Deutsche Minderheit

Große Freude beim Wiedersehen nach zwei Jahren Pause

Große Freude beim Wiedersehen nach zwei Jahren Pause

Große Freude beim Wiedersehen nach zwei Jahren Pause

Tondern/Tønder
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Mit seinem Sohn Christian kam Hans Peter Scholtes nach Tondern (Archivfoto). Foto: DN-Archiv

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Zwei Jahre musste die Fangemeinde der Weine aus dem Hause Scholtes von der Mosel warten, bis sie wieder die edlen Tropfen vom Junior- und Seniorchef eingeschenkt bekam.

Im März 2020 hatte Familie Scholtes aus Minheim an der Mosel bereits das Auto gepackt und wollte sich auf den Weg nach Tondern zur Weinprobe des Bund Deutscher Nordschleswiger (BDN) machen. Genau an diesem Tag wurden die Grenzen als Folge der Coronakrise geschlossen. Und bis zur nächsten Verköstigung der edlen Tropfen aus biologischem Anbau musste zwei Jahre gewartet werden. So konnten die BDN-Mitglieder nicht kosten, wie der Winzerfamilie die Herstellung der Weine Jahrgang 2019 und 2020 geglückt waren.

Vater und Sohn waren unterwegs gen Norden

Umso größer war die Wiedersehensfreude, als Hans Peter Scholtes und sein Sohn Christian am Sonnabend mit ihren flüssigen Produkten vor dem Schützenhaus in Tondern vorfuhren. Mehrere Weißweine, Sekt, Rotweine und weitere Tropfen wurden bei der Verköstigung in die Gläser gefüllt und sichtlich von den mehr als 60 Teilnehmenden, aus Hoyer (Højer) und Tondern für sehr gut befunden.

Vater und Sohn sind für die Weine verantwortlich. Christian bringt neue Ideen mit, sein Vater Hans Peter langjährige Erfahrungen. Foto: Scholtes

 

Dabei haben die Winzer im vergangenen Jahr mit mehreren Widrigkeiten zu kämpfen gehabt. Der eine Weinberg, der direkt an der Mosel liegt, wurde bei heftigen Niederschlagsmengen und Hochwasser überschwemmt. Kein Vergleich aber zu den Verwüstungen im Ahrtal, wo die Menschen immer noch mit der Beseitigung der katastrophalen Schäden kämpfen. Die Flutkatastrophe forderte 134 Tote. Bei den Hilfsarbeiten packten auch Scholtes mit an, erzählte Hans Peter Scholtes.

 

Kampf gegen Mehltau und Obstmücke

Aufgrund des vielen Regens tauchten dann auch Probleme in den Weinstöcken auf. Wegen Mehltau und der eingewanderten asiatischen Fruchtmücke, die sich rasend schnell vermehrt, wurden die Erträge 2021 beträchtlich dezimiert. Per Handarbeit mussten die angefallenen Weintrauben in der ökologischen Weinkultur entfernt werden. Die Weinlese verlief dafür etwas einfacher, da in einen besonderen Mähdrescher investiert worden war. Der Jahrgang sei von einem späten Vegetationsstart und einem eher kühlen und regnerischen Sommer geprägt. Somit war der Reifebeginn auch später als gewohnt. Anfang September setzte sich eine stabile, trockene und kühle Wetterlage durch.

Ein junges Team packte bei der Traubenlese an. Foto: Scholtes

Ein „Winzerling“ geboren

Freudige Nachricht aus dem privaten Umfeld der Familie: Sohn Christian, der gemeinsam mit seinem Vater das Weingut führt, hatte im November geheiratet und um Weihnachten wurde die Geburt des Sohns Conrad erwartet. Doch dieser ließ sich Zeit und wurde erst am 3. Januar geboren – der Geburtstag seines Opas. Damit sollte die 5. Generation des Weingutes gesichert sein. Wie Hausherr Peter Knudsen spaßeshalber bemerkte, sei ein „Winzerling“ auf die Welt gekommen.

 

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