Nachruf

Ein Hoyeraner durch und durch: Volkert Truelsen ist unerwartet verstorben

Ein Hoyeraner durch und durch: Volkert Truelsen ist unerwartet verstorben

Hoyeraner durch und durch: Volkert Truelsen ist verstorben

Hoyer/Højer
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Volkert Truelsen mit den Hinweisschildern für den Deichlauf im Mai dieses Jahres (Archivfoto) Foto: Monika Thomsen

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Der beliebte Hoyeraner, Elektriker, Marathonläufer und langjähriger Mitorganisator des Deichlaufs zog sich am Montag zum letzten Mal die Laufschuhe an.

Er wolle in seinem Leben gerne noch seinen dritten New-York-Marathon laufen, sofern er dann noch lebe. Das erzählte Volkert Truelsen aus Hoyer im Mai dieses Jahres, als ein Videoteam des „Nordschleswigers“ den damals 73-Jährigen besuchte. 

Er wird seinen 34. Marathon nicht erleben. Anfang der Woche verstarb der Hoyeraner unerwartet. 

Volkert Truelsen wuchs als Einzelkind in Hoyer auf und hat den Ort bis auf in seiner Studienzeit in Sonderburg (Sønderborg) nie verlassen. Der Junggeselle wohnte in seinem Elternhaus in der Kogade und nahm sich seiner Mutter und seines Vaters bis zu ihrem Tod liebevoll an.

Seit 1978 wurde gelaufen

Früh entdeckte er den Sport für sich. Er spielte zunächst Handball, sattelte aber 1978 langsam auf Laufen um vier bis fünf Kilometer am Tag bis zur neuen Schleuse waren sein erstes Laufpensum.

Als sein Freund Boh Tygesen ihn fragte, ob er gemeinsam mit ihm den Deichlauf organisieren wollte, willigte er ein. Seitdem waren die beiden Dauerläufer das feste Gespann, das vier Jahrzehnte den Deichlauf über die Deiche Hoyers organisierte. Zum 40-jährigen Jubiläum im Mai dieses Jahres war Volkert Truelsen wieder als Mitorganisator und Primus Motor mit dabei und freute sich über 220 Teilnehmende. 

Volkert Truelsen (vorn) zusammen mit Deichlauf-Mitorganisator Boh Tygesen bei der Einweihung des Fahrradwegs Hoyer-Tondern im Mai 2017 (Archivfoto) Foto: Volker Heesch

Es habe in den 40 Jahren sowohl Hochs als auch Tiefs bei diesem windigen Sportwettstreit am Wattenmeer gegeben, erzählte er im Frühjahr. Er wolle beim Organisieren auch noch die kommenden zehn Jahre mitmachen, zumindest so lange, wie es seine Kräfte zulassen würden.

In den vergangenen Jahren wurden Truelsen und Tygesen bei der Bewältigung der vielen Aufgaben von einer Gruppe Hoyeranerinnen und Hoyeranern unterstützt. 

Deichlauf war seine Herzenssache

Für Volkert Truelsen war der Deichlauf eine Herzenssache. Er war Ehrenmitglied des Hoyeraner Sportvereins (HIF), in dessen Namen der Deichlauf durchgeführt wird.

Doch der gelernte Elektroinstallateur ließ nicht nur die anderen laufen und hielt die Resultate, Rekorde und Teilnehmerzahlen akribisch fest. 

33 Marathons bestritten

Er selbst startete bei 33 Marathons. Unter anderem in New York, Hamburg, Berlin und im australischen Brisbaine. Auch noch im fortgeschrittenen Alter legte er an die 50 Kilometer in der Woche zurück. Er versuchte auch, die Bewohnerschaft in Hoyer sportlich zu aktivieren, beispielsweise mit einem Gesundheitslauf am Sonntagvormittag. 

Im Museum in Lügumkloster zeigte Volkert Truelsen bei einer Ausstellung seine Fotografien (Archivfoto). Foto: Elise Rahbek Ohlsen

Neben dem Laufen war das Fotografieren seit 1970 die große Leidenschaft des Verstorbenen. Gerne streifte er durch die Marsch und zu den Deichen. Seine Fotografien wurden bei mehreren Ausstellungen der Öffentlichkeit vorgestellt.

Volker Truelsen wuchs in der deutschen Minderheit auf. Er war im ganzen Ort beliebt und gehörte zum Straßenbild seiner Heimatstadt. Bekannt war er als tüchtiger Elektriker bei der Firma El-Centrum und übte seinen Beruf auch über das Pensionsalter hinaus aus. Seine Kundinnen und Kunden schätzten den stets hilfsbereiten, zuvorkommenden und etwas schüchternen Handwerker. 

Am 6. September wurde Volkert Truelsen 74 Jahre alt. Er hinterlässt bis auf seinen Vetter Jan Ohlsen, dem er und seiner Familie eng verbunden war, kaum Angehörige.

 

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Gwyn Nissen
Gwyn Nissen Chefredakteur
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