Wie ein Blitz aus heiterem Himmel erschütterte der plötzliche Tod von Bo Ludvigsen, Vorsitzender des Tønder-Festival-Vereins, im Januar vergangenen Jahres das Tønder Festival. Er verstarb im Alter von 46 Jahren an den Folgen einer Hirnblutung.

Das Festival hat 2022 einen neuen Preis für Ehrenamtler ins Leben gerufen, der an Ludvigsen erinnert. Am Sonnabend wurden die ersten Personen damit ausgezeichnet. Bo Ludvigsen war früher Mitarbeiter in der technischen Verwaltung der Kommune Tondern. Dort bekam er beim Dienstantritt zu wissen, dass die Angestellten dieser Abteilung automatisch freiwillige Helfer des Tønder Festivals waren.

Mitglied der Pioniere

Er beherzigte dieses und wurde Mitglied der Pioniere, die den Aufbau der Zeltstadt erledigen. Vorsitzender des Vereins, der für die praktische Durchführung des Festival verantwortlich ist, wollte er nicht werden.

Doch mit den Jahren witterte das Festival erneut eine Chance, diesen Mann mit Leitungsqualifikationen als Vorsitzenden zu gewinnen, der für die Kommune Tondern Direktor der Versorgungsgesellschaft Tønder Forsyning geworden war.

Generationswechsel im Verein

Bei zweiter Nachfrage hatte das Festival mehr Glück. Ludvigsen trat die Nachfolge von Svend Erik Lilleøre an, der im übrigen auch als Ingenieur in der technischen Verwaltung der Kommune beschäftigt war.

Nach dem Tod von Ludvigsen beschloss der Festival-Fonds, eine Gedenkstiftung in Erinnerung an Bo Ludvigsen zu gründen. In jedem Jahr sollen Freiwillige geehrt werden, die innerhalb der Kultur und des Vereinslebens einen großen Einsatz leisten.

Die Ehrung nahm der sehr gute Freund von Ludvigsen, Knud Erich Jensen vor, der jahrzehntelanger Festivalfreiwilliger gewesen ist. In diesem Jahr wird es für den bald 70-Jährigen das letzte Mal sein.

Ludvigsen habe einen riesigen Einsatz geleistet, so die Begründung, besaß große Schnittflächen und war maßgeblich daran beteiligt, die Qualität des Festivals zu steigern.

Im Beisein von Ludvigsens gerührten Eltern, seiner Lebensgefährtin Louise und Kindern sowie seinen Schwiegereltern verlieh Jensen die Preise an Palle Guldbrandsen, langjähriger Vorsitzender des Theatervereins, Tønder Teater, und Keld Stenger, Vorsitzender des „Folkeoplysningsudvalg“, der in Frifelt einen großen Einsatz im sportlichen Bereich als Vorsitzender und Trainer geleistet hat.

Nach 30 Jahren, davon 12 Jahre als Vorsitzender, hat er sein Amt in diesem Jahr abgegeben.

Palle Guldbrandsen ist auch zweiter Vorsitzender des landesweiten Vereins Danmarks Teaterforening. Dort knüpft er auch wichtige Kontakte, die für die Tonderner Kultur Bedeutung haben. Viele Jahre war er auch Vorsitzender des kulturellen Dachverbands Kulturelt Forum für die Kommune Tondern.

Er und Keld Stenger fühlten sich geehrt und stolz, als erste Preisträger in Frage gekommen zu sein.

Viele Stunden in den Sport investiert

Keld Stenger habe viele Stunden für die Frifelter Sportvereinsarbeit investiert. Als Vierjähriger ging er schon zur Gymnastik, mit 16 Jahren übernahm er Trainingsaufgaben. Viele Jahre war er Vorsitzender des Frifelter Sportvereins.

Während Keld Stenger nie beim Festival als Freiwilliger dabei gewesen ist, haben Palle Guldbrandsen und seine Frau Ruth Mikkelsen in dieser Hinsicht eine lange „Karriere“.

Lange „Karriere“ beim Festival

Als sie 1981 nach Tondern zogen, verging kein Monat, bis sie sich in den Dienst des Festivals stellten. Im Essenszelt seien sie Mitglieder einer fantastischen Mannschaft geworden. Arbeit und Gemütlichkeit gingen Hand in Hand. „Es macht Spaß, wenn etwas zum Erfolg führt", meinte der Preisträger.

Der neue Festivalpreis für Freiwillige ist mit 5.000 Kronen dotiert.

„Weil wir in diesem Jahr kein Bargeld oder Schecks auf dem Festivalplatz haben, wird euch das Geld noch heute auf euer Bankkonto überwiesen“,  lachte Knud Erich Jensen.