Historische Bausubstanz

Sommerhaus aus Seebadzeiten soll wieder aufgebaut werden

Sommerhaus aus Seebadzeiten soll wieder aufgebaut werden

Sommerhaus aus Seebadzeiten soll wieder aufgebaut werden

Lakolk
Zuletzt aktualisiert um:
Dieses alte Sommerhaus in Lakolk darf „zerlegt“ und wieder im alten Stil aufgebaut werden. Foto: Kommune Tondern

Im Februar bekam einen Antragsteller einen abschlägigen Bescheid, sein historisches Sommerhaus auf Röm abzureißen und durch einen Neubau zu ersetzen. Ein anderer Ferienhausbesitzer hat mehr Glück gehabt. Er darf sein Urlaubsdomizil in Lakolk aus dem Jahre 1897 vorsichtig abreißen, aber im alten Stil wieder aufbauen.

Die historischen Sommerhäuser in Lakolk, die noch an die Zeit erinnern, als es auf Röm das Nordseebad Lakolk gab, genießen einen besonderen Schutz. Dennoch darf ein Ferienhausbesitzer sein renovierungsbedürftiges Domizil aus dem Jahr 1897 abreißen und im alten Stil wieder aufbauen. Die Sondergenehmigung erteilte der Technische Ausschuss der Kommune Tondern auf seiner jüngsten Sitzung.

Nur mit Auflagen

Der Wiederaufbau darf nur unter Einhaltung bestimmter Auflagen geschehen. So muss das alte Material weitestgehend wiederverwendet werden. Außerdem müssen die Zeichnungen und die Baubeschreibungen vor einer Bauerlaubnis dem Architekten Jørgen Overby, der sich auf den Erhalt historischer Häuser spezialisiert hat, vorgelegt werden. Er bezeichnet das Haus als feines Beispiel für ein kleines nationalromantisches Ferienhaus aus dem 20. Jahrhundert. Er kann die Pläne des Antragstellers gutheißen. Die noch bewahrten Fenster müssen restauriert werden, es muss mit Leinölfarbe gestrichen werden, und das Haus muss in der traditionellen roten Roslagen-Mahagoni-Farbe gestrichen werden.

Das Sommerhaus Lakolk 232 zählt zu den ursprünglichen Holzhäusern aus der Zeit der Seebad-Jahre. Es ist als bewahrungswürdig in Klasse 2 eingestuft und hat einen großen kulturhistorischen Wert. Nach Einschätzung der Kommune ist es dem Zerfall ausgesetzt und in sehr schlechtem Zustand. Die Fenster und sonstige Holzteile sind zum Teil verrottet. Das Dach ist schlecht. Zudem sind minderwertige Reparaturen vorgenommen worden.

Beste Lösung

Die ursprünglichen Holzfenster wurden durch Plastik-Modelle ersetzt. Auch an der Hausfassade wurden unsachgemäße Arbeiten vorgenommen. Daher ist ein Wiederaufbau im alten Stil die beste Lösung, um an die Seebad-Zeiten zu erinnern, meint die Technische Verwaltung der Kommune. Auch der Lakolker Verein der Grundbesitzer und das nordschleswigsche Museumswesen stehen dem Projekt positiv gegenüber, sofern die Auflagen erfüllt werden.

Dieses alte Seebad-Sommerhaus in Lakolk sollte abgerissen werden. Von der Kommune gab es ein Nein. Foto: Kommune Tondern

Laut Antragsteller soll das Haus äußerst vorsichtig auseinandergenommen werden, damit das noch intakte Material beim originalgetreuen Wiederaufbau verwertet werden kann. Die verloren gegangenen Merkmale sollen reetabliert werden. Die noch in einem Nebengebäude untergebrachte Toilette/Badezimmer soll in einem Anbau platziert werden, der mit dem Baustil des Sommerhauses harmoniert.

Pastor gründete Nordseebad

Das Nordseebad Lakolk wurde auf Initiative des Scherrebeker Christian Johannes Jacobsen (er wirkte dort von 1884 bis 1904 als Pastor) gebaut. Er war auch Gründer der Scherrebeker Kreditbank. Auch mit der Gründung des Seebades verfolgte er sein Ziel der Germanisierung Nordschleswigs. Nachdem alle seine wirtschaftlichen Unternehmungen zum Konkurs führten, verabschiedete er sich 1904 aus Nordschleswig.

 

Mehr lesen

Leserbrief

Meinung
Preben Rasmussen
„Om at opretholde en armslængdes afstand“

Leserbrief

Jan Køpke Christensen
„Kæmp for Nørreport som grøn oase“