Sanierung

„Hausbesitzer: Endlich kommt die Aufwertung der Osterstraße“

„Hausbesitzer: Endlich kommt die Aufwertung der Osterstraße“

„Hausbesitzer: Endlich kommt Aufwertung der Osterstraße“

Tondern/Tønder
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Das Hauptgebäude des früheren Seminars bietet viel Platz. Foto: Brigitta Lassen

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In Tondern gibt es mehrere Gebäude, die sinnvoller genutzt werden und gleichzeitig auch das Stadtbild verschönern könnten. Im Gespräch sind unter anderem das Seminar und frühere Holzhandlungen.

„Ich finde es gut, dass der Stier endlich an den Hörnern gepackt wird. Wir stellen unsere Gebäude gerne zur Verfügung, wenn dort spannende Projekte umgesetzt werden können, die der Stadt und den Geschäftsleuten zugutekommen“, erklärt Möbelhändler Anders Jacobsen. Gleich zwei seiner Immobilien, der er mit seinem Bruder Bo besitzt, sind in den Mittelpunkt einer strategischen Altstadtsanierung gerückt, die gegebenenfalls in diesem Zusammenhang infrage kommen könnte.

In diesen Gebäuden der Möbelhändler Anders und Bo Jacobsen steckt Potenzial. Foto: Brigitta Lassen

„Da spielen wir ganz klar mit. Ich bin froh, dass die Kommune jetzt einen Vorstoß unternimmt. Das ist etwas, was ich viele Jahre, als ich noch Vorsitzender des Handelsvereins gewesen bin, vermisst habe. Und es ist schön, dass nun auch die versäumte Osterstraße ins Gespräch gekommen sind“, freut er sich. Dort besitzen er und sein Bruder einen großen Möbelladen, den sie heute als Outletgeschäft nutzen und den sie eigentlich gerne verkaufen beziehungsweise vermieten würden.  

Leben vom Tourismus

„Wir sind eine Stadt, die vom Tourismus lebt. Daher könnten Ferienwohnungen quasi als Ferienstadt oder ganz gewöhnliche Wohnungen eingerichtet werden. Die Lage ist optimal. Viele Menschen suchen im fortgeschrittenen Alter nach etwas Kleinerem, wenn sie ihr Haus verkaufen. Es ist doch viel besser, attraktiven Wohnraum zu schaffen, als neue Baugrundstücke außerhalb der Stadt zu erschließen“, so der Unternehmer. Den Gebrüdern Jacobsen gehört auch das Grundstück, das nach Abriss der früheren Kaffeerösterei in der Wiedaustraße frei geworden ist.

Wohl zu langweilig schauen die Gebäude der früheren Holzhandlung aus. Foto: Brigitta Lassen

Anders Jacobsen nahm kürzlich als Hausbesitzer an einer Konferenz statt, bei der gezielte Stadtsanierung in der Tonderner Altstadt diskutiert wurde. In den Mittelpunkt rückten insgesamt vier Immobilien und das besagte Jacobsen-Grundstück, die nach Meinung des Diskussionsforums Entwicklungspotenzial haben.

Dabei wurden auch das frühere Hauptgebäude des Lehrerseminars an der Osterstraße und die früheren Holzhandlungen an der Ecke Norderstraße/Astronom-Hansens-Gade und an der Norderstraße ins Gespräch gebracht.  Letztgenanntes hat Bauunternehmer Hans Schmidt kürzlich gekauft und zum 1. September übernommen. Er will die Gebäude abreißen und dort neue Wohnungen bauen. „Wir arbeiten intensiv an einem Projekt, sind aber noch nicht so weit, darüber informieren zu können“, erklärt Hans Schmidt.

Die alte Kaffeerösterei war baufällig und ist abgerissen worden. Dort ist ein attraktives Grundstück entstanden. Foto: Volker Heesch

 

Fünf Standorte

 

Diese fünf Standorte böten mehr Möglichkeiten, die noch nicht ausgeschöpft seien, entweder durch einen Umbau, um neue spannende Aktivitäten schaffen zu können, oder durch einen Neubau, meinte die Diskussionsrunde.

 

Es war nicht ohne Grund, dass auch Bankdirektoren zum Gespräch eingeladen worden waren. „Wenn zum Beispiel ein Bauvorhaben durchgeführt werden soll, muss es auch mit der Finanzierung klappen“, so Bürgermeister Henrik Frandsen (Tønder Listen).

Er, Stadtratsmitglieder, die Rathaus-Direktion, ausgewählte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kommune sowie Architekten der Firmen Vandkunsten und E+N nahmen an dieser Ideenbörse teil. Auch die Besitzer der ausgewählten Immobilien waren eingeladen.

In Tondern gibt es zurzeit viele Initiativen und Bauvorhaben, die große Aktivposten für die Stadt sind. Die Innenstadt birgt aber noch immer ein großes Potenzial.

Henrik Frandsen, Bürgermeister
Die Tage sind gezählt. Der frühere Baumarkt und das gelbe Nachbarhaus werden abgerissen. Foto: Brigitta Lassen

Im Vorfeld nahmen lokale Kräfte unter anderem das Maklerbüro Nybolig, Vertreter des Touristikvereins, des Handelsvereins, des Tønder Festivals, des Wirtschaftsrats und des Projekts Tonderner-Marsch-Initiative ein Brainstorming über das Entwicklungspotenzial für die Altstadt vor.

„In Tondern gibt es zurzeit viele Initiativen und Bauvorhaben, die große Aktivposten für die Stadt sind. Die Innenstadt birgt aber noch immer ein großes Potenzial. Wir müssen gemeinsam herausfinden, wie dieses umgesetzt werden kann. Die Konferenz war ein hervorragender Anlass, Experten und tüchtigen Architektinnen und Architekten zuzuhören“, meint Bürgermeister Henrik Frandsen.

Nichts ist entschieden

Es sei gar nichts entschieden, was an diesen Adressen passieren solle. Die Fachleute hätten lediglich ihre Vorschläge vorgestellt, während die Zuhörerinnen und Zuhörer über Möglichkeiten und Perspektiven diskutierten, die dazu beitragen sollen, das Bild der Tonderner Innenstadt zu formen, erklärte der Bürgermeister.

 Der weitere Zeitplan sieht vor, dass die Experten eine Beschreibung ihrer Ideen ausarbeiten, zu denen die Politikerinnen und Politiker Stellung beziehen sollen.

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