Lehrreich

Flut von Informationen

Flut von Informationen

Flut von Informationen

Hoyer/Højer
Zuletzt aktualisiert um:
Museumsleiterin Anne Marie Overgaard zeigt die Karte von der Tonderner Marsch, ihren Kögen und dem weit verzweigten Kanalsystem, während Keld Hansen, Direktor des Tonderner-Marsch-Projekts, ihren Ausführungen lauscht. Foto: Elise Rahbek

Ab jetzt wird man in der Hoyer Mühle schlauer. Wer etwas über Gezeiten, Deichbau oder Schöpfwerken wissen will, ist dort richtig.

  • Die Mühle in Hoyer wurde 1857 von  Emil Roll erbaut. Seine Familie betrieb den Mühlenbetrieb bis 1972. Seit Mitte der 70er Jahre dient sie als Museum.  Früher lag die Besucherzahl bei 7.000  bei fallender Tendenz bis   auf ca. 4.000 Gäste.
  •  Mit dem sehr geschmackvoll eingerichteten  Museumscafé mit Boutique im ehemaligen Müllerwohnhaus und den Ausstellungen in der Mühle und im großen Speicher wird mit mehr Besuchern gerechnet.
  •  Im kommenden Jahr wird die Mühle auch wieder mit Flügeln ausgestattet.
  •  Das Museum wird täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet sein, wird aber wie früher in die Winterpause von 1. November (bei vielen Besuchern auch später) bis 1. April gehen.

Wer keine Ahnung von Gezeiten oder Deichbau,  von Schöpfwerken und von der Funktion von Schleusen hat,  wird  bei einem Besuch der Mühle in Hoyer schlauer. Dort gibt es im dreistöckigen Getreidespeicher und in der Mühle jetzt eine Flut von Informationen. Die beiden unter Denkmalschutz stehenden Gebäude sind auf Kosten des Museumsverbandes Museum Sønderjylland im Rahmen des Millionenprojekts Tøndermarsk Initiativet restauriert und zu einer Wissenszentrale umgebaut worden.

Den Vermittlungsteil (ca. 23 Millionen Kronen) hat der Nordea Fonds finanziert, der gemeinsam mit der Kommune Tondern, dem A.P. Møller Fonds und Real Dania das Marschprojekt stemmt. Besonders mitgenommen war der dritte Stock des Mühlenspeichers, in dem  sogar eine neue Decke gezogen werden musste. Auch ein Fahrstuhl durfte eingebaut werden.  Heute werden die Ausstellungen um 13 Uhr eröffnet und der neue Wanderweg durch die Marsch (15 Uhr) eingeweiht.

„Ein großer Tag"

„Es wird ein großer Tag für uns“, erklären der Projektdirektor, Vizekommunaldirektor Keld Hansen und Museumsleiterin Anne Marie Overgaard. Damit sei  das erste sichtbare Zeichen des Tondern-Marsch-Projekts fertig, zumindest in der Hauptzen-trale bei der Mühle, die als Tor zur Tonderner Marsch und des Nationalparks bezeichnet wird. Weitere Info-Standorte werden das Schöpfwerk in Legan und die Wiedauschleuse sein. Dort werden die Ausstellungen im kommenden Jahr folgen.

Wer diese Präsentation gesehen hat, die mit Unterstützung des Vadehavscenter in Vester Vedsted konzipiert wurden, soll dazu bewegt werden, seine Wissensreise auf dem 54 km langen Marsksteig oder einem Teil davon fortzusetzen. Denn man baut auf Natur- und Wandertourismus, der be-sonders in Deutschland auf dem Vormarsch ist.

Wenig Asphalt, viel Natur

Und der Marsksti soll auf die Liste nach allerhöchstem europäischen Standard (European Quality Trails – wie z. B.  der Jacobsweg   in Spanien) – aufgenommen werden. Das heißt: so wenig Asphalt wie möglich, viel Natur und gute Beschilderung, erklärt Keld Hansen. Ein sehr großer Akteur innerhalb der Fremdenverkehrsbranche hätte schon jetzt mehr Gäste aufgrund des Wanderwegs verzeichnet.

„Mit der Ausstellung wird nicht nur Touristen, sondern  auch Einheimischen mehr Wissen vermittelt. Bei einem Testlauf mit Einheimischen stellte sich heraus, dass viele von ihnen auch Informationsbedarf hatten“, erklärt  Anne Marie Overgaard. Viele meinten, dass nur das Meereswasser bei Stürmen eine Gefahr für Überschwemmungen darstelle. Dabei sei das Binnenwasser das viel größere Problem, erläutert Overgaard. Auch die vom Klimawandel ausgelösten Gefahren für die Westküste werden thematisiert, für Kinder sogar auf spielerische Weise in einem voll elektronischen Klimalabor.

Mehr lesen