Lehrreich
Flut von Informationen
Flut von Informationen
Flut von Informationen
Ab jetzt wird man in der Hoyer Mühle schlauer. Wer etwas über Gezeiten, Deichbau oder Schöpfwerken wissen will, ist dort richtig.
Wer keine Ahnung von Gezeiten oder Deichbau, von Schöpfwerken und von der Funktion von Schleusen hat, wird bei einem Besuch der Mühle in Hoyer schlauer. Dort gibt es im dreistöckigen Getreidespeicher und in der Mühle jetzt eine Flut von Informationen. Die beiden unter Denkmalschutz stehenden Gebäude sind auf Kosten des Museumsverbandes Museum Sønderjylland im Rahmen des Millionenprojekts Tøndermarsk Initiativet restauriert und zu einer Wissenszentrale umgebaut worden.
Den Vermittlungsteil (ca. 23 Millionen Kronen) hat der Nordea Fonds finanziert, der gemeinsam mit der Kommune Tondern, dem A.P. Møller Fonds und Real Dania das Marschprojekt stemmt. Besonders mitgenommen war der dritte Stock des Mühlenspeichers, in dem sogar eine neue Decke gezogen werden musste. Auch ein Fahrstuhl durfte eingebaut werden. Heute werden die Ausstellungen um 13 Uhr eröffnet und der neue Wanderweg durch die Marsch (15 Uhr) eingeweiht.
„Ein großer Tag"
„Es wird ein großer Tag für uns“, erklären der Projektdirektor, Vizekommunaldirektor Keld Hansen und Museumsleiterin Anne Marie Overgaard. Damit sei das erste sichtbare Zeichen des Tondern-Marsch-Projekts fertig, zumindest in der Hauptzen-trale bei der Mühle, die als Tor zur Tonderner Marsch und des Nationalparks bezeichnet wird. Weitere Info-Standorte werden das Schöpfwerk in Legan und die Wiedauschleuse sein. Dort werden die Ausstellungen im kommenden Jahr folgen.
Wer diese Präsentation gesehen hat, die mit Unterstützung des Vadehavscenter in Vester Vedsted konzipiert wurden, soll dazu bewegt werden, seine Wissensreise auf dem 54 km langen Marsksteig oder einem Teil davon fortzusetzen. Denn man baut auf Natur- und Wandertourismus, der be-sonders in Deutschland auf dem Vormarsch ist.
Wenig Asphalt, viel Natur
Und der Marsksti soll auf die Liste nach allerhöchstem europäischen Standard (European Quality Trails – wie z. B. der Jacobsweg in Spanien) – aufgenommen werden. Das heißt: so wenig Asphalt wie möglich, viel Natur und gute Beschilderung, erklärt Keld Hansen. Ein sehr großer Akteur innerhalb der Fremdenverkehrsbranche hätte schon jetzt mehr Gäste aufgrund des Wanderwegs verzeichnet.
„Mit der Ausstellung wird nicht nur Touristen, sondern auch Einheimischen mehr Wissen vermittelt. Bei einem Testlauf mit Einheimischen stellte sich heraus, dass viele von ihnen auch Informationsbedarf hatten“, erklärt Anne Marie Overgaard. Viele meinten, dass nur das Meereswasser bei Stürmen eine Gefahr für Überschwemmungen darstelle. Dabei sei das Binnenwasser das viel größere Problem, erläutert Overgaard. Auch die vom Klimawandel ausgelösten Gefahren für die Westküste werden thematisiert, für Kinder sogar auf spielerische Weise in einem voll elektronischen Klimalabor.