Kommunalpolitik

DF-Bäume wachsen nicht in den Himmel

DF-Bäume wachsen nicht in den Himmel

DF-Bäume wachsen nicht in den Himmel

Tondern/Tønder
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Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Gartenführungen auf dem Weg zum Schloss Schackenborg. Die Bäume der Prinzenkinder stehen im privaten Bereich des Gartens. Foto: Schackenborg

Der Vorschlag der Dänischen Volkspartei, künftig jedes neugeborene Kind in der Kommune Tondern quasi mit dem eigenen Baum zu feiern, war nicht ganz unumstritten im Stadtrat. Jetzt geht die Idee in den Technischen Ausschuss.

Der Tonderner Stadtrat fand den Vorschlag der Dänischen Volkspartei eigentlich sympathisch, für jedes in der Kommune geborene Kind einen Baum zu pflanzen. Doch so ganz ohne Diskussion wollten die Ratsmitglieder die Idee nicht durchwinken. Denn mehrere erinnerten daran, dass man sich nicht mit dem Pflanzen begnügen könne. Ein Baum müsse nicht nur in die Erde gesetzt werden. Bäume müsse man einkaufen, pflegen und hegen, so unter anderem Anette Abildgaard Larsen (Konservative).

Für jede Stimme einen Baum

Thomas Ørting Jørgensen (Bürgerliste) konnte in diesem Zusammenhang mit einem privaten Beispiel aufwarten. „Mein Großvater mütterlicherseits hat für alle Enkel eine Buche gepflanzt. Ich tat das auch für meine zwei Kinder.“ Und Stadtratsmitglied Jørgen Popp Petersen, Schleswigsche Partei, erklärte, dass die SP eine Tradition habe, für jede auf die Liste S abgegebene Stimme einen Baum zu pflanzen.

Jan Voss Hansen (F) meinte, dass die Ausgaben für jährlich 325 Geburten wohl kaum den finanziellen Rahmen der Kommune sprengen würde. Und Bäume seien gut fürs Klima. Man muss nicht immer nach den negativen Seiten schielen, mahnte er, worauf Preben Linnet (V) entgegnete: „Es gibt noch ungeklärte Fragen finanzieller und praktischer Art. Die Idee ist aber gut, die bei den Kindern das Interesse für die Natur wecken könnte.“

Ein Baum reicht nicht aus

Holger Pedersen (Einheitsliste) und Mathilde Ziefeldt (SF) trauten dem „Frieden“ nicht ganz. Grüne Vorstöße stünden nicht unbedingt auf der DF-Agenda. Und einzelne Bäume würden das Klima nicht retten. Dazu müssten große Wälder aufgeforstet werden“, gaben die beiden Vertreter des linken Parteiflügels zu bedenken.

Nach einiger Diskussion, die erstmals in der Geschichte der Kommune wegen Corona virtuell durchgeführt wurde, wurde der Punkt an den zuständigen Ausschuss für Technik und Umwelt geschickt.

Für seine vier Kinder pflanzte Prinz Joachim zu ihrer Geburt einen Baum im Garten von Schackenborg. Foto: Schackenborg-Fonden

 

Prinz Joachim macht es vor

 

Prinz Joachim, der einige Jahre mit seiner Familie auf Schackenborg in Mögeltondern (Møgeltønder) lebte, machte das Pflanzen von Bäumen auch zu einer Familientradition. Bei der Geburt seiner vier Kinder pflanzte er jeweils einen Baum im Garten des Schlosses. Für seinen Ältesten, Prinz Nikolai, wählte er eine Blutbuche, die am 28. August 1999 gepflanzt wurde. Dessen Bruder Felix bekam einem Tulpenbaum. 2009 wurde ein Akazienbaum für Prinz Henrik gepflanzt, und für die Jüngste des Quartetts, Prinzessin Athena, suchte der Prinz einen kanadischen Ahornbaum aus.

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