Übung
Polizei trainiert Taktik
Polizei trainiert Taktik
Polizei trainiert Taktik
Polizisten stellten in Lügumgaard Krawalle und Demonstrationen bis ins kleinste Detail nach. Auch Pflastersteine - aus Schaumgummi – flogen durch die Luft.
Lautes Rufen und Kommandos in entsprechender Lautstärke waren gestern im Umfeld der ehemaligen Kommunalschule in Norderlügum zu vernehmen. Dort stellte die Polizei für Nordschleswig und das südliche Jütland im Rahmen einer Übung verschiedene Szenarien in Zusammenhang mit Fußballkrawallen und Demonstrationen nach.
Die Polizei hat seit Februar das Domizil von der Kommune Tondern gemietet. Wenn es nach Polizeirat (Politikommisær) Torben Møller geht, darf dieser Mietvertrag gerne noch lange laufen. „Wir nutzen diesen Ort richtig viel. Hier können wir viele verschiedene Sachen in Ruhe trainieren, ohne, dass wir viele andere damit belästigen“, so Møller. Am Ende der Nørregade finden nicht nur wie gestern und am Dienstag Übungen statt, sondern es wird auch der Erhalt bestehender Fähigkeiten trainiert. „Wir haben hier auch die Räumlichkeiten. Entsprechende Möglichkeiten haben wir nicht auf den Polizeiwachen“, so Møller.
An den zwei Tagen standen für 24 Polizeibeamten taktisches Training auf dem Stundenplan. Die Mitarbeiter werden für das Mobile-Einsatz-Konzept geschult. Da auch Figuranten und trainierte Kräfte mit von der Partie waren, waren mehr als 30 Personen aktiv. „Das Mobile-Einsatz-Konzept kommt bei Fußballspielen, Demonstrationen und bei Rasmus Paludan zum Zug“, erläutert Møller. Ist der südliche Polizeikreis auch nicht gerade für Demonstrationen bekannt, so hätte es während des Wahlkampfs allerhand mit dem Schutz von Rasmus Paludan zu tun gegeben, wie Møller berichtet. Der Gründer der islamfeindlichen Partei Stram Kurs (war wie berichtet) auch in Tondern gewesen. Zudem unterstützen sich die Kreise bei Demonstrationen.
Passive Demonstranten
Am Donnerstag wurde unter anderem geübt, wie gegen passive Demonstranten vorzugehen ist, die sich nicht vom Fleck rühren wollen. Es flogen aber bei weniger passiven Demonstranten Pflastersteine - aus Schaumgummi – durch die Luft. Trainiert wurde ebenfalls, wie eine Person aus einer Menschentraube entfernt wird. „Bei der Festnahme einer gewalttätigen Person geht es darum, dass weder der Festgenommene, noch die Beamten verletzt werden“, nennt Møller, der für die Ausbildungsabteilung zuständig ist, ein weiteres Beispiel. Alles wird ins Detail trainiert. Das gilt auch dafür, wie die Tür des Polizeibusses geöffnet wird und wer als erstes aussteigt.
Ein Doku-Team übt das taktische Filmen mit der neuen Ausrüstung. Einige Polizeikreise würden auf Drohnen setzen. „Dabei fällt die Identifizierung von Personen aber schwer. Wir wollen gerne sehen, wer den Stein wirft“, so Møller, während die Beamten auf Zeit Schutzanzüge anziehen.