Gastronomie

Neues Format für Austernfestival angestrebt

Neues Format für Austernfestival angestrebt

Neues Format für Austernfestival angestrebt

Tondern/Tønder
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Es gibt von verschiedenen Anbietern geführte Touren zu den Austernbänken. Foto: Søren F. Gammelmark/Danmarks Østersfestival

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Die für Februar in der Kommune Tondern anvisierte Ausgabe des maritimen Events fällt ins Wasser. Der Vorstand bemüht sich um ein stärkeres finanzielles Fundament.

Während sich Austern-Fans unlängst ins Wattenmeer aufmachten, um sich für Silvester Austern zu pflücken und anschließend die Delikatesse feierlich zu schlürfen, steht es fest, dass es im Februar in der Kommune Tondern kein Austernfestival geben wird.

Das gibt der Vorstand von Danmarks Østersfestival unter Vorsitz von Henrik Willert Nielsen mit Bedauern bekannt. Das Austernfestival ist im Verein „Danmarks Spisekammer“ verankert.

„Wir untersuchen momentan die finanzielle Existenzgrundlage für zukünftige Festivals und wollen ein neues und sicheres Fundament schaffen“, sagt Henrik Willert Nielsen dem „Nordschleswiger“.

Die Frage, ob es im Herbst ein Austernfestival geben wird, beantwortet er mit einem deutlichen Nein.

Neues Konzept

Seit der Vorstand im Sommer die Zusammenarbeit mit dem Projektleiter gekündigt hatte, werde daran gearbeitet, die bisherige Konstruktion zu durchleuchten und den Verein neu aufzustellen.

„Uns geht es auch darum, uns unseren Partnern gegenüber finanziell verantwortlich zu zeigen, und wir streben an, dass wir langfristig auf eigenen Beinen stehen können“, so der Vorsitzende.

Beim Austernfestival 2021 fanden auch Aktivitäten in der Fußgängerzone in Tondern statt (Archivfoto). Foto: Monika Thomsen

2019 und 2021 auf Röm

 

Das Austernfestival hat ursprünglich Initiator Povl Lønberg Rasmussen auf der Insel Fanø ins Leben gerufen. Durch den dortigen Krankheitsbefall der Austern zog es 2019 auf die Insel Röm (Rømø).

2020 fiel das Event, das Spitzenköche aus dem In- und Ausland anlocken sollte, coronabedingt flach.

Ziel des Festivals ist es, den Fokus auf die Auster als Nahrungsmittel und nutzbare heimische Ressource zu lenken, wie der frühere Vorsitzende Henrik Frandsen dem „Nordschleswiger“ seinerzeit erklärte.

Die Kommune Tondern hat die Ausgaben 2019 und 2021 jeweils mit einer Finanzspritze von 200.000 Kronen unterstützt.

Zu optimistischer Zeithorizont

Anfang September 2022 war angekündigt worden, das für Oktober geplante Festival auf den Februar 2023 zu schieben.

„Damals waren wir zu optimistisch. Künftig wird das Festival wieder im Oktober stattfinden. Das passt dann noch besser mit den Monaten, in denen der Buchstabe r vorkommt, in denen man Austern ernten kann“, so Henrik Willert Nielsen. Das ist von Oktober bis April der Fall.

Nach dem Ausscheiden des Projektleiters wird ein neues Format angestrebt, bei dem die lokale Verankerung verstärkt gewichtet wird.

Somit sind der Touristikverein Röm-Tondern und der Knotenpunkt für Nahrungsmittel aus der Wattenmeerregion „Vores Marsk“ für die Planung ebenfalls ins Boot geholt worden.

„Wir wollen mehr Erzeugnisse und Akteure einbeziehen“, so Willert Nielsen.

Eine geknackte Auster Foto: Monika Thomsen

„Einzigartige Qualität“

Während die Austern in mehreren Regionen verbreitet sind, sei die Qualität der Schalentiere im Wattenmeer einzigartig, da sie durch die Gezeiten zweimal am Tag frisches Wasser erhalten würden.

„Eine Auster filtert 100 Liter Wasser am Tag“, so Henrik Willert Nielsen, der im Mai 2022 als Vorsitzender die Nachfolge desr früheren Bürgermeisters Henrik Frandsen antrat.

Der Koch und Sommelier ist Direktor von „Den Kongelige Skydebane Sølyst“ in Klampenborg.

Wenn es wie geplant läuft, gibt es im Herbst in der Kommune Tondern verschiedene Aktivitäten im Zeichen der Meeresfrucht.

Die Pazifische Auster im Wattenmeer
Die Pazifische Auster wurde 1983 das erste Mal in Käfigen im dänischen Teil des Wattenmeeres ausgesetzt. Dies geschah im Zusammenhang mit dem Start einer Austernproduktion auf Röm, wie der Nationalpark Wattenmeer auf seiner Homepage schreibt. Anfang der 1990er-Jahre fand man die ersten „wilden“ Austern, die sich seither vermutlich zu anderen Teilen des Wattenmeeres verbreitet und Austernbänke gebildet haben.

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