter, die fast alle aus der Region kommen. Dies zeigt, dass eine Firma mit einem Standort auf dem Lande innovativ und digital denkt“, erklärt Diers.

„Meine Erwartungen vor diesem Besuch waren hoch. Sie wurden bei Weitem übertroffen“, erklärt Wirtschaftsberater Carsten Borg vom Tonderner Gewerberat. Er habe aber schon vorher gewusst, dass Schack Engel eine interessante und erfolgreiche Firma ist.

Das Projekt Fit4Jobs@Wadden (F4J) wird in Zusammenarbeit zwischen dem Tønder Erhvervsråd, Mitarbeitern des Interreg-Programms, der Kommune Tondern, der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Nordfriesland, der Süddänischen Universität und dem Mads Clausen Institut, der Handelsschule in Tondern sowie dem Kreis Nordfriesland. Durch eine enge Zusammenarbeit über die Grenze hinweg soll daran gearbeitet werden, mentale Grenzbarrieren in den Köpfen bei Firmen, berufsbildenden Einrichtungen, Arbeitnehmern und den Bürgern abzubauen. Gleichzeitig soll die wirtschaftliche Entwicklung der Westküstenregion durch das Schaffen gemeinsamer Werte und Synergien angeschoben werden.

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