Tønder Bank

Ex-Vorstand zahlt 40 Millionen Kronen

Ex-Vorstand zahlt 40 Millionen Kronen

Ex-Vorstand zahlt 40 Millionen Kronen

Tondern/Tønder
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Der Hauptsitz der Tønder Bank, die im November 2012 die Segel streichen musste (Archivfoto) Foto: Archiv

Der Konkursverwalter der bankrotten Tønder Bank und Anwälte der früheren Vorstandsmitglieder haben eine Absprache getroffen. Die Aktionäre halten ihre Klagen jedoch weiterhin aufrecht.

Im juristischen Nachspiel in Verbindung mit dem  Zusammenbruch der Tønder Bank im November 2012 gibt es einen teilweisen Abschluss. Der Konkursverwalter des  Geldinstitutes, Kammeradvokat Boris Frederiksen,  hat sich mit den Anwälten der früheren Vorstandsmitglieder  und dessen früherem  Revisor auf eine Absprache geeinigt. Sie zahlen den Gläubigern, die  179 Millionen Kronen von den Ex-Vorstandsmitgliedern und dem früheren Prüfer der Bankbilanzen erstattet haben wollten, einen Betrag von 40 Millionen Kronen.

Das berichtet Bjarne Laugesen, Vorsitzender des Vereins Tønder Investor 2009, der eigenständig  juristisch gegen Vorstand und Revisor  vorgeht.  Dieser Kreis von 173 ehemaligen Kunden erhebt Forderungen in Höhe von 25 Millionen Kronen an den Vorstand, der nach deren Ansicht die Bankspitze hätte besser überwachen müssen.

Der einstige Direktor der Tønder Bank, Mogens Mogensen, die Schlüsselperson vor dem finanziellen Absturz des Geldinstituts, war im Dezember 2015 in einem  Gerichtsverfahren zu einer  Geldstrafe in Höhe von 25.000 Kronen verurteilt worden. Ihm war vorgeworfen worden, die brisante finanzielle Situation der Bank verschleiert zu haben, zu einem Zeitpunkt, als noch Investoren Geld in das Unternehmen steckten.

Klagen trotz Absprache

Bjarne Laugesen erklärt gegenüber dem „Nordschleswiger", dass die  Investoren, die teilweise große Vermögensverluste hinnehmen mussten, in der Verständigung auf den Vergleich ein gewisses Schuldeingeständnis der früheren Spitzenvertreter der Bank sehen. 

„Tønder Investor 2019  hält seine Klage gegen den Ex-Vorstand aufrecht“, unterstreicht  Laugesen. Er bedauert, dass mit der Absprache zwischen Konkursverwalter   und dem früheren Vorstand eine juristische Klärung dieser Vorgänge unter den Tisch falle. Der Konkursverwalter hatte Forderungen der früheren Kunden bereits 2014 zurückgewiesen.

In einem gesonderten Verfahren war dem Revisor der Tønder Bank, Carsten Petersen, vom standesrechtlichen Gremium der dänischen Revisoren ein  Bußgeld in Höhe von 200.000 Kronen auferlegt worden. In dieser Entscheidung sieht der Verein der früheren Kunden bis heute einen Beweis, dass es auf Seiten der früheren Bankspitze Verfehlungen gegeben hat.

Die 40 Millionen Kronen, die jetzt die früheren Vorstandsmitglieder und der Ex-Revisor  an den Konkursverwalter zahlen,   übernehmen die Versicherungen dieser Personen. Diese haben sich offenbar auf die Absprache eingelassen, da sie damit  möglichen Forderungen in Höhe von 179 Millionen entgehen können.

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