Kultur
Lügumklosters klingendes Wahrzeichen feiert seinen 50. Geburtstag
Lügumklosters klingendes Wahrzeichen feiert seinen 50. Geburtstag
Lügumklosters klingendes Wahrzeichen feiert seinen 50.
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Der runde Jahrestag des Glockenspiels wird am Sonnabend, 19. August, gefeiert. Bereits 1973 war der jetzige Vorsitzende des 25-Meter-Musikinstruments dabei. Der damals 19-Jährige gehörte zu den Zaungästen.
„Ja, ich war auch vor 50 Jahren dabei. Damals war ich ein großer dummer Junge“, sagt Jens Møller aus Lügumkloster mit einem Lachen.
„Ich erinnere mich daran. Ich fand es spannend. Damals befand ich mich an der Seitenlinie. Ich hatte mir jedoch nicht vorgestellt, dass ich mich später mal beim Glockenspiel involvieren würde“, so der Mechaniker-Lehrling von damals.
Fünf Jahrzehnte später ist der 69-Jährige Vorsitzender des Glockenspiels von Kong Frederik IX. in Lügumkloster.
Kein royales Flair zum 50.
Königliche Gäste kommen nicht, wenn am Sonnabend, 19. August, 15.15 Uhr im Glockenspielpark, der 50. Geburtstag des Glockenspiels (Carrilon) gefeiert wird.
Vor fünf Jahrzehnten nahm Königin Margrethe die Einweihung des 25 Meter hohen Wahrzeichens vor, das nach ihrem 1972 verstorbenen Vater benannt ist.
Das Musikinstrument befindet sich in der Warteposition für eine umfangreiche Restaurierung, die in Kürze losgeht.
Salzhaltiger Wind als Feind
Während der vergangenen vier Jahre hat die Stockklaviatur in der Glaskabine im Turm des Glockenspiels (Carillon) geruht.
Aufgrund einer nicht unbedeutenden Korrosion am Turm und der Mechanik des Glockenspiels ist das Musikinstrument aus Sicherheitsgründen nicht manuell bespielt worden.
Der Verschleiß ist auf die offene Konstruktion zurückzuführen, bei der der salzhaltige Wind vom Wattenmeer sein ungestörtes Spiel treiben kann, wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht.
Mobiles Instrument rückt an
Der Vorstand hat beschlossen, dass der Geburtstag dennoch gefeiert werden soll, obgleich das Musikinstrument nicht voll funktionstüchtig ist.
Schützenhilfe gibt es vom mobilen Glockenspiel, das die Kirchenmusikschule in Lügumkloster 2006 durch Gelder der Stiftung des Schiffsreeders A. P. Møller erhielt.
Auch die elektronischen Klänge des Glockenspiels werden erklingen. Der frühere Rektor der Kirchenmusikschule und Gründer der Ausbildung für Carilloneurinnen und Carilloneure, Peter Langberg, wird unter anderem ein Stück spielen, das zu dem festlichen Ereignis vor 50 Jahren von dem niederländischen Carrilloneur Leen’t Hart komponiert wurde.
Informationen zur Restaurierung
Spielen und über die Pläne für die große Restaurierung informieren wird der Glockenberater des Kirchenministeriums, Per Rasmus Møller.
Mit der Restaurierung und der Erweiterung schnappt sich das Musikinstrument gemessen an der Anzahl der Glocken die Führungsposition als das größte Glockenspiel in Europa, wie der Vorsitzende berichtet.
Die bestehenden 49 Glocken aus Bronze, die es zusammen auf ein Gewicht von etwa 12 Tonnen bringen, sollen Gesellschaft von 24 neuen Glocken erhalten.
„Die Produktion der Glocken in den Niederlanden läuft“, erzählt Jens Møller.
Stärkung des Ausbildungsortes
An den Ausbau des Musikinstruments wird die Hoffnung geknüpft, dass damit Lügumklosters Position als Ausbildungsort für Carilloneurinnen und Carilloneure gestärkt wird.
Da sich das Einwerben der finanziellen Mittel für den Ausbau und die Instandsetzung in die Länge zog, konnte die Restaurierung nicht pünktlich zum 850. Stadtjubiläum umgesetzt werden.
Mittlerweile sind die erforderlichen 6 Millionen Kronen jedoch in trockenen Tüchern.
Wenn es 2024 für das restaurierte Wahrzeichen eine Einweihungsfeier gibt, hofft der Vorsitzende, dass dies im Beisein von Schirmherr Prinz Joachim der Fall sein kann.