Tondern
Fernwärme-Kühlprojekt im Endspurt
Fernwärme-Kühlprojekt im Endspurt
Fernwärme-Kühlprojekt im Endspurt
Lieferanten hatten sich im Zeitplan verschätzt, doch jetzt läuft der Testbetrieb. In einem Monat könnten über 30 Prozent der Fernwärme aus der Anlage kommen.
Seit dem Frühjahr laufen die Arbeiten am Wärmepumpenprojekt der Tonderner Fernwärmegesellschaft mit Investitionen in Höhe von 43 Millionen Kronen im Bereich Hydrovej/Håndværkervej im nördlichen Gewerbegebiet Tonderns. Nachdem der ursprünglich angepeilte Termin der Inbetriebnahme im September nicht eingehalten werden konnte, ist jetzt der Testbetrieb der zwei Wärmepumpeneinheiten mit je 500 Kilowatt Leistung angelaufen, die Nieder- und Hochdruckkompressoren ausgestattet sind.
„Wir rechnen jetzt mit Inbetriebnahme in einem Monat“, so der Vorsitzende der Tonderner Fernwärmegesellschaft, Peter Nørkjær. Aus den Kompressoren im schwarzen Maschinengebäude wird komprimiertes Ammoniak in einen großen Verdampfer außerhalb des Gebäudes geleitet. Bei dem Vorgang wird Energie freigesetzt und zur Erwärmung des Fernwärmewassers genutzt.
„Es funktioniert wie bei einem Kühlschrank, nur in einem viel größeren Format“, erklärt Nørkjær. Neben ca. 20 Grad warmem Wasser aus dem angrenzenden Aluminiumwerk, das im Gegenzug beim Wärmepumpenbetrieb erzeugtes Kühlwasser geliefert bekommt, wird als Energiequelle Außenluft genutzt. Die Anlage kann deshalb auch ohne Lieferung des bei der Herstellung zur Formung erhitzter Aluminiumteile zur anschießenden Abkühlung eingesetzten Wassers des Industriebetriebs für warme Heizkörper in Tondern sorgen.
Die Wärmepumpen werden mit Erdgasmotoren betrieben, deren Abwärme auch genutzt wird. Sie können aber auch über bereits montierte Elektromotoren angetrieben werden, wenn der Gesetzgeber Strom, wie von Nørkjær erhofft, von Abgaben befreit.
Die neue Technik ist ein Beitrag zum Klimaschutz, denn das eingesetzte Erdgas wird energetisch zwei- bis zweieinhalbfach besser ausgenutzt als Erdgas in üblichen Heizwerken der Fernwärmegesellschaft. „Die neue Anlage könnte im kommenden Jahr zur Senkung der Fernwärmebeiträge führen“, so Nørkjær, der die Verzögerungen beim Bau mit Fehleinschätzungen der Lieferanten erklärt. „Sie haben unterschätzt, wie viele Rohre verlegt werden mussten“, fügt aber hinzu: „Es ist ein neuartiges Konzept, das in dieser Größe noch nicht verwirklicht worden ist.“