Der Chor der Musikvereinigung Nordschleswig bestand am Sonnabendnachmittag bei seinem einzigen Konzertauftritt in diesem Jahr aus nur 35 Sängerinnen und Sängern. Damit trat er in reduzierter Mannschaftsstärke in der Kirche zu Lügumkloster auf, was der Einhaltung der coronabedingten Abstandsregeln geschuldet war.

Und so standen die Sängerinnen und Sänger des Chors mit gebührendem Abstand zueinander in der großen Kirche. Sie alle waren, wie die Chorleiterin selbst, in elegantes Schwarz gekleidet, die Damen mit einem roten Halstuch und die Herren mit einer roten Fliege. Zusammen mit dem grünen Adventskranz und seinen roten Schleifen und den roten Weihnachtssternen tauchte es die backsteinrote Kirche in ein weihnachtliches Ambiente.

Wichtig, trotz reduzierter Mannschaftsstärke ein Chorgefühl zu bekommen

„Wir waren heute 14 Sängerinnen und Sänger unseres Buxtehuder Kammerchors und 21 Mitglieder des Chors der Musikvereinigung Nordschleswig. Am Montag hatten wir unsere Generalprobe und mussten uns an unsere Aufstellung gewöhnen. Aber es ging super, auch wenn es eine große Herausforderung war. Die, die ganz hinten stehen, hören nichts. Deswegen habe ich dort auch die ganz Sicheren platziert, die zudem kräftig singen können, genau wie ich auch alle Soprane ganz hinten platziert habe“, erläutert Chorleiterin Susanne Heigold.

Es sei wichtig, dass man trotzdem ein Chorgefühl kriegen könne, und bei nur einem Konzert in diesem Jahr solle es ja auch Spaß machen, ergänzt sie. Der Chor wurde von Poul Skjølstrup Larsen an der Orgel sowie von einem Streichquartett mit Studierenden des Landesjugendorchesters Schleswig-Holsteins begleitet.

„Der Kammerchor hat sowieso regelmäßig schon seit Januar geprobt, und der große Chor hat dann seit dem Sommer geguckt, was wir schaffen wollen. Wir haben einige Stücke aus unserem Repertoire, die nicht so großen Probeaufwand benötigen, und Stücke, die jetzt machbar waren“, erklärt Chorleiterin Susanne Heigold die Auswahl der musikalischen Darbietungen.

Breites Spektrum festlicher weihnachtlicher Musik

Und die deckten eine weite Spannbreite ab, die von „O Tannenbaum“ über Ausschnitte aus den Goldbergvariationen bis zu Niels W. Gades „Af højheden oprunden er“ reichten. „Dvoraks schönes Arrangement für Streicher und Orgel (aus den Biblischen Liedern, Anm. d. Red.) hat mir sehr gefallen und passt gut in die weihnachtliche Stimmung“, sagt Heigold mit einem Lächeln. „Auch der Wechsel zwischen Orgel, Streichern, großem Chor und kleinem Chor war sehr schön.“

All dies kam beeindruckend zur Geltung, denn die Akustik in der Kirche zu Lügumkloster ist einem kraftvollen Klangbild sehr zuträglich. Die Zuhörerinnen und Zuhörer schienen zumeist gar nicht zu bemerken, dass der Chor nur in reduzierter Mannschaftsstärke sang.

Und so zog Susanne Heigold auch ein sehr positives Fazit: „Ich bin total zufrieden. Ich liebe Musikmachen, dieses Zusammenkommen. Ohne dem ist es nicht Weihnachten, aber jetzt kann Weihnachten kommen!“