Deutsche Minderheit

Frauenschicksale während der NS-Zeit im Mittelpunkt

Frauenschicksale während der NS-Zeit im Mittelpunkt

Frauenschicksale während der NS-Zeit im Mittelpunkt

Lügumkloster/Løgumkloster
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Zum Auftakt der Veranstaltung stärkten sich die Gäste an Kaffee und Kuchen. Foto: Privat

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Ilse Friis veranschaulichte beim Sozialdienst in Lügumkloster, wie sich verschiedene Frauen in der Minderheit positionierten. Der interessante Vortrag löste viele Fragen aus. Als Nächstes folgt ein Lottospiel.

Beim jüngsten Montagstreff des Sozialdienstes Lügumkloster wurde die Zeit zum Zweiten Weltkrieg zurückgeschraubt. Die verschiedenen Rollen der nordschleswigschen Frauen in der Zeit des Nationalsozialismus und der Nachkriegszeit waren im Gemeindehaus in Lügumkloster präsent.

llse Friis aus Apenrade (Aabenraa) gab im Gemeindehaus einen Einblick in ihr Forschungsprojekt. Die Zuhörerinnen und Zuhörer erfuhren, dass ihr Interesse für dieses Thema während ihrer Tätigkeit als Ehrenamtliche im Deutschen Museum Nordschleswig in Sonderburg (Sønderborg) gewachsen war. 

Spannende Ausführungen

Da immer nur von den Männern die Rede gewesen war, vertiefte sich die ehrenamtliche Historikerin und Museumsvorsitzende durch Zeitzeugen, Briefe und Gerichtsdokumente in die Thematik und hat viel Material katalogisiert. 

„Anhand von Dokumenten und Bildern verstand es die ehemalige Rektorin des deutschen Gymnasiums, die 24 Gäste in ihren Bann zu ziehen“, ist aus dem Kreis der Teilnehmenden zu erfahren.

Ilse Friis stieß mit ihren Ausführungen auf interessierte Zuhörerinnen und Zuhörer. Foto: Privat

Erwähnt wurden Frauen, die für das Nazi-Regime agierten, Frauen, die sich aus allem heraushielten und Frauen, die der Nazi-Herrschaft den Rücken kehrten. Die ehrenamtliche Historikerin, die auch Vorsitzende des Deutschen Museums ist, stellte auch Schicksale von Frauen aus dem Raum Lügumkloster vor.

Ein reger Austausch

„Es wurde viel gefragt und es gab einen regen Austausch mit Ilse Friis. Einige ältere Teilnehmenden trugen mit weiteren Informationen bei“, erzählt Sozialdienst-Vorstandsmitglied Georg Thomsen. 

Im Mittelpunkt rückten auch die vielschichtigen Aufgaben der Frauen, während 3.000 Männer aus Nordschleswig im Faarhus-Lager interniert waren. Darunter waren viele Landwirte. Aber auch Tischlereien, Gärtnereien und Schlachterbetriebe standen ohne Betriebsleiter da, sodass die Frauen in vielen Fällen die Verantwortung übernehmen mussten. 

Es sei für diese kein leichtes Unterfangen gewesen, die körperliche Arbeit, Haushalt und die Kindererziehung unter einen Hut zu bekommen. Zudem mussten sie von ihren Männern die Vollmacht erhalten, um die finanziellen Angelegenheiten regeln zu können.

Die Sozialdienstvorsitzende Christa Lorenzen (r.) überreichte Ilse Friis einen Blumenstrauß. Foto: Privat

Die Zuhörerinnen und Zuhörer erfuhren, dass manche Frauen mit dieser Aufgabe wuchsen, während einige wenige zugrunde gingen. Nach der Heimkehr der Männer blieben Konflikte zwischen Mann und Frau auch wegen der Betriebsleitung nicht aus. 

Vorsorgevollmachten im Fokus

Der nächste Montagstreff des Sozialdienstes Lügumkloster findet am Montag, 4. November, statt. Ab 14.30 Uhr geht es dann im Gemeindehaus um die Themen Testamente und Vorsorgevollmachten. Referentin ist die Beraterin Inger Aagaard vom Landwirtschaftlichen Hauptverein für Nordschleswig (LHN). 

Lottospiel am Donnerstag

Für Lottofans gibt es bereits am Donnerstag, 10. Oktober, mit dem Lottospiel der deutschen Einrichtungen und Vereine in der deutschen Schule in Lügumkloster einen Termin. Beginn ist um 18.30 Uhr. In diesem Jahr schlüpft der Kindergarten in die Rolle als Veranstalter. Spenden werden gerne entgegengenommen.

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