Auszeichnungen

Kulturpreis 2021: Ingolf Haase wurde für seine Verdienste geehrt

Kulturpreis 2021: Ingolf Haase wurde für seine Verdienste geehrt

Kulturpreis 2021: Ingolf Haase wurde geehrt

Mögeltondern/Møgeltønder
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Ingolf Haase mit seinem Kunstpreis von Pernille Bejer Foto: Brigitta Lassen

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Der Lokalhistoriker aus Mögeltondern hat sich an mehreren Fronten für Tondern und Umgebung eingesetzt. So war er auch Mitbegründer des Tønder Festivals. Doch auch in Hoyer war er aktiv.

Überrascht konnte Ingolf Haase aus Mögeltondern nicht sein, als er am Sonntag zur Abschlussfeier der Tonderner Kulturwoche nach Bredebro kam. Ihm war schon eine Woche vorher erzählt worden, dass er der Gewinner des Kulturpreises 2021 war. Verraten durfte er bis zur Preisverleihung aber nichts.

Mit dieser Ehrung will die Kommune Tondern und der Dachverband „Kulturelt Forum“ die Verdienste des 71-jährigen Lokalhistorikers würdigen, der an mehreren Fronten ehrenamtlich aktiv ist, beziehungsweise gewesen ist.  „Ich fühle mich geehrt. Daran habe ich im Traum nicht gedacht", freute sich der frühere Bibliothekar einen Tag nach der Preisverleihung.

Feier bei Putenkeule

Gemeinsam mit seiner Frau Jette und einem guten Freund wurde die Ehrung am Sonntagabend bei Putenkeule im Rosenkranzer Krug gefeiert. Seitdem er im Rollstuhl sitzt, übernimmt sie Aufgaben, beispielsweise fotografieren. Beide freuen sich über den Preis. Es gab für den Gewinner 1.000 Kronen und ein Werk der Ballumer Grafikerin Pernille Bejer.

40 Jahre im Vorstand

Ingolf Haase war Mitbegründer und 40 Jahre Vorstandsmitglied des lokalhistorischen Vereins in Tondern, die letzten fünf Jahre als Vorsitzender. Kürzlich zog er sich aus dem Vorstand zurück, würde aber weiter Mitglied des Vereins bleiben, versicherte der Autor unzähliger lokalhistorischen Schriften und Büchern.  Es sollen schätzungsweise etwa 150 gewesen sein. Mehrere Jahre leitete er auch das lokalhistorische Archiv.

Jette Haase unterstützt ihren Mann Ingolf bei seiner Schreibarbeit. Foto: Archivfoto: Brigitta Lassen

 

Im Sommer brachte er ein Buch über russische Gefangene des Ersten Weltkrieges heraus, die im alten Amt Tondern interniert waren und arbeiteten. Für dieses Buch schickte er seine Frau auf Friedhöfe, wo Kriegsgefangene bestattet worden waren. Ein zweiter Band handelte von Kriegsgefangenen aus Nordschleswig in Russland.

 

Seitdem ist auch das Buch anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Konsumvereins Kvickly herausgekommen. In Arbeit befindet sich ein Werk zum 100-jährigen Bestehen des Calle-Konzerns und über die reichen Stuckarbeiten im Haus an der Westerstraße 4 in Tondern. „Dort gibt sehr viele Frauenbrüste zu sehen“, lacht er verschmitzt.  Abgebildet sind römische Göttinnen, über die er auch schreiben wird.

Das sind nur einige seiner aktuellen schreibenden Aktivitäten im Umkreis von Tondern. Als er noch in Hoyer (Højer) wohnte, schob er als Vorstandsmitglied des örtlichen Lokalhistorischen Vereins die Restaurierung der Hoyer Mühle an.

Die früheren Preisträger

Der frühere Festivalleiter Carsten Panduro

Die Naturschützerin und Röm-Enthusiastin Rosa Schmidt, Röm/Rømø

Naturfilmemacher Carl Christian Christiansen, Tondern,

Der frühere Leiter der Theater- und Musiknachschule in Toftlund Thomas Trier

Das Theaterprojekt Højt til himlen

Else Kirsten und Erhardt Ehmsen, Ballum

Chorleiterin Tove Tersbøl, Scherrebek (Skærbæk)

 

Ingolf Haase ist auch ein Urgestein des Tønder Festivals. 1974 zählte er zu den Mitbegründern der Festivals und packte gleich als Freiwilliger mit an. Dies tat er auch die nächsten Jahrzehnte, bis er gesundheitsbedingt seinen Freizeitjob aufgeben musste.

Obwohl er physisch nicht mehr auf der Höhe ist, ist er aktiv wie eh und je, gut unterstützt von seiner Frau Jette, die auch Fahrerin des Preisempfängers ist. Auch anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Volksabstimmung in Nordschleswig (Genforeningen) hat er Material über dieses Thema ausgegraben.

Er war auch Mitautor von Sønderjysk Månedsskrift, engagierte sich im Sprogforeningen, war aktiv im historischen Verein Historisk Samfund for Sønderjylland.

2018 ging der Kulturpreis an das Theaterprojekt Højt til himlen. Foto: Rahbek/Ohlsen
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