Natur und Umwelt

Kampf den Saatkrähen: Tondern startet neuen Versuch

Kampf den Saatkrähen: Tondern startet neuen Versuch

Kampf den Saatkrähen: Tondern startet neuen Versuch

Tondern/Tønder
Zuletzt aktualisiert um:
Den Krähennestern geht es an den Kragen. Foto: Kommune Tondern

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Statt des Abschusses werden die Nester vor der Brutzeit im Park an der Wiedau von den Bäumen „gepflückt“.

Seit mehreren Jahren versucht die Kommune Tondern, sich der immer größer werdenden Schar von Saatkrähen zu erwehren. Sie heuert Jägerinnen und Jäger an, die Jungvögel zu schießen. Vom 1. Mai bis zum 15. Juni ist das Bejagen vom Boden aus erlaubt, wenn die Grünröcke in die Nester schießen.

Nun wird ein neuer Versuch gestartet. Anstelle des Abschusses steigt der Mensch den Tieren gewissermaßen aufs Dach, indem er die Nester vor Beginn der Brutzeit entfernt. Das Versuchsgebiet ist der Park an der Laurids Rudebecks Allé in Tondern bis zu den Bahngleisen. In diesem Bereich hat sich die Krähen-Kolonie vergrößert. Dort schwingt sich jetzt ein Mann – in einem Krankorb sitzend – von Nest zu Nest und entfernt diese. Seine besondere Aufmerksamkeit gilt dem Bereich an der alten Bahnbrücke am Rande des Parks.

In den anderen Krähen-Brennpunkten sind die Jagenden weiter einmal im Jahr mit dem Gewehr unterwegs.

Keine Höhenangst darf man bei dieser Arbeit haben. Foto: Kommune Tondern

Die Kommune versucht sich erstmals an dieser Methode und hofft, mit dieser Maßnahme die Vögel zu vertreiben.  Die Erlaubnis erteilt die Kommune. Privatleute dürfen auf eigene Faust nicht versuchen, die Krähenplage zu lösen.

Die schwarzen Vögel stehen unter Naturschutz, sind aber nicht sonderlich beliebt bei den Menschen, da sie von morgens bis abends laut kreischen. Da sie in großen Schwärmen brüten, sind sie nicht zu überhören.

Krähen vertreiben aus dem Garten – 8 hilfreiche Tipps

  1. Keine Futterquellen (Fallobst, offener Kompostplatz oder Mülltonnen). Man darf den Krähen keine Futterquellen anbieten.
  2. Vogelspikes verhindern, dass sich die Vögel auf Dächer, auf Balkons oder auf Fensterbänke setzen. 
  3. Vogelnetze: Beete, Sträucher und Obstbäume mit Vogelnetzen schützen.
  4. Kein Licht im Außenbereich. Die Saatkrähen mögen kein Licht.
  5. Reflektoren 
  6. Krähen vertreiben mit dem Laserpointer. 
  7. Abends vertreiben 
  8. Haustiere: Krähen haben Angst vor Hunden und Katzen, die durch einen Garten laufen.

 

Die Kommune wird untersuchen, ob der Versuch vom Park den gewünschten Effekt gehabt hat und die Tiere ihre Kolonien verlassen haben. Bei der Regulierung der Krähenbestände müssen Regeln eingehalten werden. Die Vögel stehen unter Naturschutz. Daher dürfen ihre Nester unter anderem nur in einem bestimmten Zeitraum entfernt werden. Bei einem Erfolg könnte überlegt werden, diese Methode in anderen Stadtteilen anzuwenden. Zumindest aus der Stadtmitte will die Kommune den Vogel vertreiben.

Warum sind Krähen geschützt?

Die Saatkrähen stehen seit mehr als 40 Jahren unter Schutz, da sich von 1925 bis 1978 der Bestand in Dänemark von 100.000 Brutpaaren auf unter die Hälfte verringerte, weil die Vögel bekämpft wurden und Jagd auf die Jungvögel gemacht wurde, die als Delikatesse galten. In den 80er- und 90er Jahren ging es wieder bergauf. 1990 wurde der Bestand auf 80.000 bis 90.000 Brutpaare geschätzt.

Auf dem Weg zum nächsten Einsatzort Foto: Kommune Tondern
Mehr lesen