Tønder Festival 2023

Die Welt zu Gast in Tondern

Die Welt zu Gast in Tondern

Die Welt zu Gast in Tondern

Tondern/Tønder
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Internationale Gäste auf dem Tønder Festival 2023 (v. l.): Willie aus Kanada, die Schwestern Untruth aus England und Künstler AI Accident aus Schweden Foto: Sara Eskildsen/Collage Der Nordschleswiger

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Schweden, Kanada, England ­­ – viele Menschen kommen aus dem Ausland nach Tondern. Wie sind sie auf das Festival gekommen? „Der Nordschleswiger“ hat nachgefragt.

Ob Musikerinnen und Musiker oder Besuchende – viele Menschen machen sich von weit her auf, um das Tønder Festival zu besuchen. „Der Nordschleswiger“ hat einige von ihnen gefragt, was sie nach Tondern geführt hat.

Willie Stratton trat als Musiker beim Tønder Festival auf. Foto: Sara Eskildsen

Willie Stratton, 31, Musiker aus Nova Scotia, Kanada: „Insgesamt geben wir fünf Konzerte auf dem Festival. Ich habe Maria (Theessink, Festival-Leiterin, Anm. d. Redaktion) auf einer Konferenz in Kanada getroffen, und wir sind in Kontakt geblieben. Irgendwann hat sie bei mir angefragt. Für mich ist es das erste Mal auf dem Tønder Festival – und mein erstes Mal in Dänemark. Ich liebe es, ein wunderschönes Land und irgendwie ist jeder fröhlich und entspannt. Aber das ist sicher auch der Festival-Vibe. Es ist eines der besten Festivals, auf dem ich je war, wenn nicht das Beste. Bis ins kleinste Detail ist alles durchdacht. Alles in allem genieße ich meinen Aufenthalt hier sehr!“

 

Jenny Alex (r.) mit ihrer Cousine Sandra McCallum. Beide kommen aus der Gegend von Hamburg und besuchen das Tønder Festival seit 2018. Foto: Sara Eskildsen

Jenny Alex, 46 Jahre, Hamburg, Deutschland: „Wir waren im Mai 2018 in Schottland und haben uns ein paar Bands angehört. Denen sind wir dann auf Instagram gefolgt und so kamen wir auf das Tønder Festival, wo sie aufgetreten sind. Seitdem waren wir jedes Jahr beim Tønder Festival dabei. Das Besondere am Tønder Festival ist, dass man sehr viele neue Bands kennenlernt. Man kann überall mal reingucken und reinhören, und die Mischung macht es.“

Dovile Valanciute (r.) mit ihrer Schwester Vaida Valanciute und den Söhnen Oskaras und Erikas Foto: Sara Eskildsen

Dovile Valanciute, 33, Litauen/Seeland: „Wir kommen aus Litauen, sind aber von Dänemark aus zum Festival aufgebrochen, wir leben seit mehreren Jahren hier, ich wohne bei Seeland. Mein Mann Joakim kommt aus Tondern, er ist mit seiner Band Mallemuk auf dem Festival aufgetreten. Ich bleibe das ganze Festival über hier, und meine Schwester Vaida hat uns einen Tag mit ihren Söhnen besucht. Ich finde das Tønder Festival besonders, weil es sehr gemütlich und familienfreundlich ist. Es ist im Vergleich zu anderen Festivals sehr viel ruhiger. Ich habe eine einjährige Tochter, und sogar mit Baby kann man das Festival genießen.“

 

 

Benjamin Kriesel hilft im Instrumentenzelt beim Stand von „Sprottensound Vintage Guitars“ mit. Foto: Sara Eskildsen

Benjamin Kriesel, 37 Jahre, Gitarrentechniker aus Berlin, Spandau: „Wir helfen unserem Freund Morten mit seinem Stand von „Sprottensound Vintage Guitars“ im Instrumentenzelt. Ich bin das erste Mal beim Tønder Festival dabei. Wir bieten hier feinste Vintage-Gitarren aus aller Welt an. Wir haben beispielsweise einem Künstler die Gitarre repariert, die von der Bühne gefallen war. Die hatte einen großen Riss und der Musiker anderthalb Stunden Zeit für Reparatur. Das ist hier für mich bislang das schönste Festival, auf dem wir je waren. Von der Organisation unglaublich gut. Die sanitären Einrichtungen sind die besten, die ich je erlebt habe, und die Menschen sind sehr angenehm. Nicht so viele Assis und nicht so viele Besoffenen. Der Sound ist enorm gut, auf allen Stages. Hier gibt es außerdem sie saubersten Klos, die ich je auf einem Festival erlebt habe. Man kann sich sogar hinsetzen! Ich habe dem Toilettenteam schon meinen Dank ausgesprochen.“

 

Die Schwestern Becky (l.) und Rachel Unthank aus England Foto: Sara Eskildsen

Becky (38) and Rachel (45) Unthank von der Band Unthank aus Northumberland, England: „Wir kommen aus Northumberland nahe Schottland, bei Newcastle. Wir sind am Dienstag angekommen und reisen am Sonnabend wieder ab. Es ist unser erstes Mal hier. Viele unserer Freunde haben uns erzählt, was für ein großartiges Festival es ist, und wir haben uns sehr darauf gefreut, hier aufzutreten. Wir wurden vom Festival kontaktiert und gebucht, und so kamen wir nach Tondern. Das Festival ist großartig. Man fühlt sich sehr willkommen, es ist fantastisch, die Musik und die Atmosphäre hier zu erleben."

Musiker AI Accident aus Göteborg mit seiner neu erstandenen Platte Foto: Sara Eskildsen

AI Accident, 40, Künstler und Festivalbesucher aus Göteborg, Schweden „Der Vater meiner Freundin kommt aus Tondern und ist mit den Organisatoren des Festivals befreundet. Für mich ist es das erste Jahr in Tondern. Ich finde es sehr cool hier, vor allem, weil es viele ganz besondere Musiker und Bands zu entdecken gibt. Ich komme aus dem Indie-Pop-Genre und seit drei Jahren bin ich sehr im Sythie-Pop der 80er Jahren engagiert. Ich mag das Konzept hier in Tondern sehr. Rund 50 Prozent originale irische Folkmusik und 50 Prozent Country, Amerikana und Raum für neue Musik. Es macht Spaß, Neues hier zu entdecken. Normalerweise ist es schwer, mich zu beeindrucken, aber hier habe ich Musik gehört, die mich umgehauen hat. Ich habe hier ein Lied gehört, Cod Liver Oil and the Orange Juice von The Mary Wallopers, das für mich das Beste seit Jahren ist. Ich habe sofort die Platte gekauft und will sie mir morgen unbedingt signieren lassen!“

 

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Anna-Lena Holm
Anna-Lena Holm Hauptredaktion
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