Energiewende

Nationalpark will die Stille um Giga-Windräder brechen

Nationalpark will die Stille um Giga-Windräder brechen

Nationalpark will die Stille um Giga-Windräder brechen

Hoyer/Højer
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Bürgermeister Jørgen Popp Petersen und Janne Liburd, Vorsitzende des Nationalparks Wattenmeer, bei der Wiedauschleuse (Archivfoto). Foto: Jane Rahbek Ohlsen

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Am 22. Februar wird zu einem Treffen über das geplante Testzentrum in der Marsch eingeladen. Die Vorsitzende Janne Liburd meint: „Tun wir es nicht jetzt, dann ist es zu spät“. Sie vermisst einen nationalen Plan für die erneuerbare Energie.

In Kürze rechnet der Vorstand des Nationalparks Wattenmeer damit, dass eine Entscheidung getroffen wird, wo ein neues dänisches Testzentrum zur Erprobung gigantischer Windkraftanlagen platziert wird. Eine der Möglichkeiten ist der Margrethenkoog bei Hoyer. Ursprünglich war nur Ballum Enge bei Bredebro im Gespräch.

Die Vorsitzende des Nationalparks, Janne Liburd, hat bereits bei Bekanntwerden der Pläne mehr als deutliche Worte gefunden, was sie davon hält, wenn bis zu 450 Meter hohe Windräder in einer so zerbrechlichen Natur wie die der Tonderner Marsch aufgestellt würden. Dazu kommen noch 300 Meter hohe Masten mit Signallichtern.

 

„Wir sind keine Gegner der erneuerbaren Energie und sagen auch nicht Ja zur Windkraft, um gleich einzuschränken, aber nicht in unserer Nachbarschaft. Aber dennoch ist es für uns unverständlich, wie diese Standorte ins Gespräch gekommen sind“, so Liburd im Gespräch mit dem „Nordschleswiger“.

 

Den Pfeifenten gefällt es im Margrethenkoog. Foto: Per Alnor Kjær, Naturstyrelsen

Daher laden der Vorstand und der Rat des Nationalparks zu einem außerordentlichen Treffen ein, das am Mittwoch, 22. Februar, im Danhostel in Esbjerg durchgeführt wird.

„Zurzeit herrscht Stille in Bezug auf die Testzentren. Daher muss eine Reaktion erfolgen. Sonst ist es zu spät. Die Windkraftbranche ist äußerst aktiv“, meint die Nationalpark-Vorsitzende. 

Keine neue Minkaffäre

Im Falle der Testwindmühlen würde es einen gewaltigen Eingriff in die Natur geben, der auf längere Sicht nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. „Man muss auch die juristischen Verhältnisse untersuchen, damit es nicht mit einer Minkaffäre endet“, so die Professorin der Süddänischen Universität.

Auch die Kommune Tondern hat sich in einem Brief sehr deutlich gegen einen Standort in der Tonderner Marsch positioniert. Sein Ministerium ist auch für diese Energiefrage zuständig. „Wir müssen aus mehreren Gründen und auf das Bestimmteste kategorisch diesen Plan ablehnen“, schrieb Bürgermeister Jørgen Popp Petersen, Schleswigsche Partei, im September vergangenen Jahres an den damaligen Minister für Planung und Wohnungsbau, Christian Rabjerg Madsen.

Größenunterschiede zwischen den großen Mühlen und den 300 Meter hohen Warnlichtern zum Dom in Ripen (50 Meter hoch), zum Rundetårn in Kopenhagen (42 Meter), zum Wasserturm in Tondern (40 Meter) und dem Marsk Tower in Scherrebek (25 Meter). Foto: Nationalpark Wattenmeer

 

Seit der Regierungsbildung nach der Folketingswahl haben sich nicht nur die personellen Zuständigkeiten geändert, sondern auch die Zuständigkeitsbereiche.

 

Schreibtischarbeit der allerschlimmsten Art

Popps Esbjerger Amtskollege Jesper Frost Rasmussen (Venstre) hatte den Vorschlag als Kopenhagener Schreibtischarbeit der allerschlimmsten Art bezeichnet. Auch der Naturschutzverband und der Ornithologische Verein haben sich den Protesten angeschlossen.

Die anderen Gebiete, die als Standort für ein Testzentrum infrage kommen, liegen in den Kommunen Esbjerg, Jammerbugt und Brønderslev in Nordjütland (ein Standort würde die beiden Kommunen Jammerbugt und Brønderslev betreffen). 

Sechs Standorte sind im Gespräch. Zwei davon liegen in der Kommune Tondern. Foto: Indenrigs- og Boligministeriet

 

In Dänemark gibt es bereits zwei Testzentren in Østerild in der Kommune Thisted und in Høvsøre in der Kommune Lemvig. Dass ein Drittes gebaut werden soll, wurde von einer Mehrheit der Folketingsparteien entschieden. 

 

Die Parteien hinter der Entscheidung

• Der Beschluss für ein neues Testcenter fußt auf einer Vereinbarung von der damaligen sozialdemokratischen Regierung und den Parteien Venstre, der Dänischen Volkspartei, der Sozialistischen Volkspartei, Radikale Venstre, Konservative Volkspartei und Liberale Allianz.
• Die Regierung hat mit den Regierungen in Deutschland, Belgien und den Niederlanden das Ziel, die Kapazität der Offshore-Windkraft bis 2025 um ein Zehnfaches auszubauen. Daher habe die Windkraftbranche Bedarf für bessere Bedingungen, um die großen Meereswindkraftanlagen zu testen, heißt es.

Ich vermisse einen nationalen Energieplan. Jede Kommune hat seinen eigenen, aber einen Gesamtplan gibt es nicht. Jeder kocht sein eigenes Süppchen.

Janne Liburd

 

 

„Ich vermisse einen nationalen Energieplan. Jede Kommune hat seinen eigenen, aber einen Gesamtplan gibt es nicht. Jeder kocht sein eigenes Süppchen“, bedauert Janne Liburd. Sie nennt die Windkraftlagen eine Gefahr für das Unesco-Weltnaturerbe und des Nationalparks.

Liburd macht darauf aufmerksam, dass für das Treffen in Esbjerg nur 100 Plätze angeboten werden können. Daher sei eine Anmeldung erforderlich. Teilnehmen können Mitglieder des Nationalparkvorstands und -rats, die Ausschüsse sowie Partner des Nationalparks Wattenmeer. Andere Interessierte können dem Treffen online beiwohnen.

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