Gerichtsprozess

Dolmetscher wird wegen Tötung seiner Frau angeklagt

Dolmetscher wird wegen Tötung seiner Frau angeklagt

Dolmetscher wird wegen Tötung seiner Frau angeklagt

Brigitta Lassen/ritzau
Lügumkloster/Løgumkloster
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Ende Januar kam es im Asylbewerberheim in Lügumkloster zur tödlichen Messerattacke. Foto: Jydske Vestkysten

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Im Januar ereignete sich im Heim für Asylbewerberinnen und -bewerber Aaløkke in Lügumkloster ein tragischer Vorfall, als ein 33-jähriger Afghane seine Frau erstach. Im November wird er vor Gericht stehen.

Ein 33-jähriger Afghane, der für die dänischen Truppen in seinem Heimatland als Dolmetscher gearbeitet hat, wird vom Staatsanwalt für den Tod seiner Frau verantwortlich gemacht. Am 29. Januar erstach er seine 27-jährige Frau im Asylbewerberheim Aaløkke in Lügumkloster. Jetzt liegt die Anklageschrift vor, schreibt das Nachrichtenbüro „Ritzau“.

Mit mindestens 26 Messerstichen soll er seine Ehefrau getötet haben. Er wurde noch abends von der Polizei festgenommen und am darauffolgenden Tag dem Haftrichter vorgeführt. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit wurde ein vierwöchiger Haftbefehl erlassen. Er akzeptierte die richterliche Entscheidung.

Beim Angeklagten soll es sich um einen 33-jährigen Mann handeln, der im August 2021 mit seiner Frau und seinen vier Kindern nach Dänemark kam, als die Taliban die Herrschaft in der afghanischen Hauptstadt Kabul an sich rissen. Den Medien erzählte er damals, dass das Paar sein nur wenige Tage alte Baby im Flughafen in Kabul zurücklassen musste, das zunächst in die Obhut der Großmutter kam, bis das Kind mit seiner Familie in Dänemark vereint wurde.

Der Mann bestreitet die Tötungsabsicht, gesteht aber die Attacke, die zum Tod der Frau führte.

Prozess im November

Im November wird er sich wegen Totschlags vor einem Schwurgericht in Sonderburg (Sønderborg) verantworten müssen. Die Staatsanwaltschaft wird nach dem Verbüßen einer zu erwartenden Gefängnisstrafe auf die Ausweisung des Mannes auf Lebenszeit plädieren. Auch unerlaubter Besitz der Tatwaffe und der Besitz von 12 Gramm Hasch werden dem Angeklagten angelastet.

Als die Polizisten am Tatabend im Asylbewerberheim eintrafen, entdeckten sie sofort die vielen Verletzungen am Kopf, an den Beinen, Armen und dem Körper der Frau. Sie starb am selben Tag im Krankenhaus.

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