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Röm: Der Nerz ist auf der Insel unerwünscht

Röm: Der Nerz ist auf der Insel unerwünscht

Röm: Der Nerz ist auf der Insel unerwünscht

Röm/Rømø
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Der verhältnismäßig neue Juvre-Engsø ist ein Eldorado für die Vögel. An verschiedenen Stellen auf der Insel sind jedoch Nagetiere gesichtet worden, die die Brutvögel bedrohen. Foto: Monika Thomsen

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Das Pelztier spielt dem Vogelleben auf dem Boden übel mit. Im Nationalpark wird der Bestand von vier bis fünf verschiedenen Raubtierarten reguliert.

Auf der Insel Röm wird mit Rücksicht auf die Brutvögel dem Nerz der Kampf angesagt. Als unlängst eine Gruppe von Biologinnen und Biologen zu einer Exkursion auf der Insel war, entdeckten die Teilnehmenden in einem Gebiet mitten auf der Insel einen Nerz, der über die Straße lief.

 „Der Nerz, der in Amerika heimisch ist, gehört zur Familie der Marder. Auf dem Speiseplan des Raubtieres stehen sowohl Vögel als auch Eier. Daher ist der Nerz vom Raubtierprojekt des Nationalparks Wattenmeers umfasst. Bei diesem Vorhaben werden in Gebieten mit verletzbaren und bedrohten Bodenbrütern ungewünschte Raubtiere reguliert“, geht aus dem Newsletter der Nationalparks hervor. 

Kein Einzelvorfall

Vor einigen Jahren wurden beim Hafen in Havneby auf Röm Nerze gefangen. Die Tiere wurden eingeschläfert. 

„Da man während der vergangenen Jahre keine Nerze auf der Insel beobachtet hat, ging man davon aus, dass sie eliminiert waren. Das ist nicht der Fall, und daher haben die freiwilligen Raubtierjäger begonnen, die Nerze auf der Insel zu fangen“, heißt es weiter. 

Der Koordinator John Bøgen berichtet, dass in der Nähe der Stelle, wo der Nerz gesichtet wurde, Futterstellen eingerichtet werden. Dort werden Wildkameras und Fallen aufgestellt. 

Raubtiere haben negativen Einfluss auf die Brutvögel

Es sei gut dokumentiert, dass tierische Räuber eine wesentliche Ursache für den Rückgang der Brutvögel im Wattenmeer sind. Darum ziehen der Nationalpark Wattenmeer, der dänische Jagdverband, die Naturbehörde sowie eine Gruppe von freiwilligen Personen mit Jagdschein für die Regulierung an einem Strang.

Das Projekt konzentriert sich auf Füchse, Nerze, Marderhunde und Krähen und wird bei Bedarf auf Waschbären ausgedehnt. Es läuft in acht Gebieten im Nationalpark Wattenmeer. 

Auf Röm erfolgt die Regulierung in einem Gebiet im Norden und einem im Süden der Insel. Waschbären sind nicht ganz aus der Welt, da im März auf dem Festland in der Nähe von Scherrebek (Skærbæk) ein Exemplar erlegt wurde.

Die Bisamratte ist ebenfalls unerwünscht

Nicht nur die Nerze gehören auf Röm zu den unerwünschten Gästen, sondern auch die aus Amerika eingewanderte Bisamratte. Dieses Nagetier hatten einige der Regulierungsjäger kürzlich im Süden der Insel entdeckt.

 

 

Der Nationalpark Wattenmeer

• Der Nationalpark Wattenmeer ist mit seinen 1.459 Quadratkilometern der größte der fünf dänischen Nationalparks
• Der 2010 eingeweihte Nationalpark erstreckt sich von der deutsch-dänischen Grenze im Süden bis Blåvandshuk im Norden und umfasst die Kommunen Tondern (Tønder), Esbjerg, Fanø und Varde
• Die etwa 300 Quadratkilometer großen Bereiche an Land bestehen primär aus den Wattenmeerinseln
• Der dänische Teil des Wattenmeeres ist seit 2014 als Unesco-Weltnaturerbe ausgewiesen 
• Der deutsche und der niederländische Teil des Wattenmeeres wurden bereits 2009 in die Liste aufgenommen. 

 

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