Tønder Festival 2022

Märchenhaft: Das Festival wurde aus seinem Dornröschenschlaf geweckt

Das Festival wurde aus seinem Dornröschenschlaf geweckt

Das Festival wurde aus seinem Dornröschenschlaf geweckt

Tondern/Tønder
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Das Publikum war dankbar und schwitzte. Foto: Jane Rahbek Ohlsen

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Sogar Staatsministerin Mette Frederiksen hatte sich zum Eröffnungstag eingeladen und sprach mit Freiwilligen und der Organisation. Bürgermeister schwärmte vom Musikereignis und seiner Bedeutung für die Stadt.

Nach zweijähriger Pause wird in Tondern wieder ein Fest gefeiert. Das Tønder Festival ist zurück. Das gleiche gilt für die Musikerinnen und Musiker aus aller Welt, und das Publikum strahlte mit der Sonne um die Wette.

„Es ist fast so, als wenn das Festival aus seinem Dornröschenschlaf geweckt wird. Nun wollen wir ein Fest feiern“, meinte Conférencier Jesper Henning Pedersen, bevor Lars Lilholt und seine Band auf der Open-Air musikalisch das Festival eröffnete.

Mit Worten tat dies Bürgermeister Jørgen Popp Petersen von der Schleswigschen Partei. In den Vorjahren noch als Freiwilliger, in diesem in doppelter Funktion als Ehrenamtler und als Stadtoberhaupt.

Debüt als Bürgermeister bei der Festivaleröffnung: Jørgen Popp Petersen Foto: Jane Rahbek Ohlsen

Noch prominenter wurde es, als Staatsministerin Mette Frederiksen auch beim Festival auftauchte. Die Regierungschefin habe sich selbst eingeladen. Sie wolle unter Ausschluss der Presse unter anderem mit Freiwilligen sprechen, so die musikalische Leiterin des Festivals, Maria Theessink, bei einer Pressekonferenz vor der Eröffnung. Der Vorsitzende des Festivalfonds, Henrik Juul, meinte, es sei zum ersten Mal in der Geschichte des Festivals, dass eine Staatsministerin beziehungsweise ein Staatsminister zu Besuch komme.

Noch prominenter wird es am Freitag, wenn die Schirmherrin des Festivals, Prinzessin Marie, nach Tondern kommt.

 

Mit seinem Klassiker „Dansen går i engen" eröffnete Lars Lilholt nach einem Mojn das Konzert. Foto: Jane Rahbek Ohlsen
Lars Lilholt ist zwar in die Jahre gekommen, auf der Bühne ist er immer noch der „Alte". Foto: Jane Rahbek Ohlsen
Lars Lilholt tanzt mit seinem Bandmitglied beim Eröffnungskonzert. Foto: Jane Rahbek Ohlsen

Ein Drittel der Helferinnen und Helfer sind zum ersten Mal dabei. Sie haben aus einem Grasfeld eine Stadt in der Stadt gebaut hatten. Seit dem Besuch der Gardehusaren anlässlich des Königinbesuchs am 6. August haben sie bis zuletzt geschuftet. Der Platz hat einen großen Standard.

Jørgen Popp Petersen, Bürgermeister

Jørgen Popp Petersen ließ keinen Zweifel daran, welch große Bedeutung das Festival für die Stadt und die Kommune habe. Deswegen sei es auch zum kulturellen Leuchtturm ernannt worden. „Wir fördern es auch finanziell und tun dies gerne“, versicherte er.

Dank an die Freiwilligen

Sein besonderer Dank galt den mehr als 3.000 Freiwilligen, die das Festival erst möglich machen. „Ein Drittel der Helferinnen und Helfer ist zum ersten Mal dabei. Sie haben aus einem Grasfeld eine Stadt in der Stadt gebaut. Seit dem Besuch der Gardehusaren anlässlich des Königinbesuchs am 6. August haben sie bis zuletzt geschuftet", lobte Popp Petersen, der auch den großen Standard des Platzes hervorhob.

Bei einer Einwohnerzahl von 7.500 Menschen leben zurzeit 5.000 Festivalgäste auf dem Campingplatz des Festivals, so die offiziellen Zahlen des Veranstalters.

Bei diesen Menschenmassen versteht es sich, dass sich die Einwohnerzahl Tonderns fast verdoppelt (Archivfoto). Foto: Jane Rahbek Ohlsen

Seit dem letzten Mal, als die Erkennungs- und Abschiedsmelodie des Festivals „Let the circle be unbroken“ 2019 gesungen wurde, habe man sich auf einer coronabedingten Wüstenwanderung befunden. Daher freue es ihn umso mehr, jetzt wieder so viele Menschen zu sehen. Der Puls des Tønder Festival schlage wieder.

Wie Zirkuspferde mit den Hufen scharren

 „Das Festival ist ohne Zweifel einer der Höhepunkte des Jahres in Tondern. Man hat es wie die Zirkuspferde, die mit ihren Hufen im Sand scharren, die die Zeit nicht abwarten können, in die Manege zu kommen“, so der Bürgermeister. Ein Besuch beim Festival sei ein großes Erlebnis.

In Tondern genieße man die gute Musik auf dem Festivalplatz. Man könne stolz auf das Festival sein. Jahr für Jahr würde ein qualitativ hochwertiges Programm zusammengestellt. „Man kann sich das Zitat von Hans Christian Andersen zu eigen machen. Wo man mit Worten nicht weiterkommt, spricht die Musik.“

 

Das Publikum schwitzte mit Anstand: Zweireihige Warteschlange vor der Bar im Open-Air-Bereich Foto: Jane Rahbek Ohlsen

 

Jørgen Popp Petersen bediente sich bei der Eröffnung der sønderjysken Mundart, was Conférencier Jesper Henning Pedersen dazu veranlasste, das Publikum zu fragen: „Habt ihr alles verstanden?“, worauf das Publikum begeistert Ja rief.

 

Ab jetzt gibt es bis Sonntagnacht auf neun Bühnen Musik auf dem Festivalplatz und Campingplatz bei mehr als 110 Konzerten. Knapp 60 Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt werden auf der Bühne stehen.

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