Die Venstre-Fraktion des Tonderner Stadtrats startete mit 15 Abgeordneten die neue Legislaturperiode 2018. Kurz nach der Wahl trat Jens Møller, Lügumkloster (Løgumkloster), aus Protest aus der Partei aus und setzte seine politische Arbeit als parteiloser Unabhängiger fort. Im November kehrte Møller nach Venstre zurück.

Schwerer traf es die Partei, als sechs hochrangige Politiker – darunter auch Bürgermeister Henrik Frandsen – ihren Austritt erklärten und seit Oktober als Tønder Listen neu formiert Kommunalpolitik weiterbetreiben.

An der Spitze der Fraktion stand und steht Preben Linnet aus Dahler (Daler). Am Landwirt, der seit 22 Jahren in der Politik ist, sind die parteiinternen Querelen auch nicht spurlos vorübergezogen. Er erklärte im vergangenen Jahr, dass er noch vor Weihnachten bekannt geben wolle, ob er erneut kandidiert.

Spätestens am 2. März Klärung

Am Donnerstag wollte er noch nicht verraten, wie er sich entschieden hat. Es deute aber vieles in die diesselbe Richtung, erklärte er auf Anfrage. Spätestens bei der Aufstellungsversammlung am 2. März in Hoyer (Højer) würde dies klar sein, so Linnet, der auch V-Vorsitzender in Hoyer ist.

Im Neujahrsgruß der Stadtratsfraktion an die Mitglieder bedauert Linnet die Querelen vor Ort, aber auch in der landesweiten Parteiorganisation, und es habe im vergangenen Jahr ziemlich viele Hindernisse gegeben. Die Gründung der Tønder Listen sei bedauerlich, aber keine Überraschung gewesen.

Plötzlich sei man nicht mit mehr Teil einer vom Bürgermeister gelenkten Partei und müsse sich an neue Zeiten gewöhnen. Frandsen müsse aber auch erleben, dass er bei Abstimmungen im Finanzausschuss und im Stadtrat in die Unterzahl komme.

Venstre kann immer noch fliegen

„Uns wurden die Flügel gestutzt. Fliegen können wir aber immer noch. Es gibt uns noch“, so sein Blick in die Zukunft.