Kommunalpolitik

„Sammen“: Großes Lob, doch auf das Geld muss gewartet werden

„Sammen“: Großes Lob, doch auf das Geld muss gewartet werden

„Sammen“: Großes Lob, doch auf das Geld muss gewartet werden

Tondern/Tønder
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Der Vorsitzende des Handelsvereins, Frank Hoffmann (Bildmitte), zählte zu denjenigen, die im Juni das Projekt „Sammen“ vorstellten (Archivfoto). Foto: Brigitta Lassen

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Die Gewerbetreibenden und die Tourismusbranche werden vom Stadtrat in Tondern auf die Folter gespannt. Der Finanzausschuss berät über einen Zuschuss im laufenden Jahr bei seiner nächsten Sitzung.

Die Wiederbelebung der Tonderner Fußgängerzone haben sich der Handelsverein in Tondern und der Touristikverein Röm-Tondern auf ihre Fahnen geschrieben. Mit dem Projekt „Sammen“, das im Juni vorgestellt wurde, sollen Leerstand und Tristesse die Stirn geboten und der Einzelhandel gestärkt werden.

Doch für die Durchführung wird Geld benötigt. Deswegen waren die Vereine an die Kommune herangetreten und beantragten für das laufende Haushaltsjahr 495.000 Kronen und für die kommenden zwei Jahre jeweils 800.000 Kronen. Der Handelsverein möchte sich in den Jahren 2024 bis 2026 mit 1,3 Millionen Kronen an den Kosten beteiligen.

Die Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker waren auf der Stadtratssitzung voll des Lobes für die Initiative. Fantastisch, ambitiös und relevant lauteten einige der politischen Attribute. Doch das Ganze hatte einen Haken: die Finanzierung.

Richtige Reihenfolge einhalten

Bürgermeister Jørgen Popp Petersen (Schleswigsche Partei) meinte einleitend, dass die Projektmachenden die richtige Reihenfolge hätten einhalten müssen, wenn sich die Kommune im laufenden Haushalt 495.000 Kronen aus den Rippen schneiden soll. Die beantragten 1,6 Millionen Kronen für die Jahre 2025 und 2026 sollten Gegenstand der Haushaltsberatungen sein. Über den Zuschuss für 2024 solle der Finanzausschuss auf seiner nächsten Sitzung beraten.

Obwohl mehrere Parteien Bereitschaft signalisierten, auch den Zuschuss für 2024 sofort zu zahlen, kam der Änderungsvorschlag des Bürgermeisters nicht zur Abstimmung. Keine Partei wollte gegen den Vorschlag stimmen.

Das ursprüngliche Fotogeschäft in der Østergade gibt es schon lange nicht mehr. Der Hausbesitzer nutzt den leeren Laden, um private Sachen zu verkaufen. Foto: Brigitta Lassen

Beim Projekt „Sammen“ soll die Stadt und ihre Möglichkeiten in einem neuen Kontext betrachtet werden. Einige Einheimische stellen sich unentgeltlich in den Dienst der Sache, und andere bieten kostenlose Beratung an. Hauptnenner ist die Zusammenarbeit und der Zusammenhalt.

Unter dem Hauptbegriff Tønder Marked soll ein Konzept zur Revitalisierung der Einkaufsstraße durchgeführt werden. Leere Geschäftsräume sollen wiederbelebt und zu einem pulsierenden, modernen Stadtteil werden. Vintage, Antikes, Secondhand, Nachhaltigkeit, Kunst und Kultur sind die Schlagwörter. Besonderes Augenmerk wird auf die Østergade gelegt.

Geburtshilfe

Nicht nur neue Firmengründerinnen und -gründer sowie Kaufleute im Einzelhandel sollen unterstützt werden. Das Projekt soll auch eine Plattform für das bestehende Gewerbe sein.

Tønder Marked wird dabei Geburtshilfe leisten und den Kontakt zwischen den Immobilienbesitzenden und der Geschäftswelt herstellen und gleichzeitig als Sicherheitsnetz dienen. Die Projektleitung hat der frühere Goldschmied Claus Scheelke aus Tondern.  

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