Umsatzsteigerung

Galgenfrist für Kaufmann dank Corona verlängert

Galgenfrist für Kaufmann dank Corona verlängert

Galgenfrist für Kaufmann dank Corona verlängert

Mögeltondern/Møgeltønder
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Inga Südel und Jan Gloor führen seit elf Jahren den Kaufmannsladen „Min Købmand“ in Mögeltondern. Foto: De samvirkende Købmænd

Der kleine Kaufmannsladen in Mögeltondern/Møgeltønder stand vor dem Aus. Zu groß war die Konkurrenz durch den Grenzhandel und billigeren Discountern. Doch der Umsatz konnte in der Corona-Krise gesteigert werden.

Die Tage für den Kaufmannsladen in Mögeltondern schienen gezählt. Der Umsatz war seit 2009, als das Ehepaar Inga Südel und Jan Gloor den Laden nach Ingas Vater Uwe übernahm, um 30 Prozent gefallen, was einem Rückgang von drei Millionen Kronen jährlich bedeutete. Besonders die Fettabgabe in den Jahren 2009 bis 2013 hatte dem Laden zugesetzt, da die Kunden einfach ihre Einkäufe mit hohem Fettgehalt südlich der Grenze tätigten.

Im Januar wurden die Mögeltonderaner zu einer Rettungsaktion eingeladen, bei der sie von einer Initiativgruppe aufgefordert wurden, mehr beim eigenen Kaufmann einzukaufen. Sonst würde der Ort seine einzige Einkaufsmöglichkeit verlieren.

Mehr Kunden

Mit diesem Aufruf folgte im März die Schließung der Grenze. Mehr Kunden suchten den Laden auf und besonders viele bestellten auch wegen der Ansteckungsgefahr beim Kaufmann und ließen sich ihre Einkäufe liefern. Der Verkauf von Wein, Spirituosen, Süßigkeiten und Gas explodierte. Seit dem 1. April haben Inga Südel, Jan Gloor und ihr Team fünfmal so viel Bier, sechsmal so viel Spirituosen, 3,5mal so viel Wein und achtmal so viel Gas verkauft.

Für die Kaufleute Inga Südel und Jan Gloor brechen mit der Öffnung der Grenzen wieder schwierigere Zeiten an. Foto: De forenede Købmænd

„Ich hoffe, dass wir etwas von diesem Mehrumsatz auch nach der Öffnung der Grenzen halten können. Wir haben in den letzten Wochen unserer Kundschaft gezeigt, was wir als örtlicher Kaufmannsladen leisten können“, erklärt Jan Gloor.

Neue Gefahr: Zigaretten teurer

Doch seit dem 1. April steht die Geschäftsleute aber vor einer neuen Herausforderung, als das Folketing eine Erhöhung der Zigarettenpreise beschlossen hatte. Nun ist es wieder billiger, seinen Tabak in Deutschland zu kaufen. Aber Jan Gloor hat vorgesorgt. Die Bestellung von verschiedenen Zigarettenmarken wurden kurz vor der Preiserhöhung erhöht, sodass man die Glimmstängel immer noch zu alten Preisen beim Kaufmann erwerben kann.

Seine Organisation De samvirkende Købmænd (DKS) schlägt daher vor, es den Deutschen gleichzumachen und die Mehrwertsteuer zu senken.

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