Integration
Popp: „Dänisch-Kenntnisse öffnen die Türen zur Gesellschaft“
Popp: „Dänischkenntnisse öffnen die Türen zur Gesellschaft“
Popp: „Dänischkenntnisse öffnen die Türen zur Gesellschaft“
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Die Anzahl der zugezogenen Deutschen in der Kommune Tondern hat sich in etwa drei Jahren verdoppelt. Allein im vergangenen Jahr kamen 269 Neubürgerinnen und Neubürger dazu. Am Freitag übernahm die Sprachenschule UCplus den Unterrichtsbetrieb.
Dänisch-Unterricht ist in der Kommune Tondern wichtig für die Integration von Zugezogenen, denn hier leben Menschen aus aller Welt. Genauer gesagt sind 92 Nationalitäten gemeldet. In den vergangenen Jahren ist der Zuzug besonders von Deutschen sowie von Ukrainerinnen und Ukrainern merklich gewachsen. So hat sich die Anzahl der Neubürgerinnen und Neubürger aus dem südlichen Nachbarland seit dem 3. Quartal 2019 bis heute verdoppelt. Heute sind 1.502 deutsche Staatsangehörige in der Kommune Tondern gemeldet.
Im Jahr vor Corona (2019) wanderten 118 Deutsche in die Kommune ein. In den Corona-Jahren 2020 und 2021 war der Zuzug aufgrund der Pandemie geringer. Damals wurde ein Stand von etwa 360 neuen Eingewanderten erreicht.
Dass viele Deutsche in die Kommune gekommen sind, hat auch die Sprachenschule UCplus erfahren, die am Freitag den Sprachenunterricht in der Kommune Tondern übernommen hat.
Die neue Sprachenschule stellte sich im Rahmen eines Tages der offenen Tür vor. Geblieben sind die Unterrichtsräume im früheren Gericht an der Nørregade, wo auch der Vorgänger A2B unterrichtet hat.
Pernille Elisabeth Linde, Leiterin der Sprachenschule in Tondern, erläutert, dass die bisher 250 Schülerinnen und Schüler ab Montag unterrichtet werden. Davon sind 75 in Toftlund angemeldet, die an der Distriktschule Dänisch lernen.
Schülerschaft aus 29 Nationen
Mit jeweils 100 Personen sind Deutsche und Ukrainer am stärksten vertreten. Auf Platz drei kommen 10 Rumäninnen und Rumänen. Insgesamt setze sich die Schülerschaft aus Menschen aus 29 Nationen zusammen, so Linde.
Sie ist überzeugt davon, dass die Schülerschaft größer wird, denn es musste schon eine Warteliste angelegt werden. UCplus verfahre nach einem anderen Konzept bei Einhaltung der nationalen Vorgaben, erklärt sie weiter. Das Unternehmen bemühe sich, die Klassen so zusammenzusetzen, dass sich der Leistungsstand der Kursteilnehmenden und ihre Voraussetzungen in etwa entsprechen. Mit Dänisch könne man besser in der Nachbarschaft, am Arbeitsplatz, bei der Ausbildung oder in seiner Freizeit zurechtkommen und neue Freundschaften schließen, sagte sie beim Empfang.
Einige denken vielleicht, dass mir ein Kurs in Dänisch guttun würde. Ich bleibe aber bei meinem Dialekt.
Jørgen Popp Petersen
Beim Empfang erklärten viele deutsche Sprachenschülerinnen und -schüler auf Anfrage übereinstimmend, dass sie mit den gewonnenen Dänisch-Kenntnissen ein Teil der Gemeinschaft werden wollten. In der großen Gästeschar hörte man dennoch viel Deutsch, aber auch Ukrainisch, Rumänisch und andere Sprachen.
Bürgermeister Jørgen Popp Petersen (Schleswigsche Partei) meinte scherzhaft zu Beginn seiner Ansprache: „Einige denken vielleicht, dass mir ein Kurs in Dänisch guttun würde. Ich bleibe aber bei meinem Dialekt“, versicherte er gewohnt auf Sønderjysk.
2023: 269 Deutsche kamen nach Tondern
Auch die Kommune sei daran interessiert, dass die Zugezogenen Dänisch lernen, um aktive Bürgerin oder aktiver Bürger der Gemeinschaft zu werden. Dies sei so auch in der kürzlich vom Stadtrat verabschiedeten Integrationspolitik entsprechend formuliert. „In unserer Kommune leben 32.000 dänische Staatsbürger und 5.000 sind aus dem Ausland gekommen. Innerhalb der vergangenen zwölf Monate sind 269 Deutsche in der Kommune sesshaft geworden. Beherrscht man Dänisch, werden Türen zur Gemeinschaft geöffnet“, erklärte Popp Petersen.
Kaum war der offizielle Teil vorbei, wurden Gäste und die Kursteilnehmenden auf die Schulbank gesetzt. Einige konnten in einen Blitzkurs in Ukrainisch gehen, andere versuchten sich am Einbürgerungstest, Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer sollten sich auf Dänisch unterhalten oder auf einer riesigen Weltkarte ihr Herkunftsland mit einer Nadel kennzeichnen, um die Internationalität der Anwesenden zu bescheinigen.