Folketingswahl

Kein großes Säbelrasseln im alten Kino

Kein großes Säbelrasseln im alten Kino

Kein großes Säbelrasseln im alten Kino

Lügumkloster/Løgumkloster
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Die acht Kandidierenden auf einen Blick Foto: Bjarne Lund Henneberg

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Sechs Kandidatinnen und zwei Kandidaten für das Folketing standen in Lügumkloster auf der Bühne im „Scheinwerferlicht“. Im Hinblick auf die Landwirtschaft und Klimamaßnahmen klafften die Haltungen auseinander.

Voll ausverkauft war sie nicht, die „Vorstellung“ im alten Kino in Lügumkloster.

Etwa 60 Interessierte nahmen jedoch am Mittwochabend auf den bordeauxfarbenen Velourssitzen Platz, um den sechs Hauptdarstellerinnen und zwei Hauptdarstellern im Alter zwischen 19 und 61 Jahren zuzuhören.

Trotz unterschiedlicher Parteifarben haben sie einen gemeinsamen Nenner: Sie wollen nach der Folketingswahl am Dienstag, 1. November, die Kommune Tondern auf Christiansborg vertreten.

Sechs Damen und zwei Herren

Auf der Bühne standen Birgitte Klippert (Konservative), Barbara Krarup Hansen (Sozialdemokratie), Tilde Holch Duedahl, Venstre, Ditte Madvig Evald (Alternative), Henrik Frandsen (Moderaterne), Marianne Mose (Einheitsliste), Lene Baggesø (Dänische Volkspartei), und Milo Jacobsen Gaarde (Sozialistische Volkspartei).

Langweilig wurde es den Zuschauerinnen und Zuschauern dabei nicht. Bei dem von „Tønder Listen“ initiierten Treffen führte die Leiterin der Løgumkloster Højskole, Ursula Dieterich Pedersen, Regie.

Für mehr Interessierte wäre Platz gewesen. Foto: Monika Thomsen

Kleine Seitenhiebe

Abgesehen von kleineren Seitenhieben hielten sich die Kandidatinnen und Kandidaten in verträglicher Atmosphäre auf dem Boden ihrer jeweiligen Partei-Tatsachen.

Der mit fester Hand gesteuerte Streifzug ging unter anderem durch die Themenbereiche Klima/Landwirtschaft, Wohlfahrt und Regeln.

Große Unterschiede stellten sich in der Auffassung der Kandidatinnen und Kandidaten in der Landkommune Tondern heraus, wie es mit der Landwirtschaft und dem Tempo für die Reduzierung des Klimaabdrucks aussieht.

Während es einigen mit der grünen Umstellung viel zu langsam ging, sprachen andere sich dafür aus, erst die beschlossenen Zielsetzungen mit der Reduzierung der Treibhausgase für 2030 umzusetzen, bevor neue Forderungen auferlegt werden.

„Das Klima kennt keine Grenzen“

Landwirt Henrik Refslund Hansen wurde es mit einem Teil der Äußerungen zu bunt.

„An diejenigen von euch, die einen ganzen Berufsstand zerstören wollen: Wir arbeiten bereits intensiv daran. Ihr müsstet einsehen, dass das Klima keine Grenzen kennt. Wie wäre es, wenn man die CO₂-Abgabe wie seinerzeit die Fettabgabe den Verbrauchern auferlegen würde?“, so Refslund Hansen, der auch Applaus erntete.

Aus dem Saal meldete sich auch Baltser Andersen zu Wort, der früher für die Einheitsliste kandidiert hat. „Wir müssen uns in Helikopter-Perspektive bewegen, um das Ganze von oben zu betrachten, sonst geht die Welt unter. Ich bin aber einig, dass die Landwirtschaft bereit zur Umstellung ist“, so Baltser Andersen.

Bereit zum Fotoshooting Foto: Monika Thomsen

Bisherige Lieblingsstaatsminister?

Für die abschließende Runde hatte Ursula Dieterich-Pedersen die Kandidatinnen und Kandidaten dazu aufgefordert, ihren Lieblingstaatsminister zu erwähnen. Der Bogen spannte von Poul Schlüter (Kons.), Mette Frederiksen (Soz.), Lars Løkke Rasmussen (Venstre), Helle Thorning Schmidt (Soz.) hin zu Anker Jørgensen (Soz.).

Wer nach dem 1. November das höchste politische Amt im Lande innehat? – in einigen Wochen sind nicht nur die sechs Mitstreiterinnen und zwei Mitstreiter schlauer.

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