Naturprojekt

Die Maschinen nehmen Kurs auf den Mühlenteich

Die Maschinen nehmen Kurs auf den Mühlenteich

Die Maschinen nehmen Kurs auf den Mühlenteich

Lügumkloster/Løgumkloster
Zuletzt aktualisiert um:
Thomas Westergaard Lange, Ernst Sørensen und Linda Scholz arbeiten seit 2019 für eine Verschönerung des Mühlenteichs. Foto: Monika Thomsen

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Die Arbeiten, um den Teich in Lügumkloster auf Vordermann zu bringen, laufen am 1. August an. Das ehrenamtliche Mühlenteich-Team vermittelt am Gewässer einen Einblick in die Herausforderungen der vergangenen Jahre.

„Jetzt geht es endlich los“, freuen sich Thomas Westergaard Lange, Linda Scholz und Ernst Sørensen bei einer Tour um den Mühlenteich in Lügumkloster.

Das, was nach langem Vorlauf losgeht, ist die Reinigung des 1991 angelegten Gewässers in Lügumkloster.

Der See soll von Schlamm und unerwünschtem Bewuchs befreit und das Umfeld verschönert werden. Mit Rücksicht auf die Brutzeit der Vögel darf der Startschuss für die Arbeiten erst am 1. August fallen.

Seit 2019 am Drücker

Damit gipfelt nach den Vorarbeiten das Bemühen des Mühlenteichausschusses, zu dem auch Jan Henriksen gehört.

Das Team befasst sich seit 2019 mit dem Vorhaben. In dieser Zeitspanne entpuppte sich unter anderem aus Naturschutzgründen so manches komplizierter als angenommen, wie das Trio berichtet.

Thomas Lange und Ernst Sørensen auf der neuen Brücke aus Hartholz Foto: Monika Thomsen

Zusammenarbeit frustrierte

Frustrationen gab es auch im Zusammenhang mit der Kommune Tondern in Bezug auf die Kontakte zu den verschiedenen zuständigen Instanzen und Mitarbeitenden.

„Wir sprachen nicht immer dieselbe Sprache, und manchmal war die Kommunikation per Mail und Telefon schwerfällig“, so Linda Scholz.

„Nicht alle waren gleich entgegenkommend. Da lief es besser, wenn sie zu einem Ortstermin waren, um sich die Sache anzusehen“, so Lange.

Neue Vorlage für Zusammenspiel angestrebt

Er wünscht sich eine bessere Koordination zwischen den Zuständigen für die jeweiligen Fragen.

Daher begrüßen sie es, dass der kommunale Direktor Michael Holst signalisiert hat, dass ihr Erfahrungswert in die Grundlage für das zukünftige Zusammenspiel zwischen der Verwaltungsebene und den Ehrenamtlichen einfließen soll.

Das Wasser aus dem Mühlenteich läuft jetzt nicht mehr durch Rohre in den Lobach. Foto: Monika Thomsen

Rohre aus dem Verkehr gezogen

Beim Gang über die neue Brücke aus Hartholz berichtet Lange, dass dort jetzt das Wasser vom Mühlenteich oberirdisch in den Lobach plätschert. Bisher lief es durch Rohre.

„Bei Starkregen gab es Probleme, das viele Wasser zu fassen, und das Gelände war oft überschwemmt. Dadurch bröckelte der Wanderpfad“, so Lange. Linda Scholz weist darauf hin, dass dieser noch nicht fertig ist. Wegen der angestrebten Behindertenfreundlichkeit wird der Geh- und Radweg erweitert, und abschließend soll er wieder mit Steinmehl belegt werden. 

In Kürze werden am Plätzchen „Liebeslunden" auch zwei Holzhütten errichtet. Foto: Monika Thomsen

Aufräumarbeiten getätigt

In den zurückliegenden Monaten sind wild wuchernde Weiden entfernt worden, und das lauschige Plätzchen „Liebeslunden“ wurde gelichtet.

Dort laden nun zwei Garnituren mit Bänken und Tischen zum Verweilen ein, und zwei Holzhütten (Shelter) halten bald ihren Einzug.

„Das ist ein toller Platz. Die Morgensonne scheint hier direkt herein“, sagt Ernst Sørensen. Was den Mühlenteich angeht, ist er ein erfahrener Hase.

Er gehörte schon vor mehr als drei Jahrzehnten dem ersten Ausschuss mit Niels Tästensen als treibende Kraft an.

Linda Scholz veranschaulicht am östlichen Seeufer, wo die Plattform geplant ist. Foto: Monika Thomsen

Plattform leicht versetzt

Am östlichen Ufer ist eine Plattform im See geplant. Im Verhältnis zum Entwurf ist die Platzierung leicht geändert worden.

Unweit vom bereits errichteten neuen erweiterten Parkplatz aus soll die neue Holzbrücke, die sich gabelt, an das andere Ufer führen. „Damit müssen wir aber noch warten“, so Lange. Er berichtet, dass die Finanzierung der Brücke noch nicht in trockenen Tüchern ist. Für diesen Zweck fehlen noch 960.000 Kronen.

Das Mühlenteich-Team hatte Geld bei der Nordea-Stiftung beantragt, ging aber leer aus. Erfolgreich war hingegen der Antrag der Gruppe, die sich unter dem Titel „Munkenes enge og vandløb“ um ein neues Naherholungsgebiet entlang von Slotsbækken beim Refugium bemüht.

Die Suche bei Stiftungen ist aber noch nicht abgeschlossen.

Thomas Westergaard Lange hat die Leuchtpoller montiert. Foto: Monika Thomsen

Das lokale Interesse ist groß

Das Projekt genießt vor Ort großes Interesse. „Der Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern ist uns wichtig“, erzählt Thomas Lange. „Es kommen hier sehr viele Leute“, sagt er, während zwei Damen eben vorbeigegangen sind.

„Da werden aus geplanten zwei Stunden auch schon mal vier“, sagt er mit einem Lachen. Viele würden das Gespräch mit ihm suchen, wenn er im Gelände aktiv ist.

Neuerdings hat er am Pfad entlang des östlichen Seeufers Pollerleuchten installiert. „Ich packe gerne an, und ich finde es toll, wie positiv das von den Bürgerinnen und Bürgern bewertet wird“, sagt Thomas.

Bei den verschiedenen Aufgaben hätten sich weitere Freiwillige eingebracht. Es sei auch der Rückendeckung zu verdanken, dass das Team in frustrierenden Phasen nicht die Flinte ins Korn geworfen hat, sondern am Ball geblieben ist.

Nach Abschluss der Arbeiten soll der Mühlenteichstein einen neuen präsenteren Platz erhalten. Foto: Stein Mühlenteich

Ein Lastkahn wird eingesetzt

Thomas Lange stellt fest, dass der Wasserstand im Mühlenteich bereits etwas gesunken ist, seitdem der Unternehmer Torben K. Straarup als Vorbereitung für die Reinigung den Zufluss aus dem System des Kisbæks geschlossen hat.

Die Arbeiten werden teils von einem Lastkahn aus bewerkstelligt.

Die erste Maschine ist angerückt. Foto: Monika Thomsen

Noch keine Lösung für das Sediment

Während die Ausschreibung in Regie des Ausschusses lief, hat die Kommune Tondern die Aufsicht für die Reinigung. „Wir sind sehr dankbar für die Unterstützung der Kommune und das Geld, das für das Reinigen zur Verfügung gestellt worden ist“, so Linda Scholz.

Eine Hängepartie gibt es noch mit dem Sediment, für das es keinen Abnehmer gibt. Es darf auf Landwirtschaftsflächen ausgebracht werden, muss aber in die Düngerbilanz einfließen.

„Vorerst haben wir die Erlaubnis von der Kommune, es auf der benachbarten Wiese abzulagern, damit das Vorhaben nicht gebremst wurde“, so Lange.

Die bisher bewilligten Zuschüsse
• Kommune Tondern: 2.500.000 Kronen
• „Sparekassen Løgumklosters Fonds“: 500.000 Kronen
• „Norlys Vækstpulje“: 250.000 Kronen
• „Friluftsrådet": 500.000 Kronen
• „Toosbuys Fonden“: 100.000 Kronen
• „BHJ Fonden“: 50.000 Kronen
• „Bevia“: 50.000 Kronen
• Lions Club Løgumkloster: 10.000 Kronen

Mehr lesen